Wie lange ist der Führerschein weg bei 0,96 Promille?
Alkohol am Steuer: 0,96 Promille – Welche Folgen drohen?
0,96 Promille Alkohol im Blut – für viele Autofahrer mag das nach knapp daneben klingen, doch die Realität sieht anders aus. Wer mit diesem Wert erwischt wird, muss mit empfindlichen Strafen rechnen, die weit über ein einfaches Bußgeld hinausgehen. Ein Fahrverbot ist in diesem Fall die Regel, die Dauer des Entzugs der Fahrerlaubnis hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab.
Der Wert von 0,96 Promille liegt deutlich über der Grenze von 0,5 Promille, ab der eine Ordnungswidrigkeit vorliegt. In diesem Bereich spricht man von einer relativen Fahruntüchtigkeit. Das bedeutet, dass zwar nicht automatisch davon ausgegangen wird, dass die Fahrfähigkeit beeinträchtigt ist, aber die Staatsanwaltschaft muss diese Beeinträchtigung nicht mehr explizit nachweisen, wenn Ausfallerscheinungen vorliegen. Bereits kleine Fahrfehler, Unsicherheiten im Verhalten oder Schwierigkeiten bei der Kontrolle des Fahrzeugs können als Beweis für die Fahruntüchtigkeit gewertet werden.
Die Folgen eines Verstoßes mit 0,96 Promille sind in Deutschland im Bußgeldkatalog geregelt und umfassen in der Regel:
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Fahrverbot: Bei einem Erstverstoß liegt die Dauer des Fahrverbots in der Regel zwischen einem und drei Monaten. Die zuständige Behörde entscheidet im Einzelfall über die genaue Länge, wobei Faktoren wie das Fahrverhalten, mögliche Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer und vorherige Verkehrsverstöße berücksichtigt werden. Ein Monat Fahrverbot ist bei 0,96 Promille eher die Ausnahme und wird nur bei absolut mustergültigem Verhalten und keinerlei Auffälligkeiten im Straßenverkehr in Betracht gezogen.
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Bußgeld: Die Höhe des Bußgeldes richtet sich nach dem Einkommen des Betroffenen und kann mehrere hundert Euro betragen.
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Punkte in Flensburg: Für Fahren unter Alkoholeinfluss werden zwei Punkte im Fahreignungsregister (FAER) in Flensburg vermerkt.
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Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU): Bei 0,96 Promille ist es durchaus möglich, dass die Fahrerlaubnisbehörde die Anordnung einer MPU, im Volksmund auch Idiotentest genannt, verfügt, bevor der Führerschein wiedererteilt wird. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Zweifel an der Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen bestehen, beispielsweise aufgrund von Auffälligkeiten im Verhalten oder der Annahme, dass ein Alkoholproblem vorliegt. Die MPU dient dazu, die Fahreignung des Betroffenen zu überprüfen und festzustellen, ob er zukünftig ohne Gefahr für sich und andere am Straßenverkehr teilnehmen kann.
Wiederholungstäter müssen mit deutlich härteren Strafen rechnen. Bei einem zweiten Verstoß innerhalb von fünf Jahren erhöhen sich sowohl die Dauer des Fahrverbots als auch die Höhe des Bußgeldes erheblich. Auch die Anordnung einer MPU ist in diesen Fällen wahrscheinlicher.
Fazit: Fahren mit 0,96 Promille ist keine Bagatelle. Die Konsequenzen sind gravierend und können weitreichende Auswirkungen auf den Alltag und das Berufsleben haben. Es ist daher dringend ratsam, auf Alkohol am Steuer vollständig zu verzichten und alternative Transportmöglichkeiten zu nutzen. Die vermeintlich geringe Menge von 0,96 Promille kann schnell zu einem teuren und langwierigen Fehler werden. Nicht nur die finanziellen Sanktionen und der Entzug der Fahrerlaubnis, sondern auch die möglichen persönlichen und beruflichen Folgen sollten jeden Autofahrer davon abhalten, sich unter Alkoholeinfluss ans Steuer zu setzen.
#Führerschein#Promille#StrafeKommentar zur Antwort:
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