Kann Kleidung beim Schleudern eingehen?

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Die Schleuderwirkung entfernt Restfeuchtigkeit. Baumwolle und Leinen vertragen hohe Drehzahlen gut, während empfindliche Stoffe wie Seide oder Wolle dadurch in der Größe reduziert werden können. Daher ist die Wahl der Schleuderzahl entscheidend für den optimalen Pflegeerfolg.

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Wäsche schleudern: Wann schrumpft die Kleidung wirklich?

Die Waschmaschine ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch während das Waschen selbst meist unproblematisch verläuft, sorgt das anschließende Schleudern oft für Unsicherheit: Geht die Kleidung dabei ein? Die kurze Antwort lautet: Ja, das kann sie, aber nicht immer und nicht bei allen Stoffen. Es kommt entscheidend auf den Stoff, die Schleuderzahl und den Pflegezustand der Kleidung an.

Der Schleudervorgang dient in erster Linie dem Entwässern der Wäsche. Durch die hohe Drehzahl wird das Wasser aus den Fasern geschleudert. Während diese Kraft für robuste Materialien wie Baumwolle und Leinen meist kein Problem darstellt – sie vertragen in der Regel hohe Schleuderzahlen von bis zu 1600 Umdrehungen pro Minute –, können empfindlichere Stoffe darunter leiden. Hierbei spielt die Faserstruktur eine entscheidende Rolle.

Welche Stoffe sind besonders anfällig?

Besonders gefährdet sind Naturfasern wie:

  • Wolle: Die Wollfasern sind mit Schuppen überzogen, die sich durch die starken Kräfte gegenseitig verhaken und verfilzen können. Das führt zu einem Einlaufen der Kleidung.
  • Seide: Seide ist eine sehr feine und empfindliche Naturfaser, die durch hohe Schleuderzahlen leicht beschädigt und verformt wird. Ein Einlaufen ist hier die Folge.
  • Leinen (mit Einschränkungen): Obwohl Leinen generell recht robust ist, können sehr feine Leinenstoffe oder bereits vorgeschädigte Kleidungsstücke durch hohes Schleudern eingehen.
  • Viskose: Diese Kunstfaser ist zwar pflegeleichter als Seide oder Wolle, reagiert aber empfindlich auf hohe Schleuderzahlen und kann sich verformen oder einlaufen.
  • Kaschmir: Ähnlich wie Wolle ist Kaschmir sehr empfindlich gegenüber hohen Drehzahlen. Verfilzen und Einlaufen sind hier die Folge.

Wie kann man Einlaufen vermeiden?

Um das Einlaufen von Kleidung beim Schleudern zu verhindern, gibt es verschiedene Maßnahmen:

  • Schleuderzahl reduzieren: Empfindliche Wäsche sollte mit einer niedrigen Schleuderdrehzahl (z.B. 400-800 Umdrehungen pro Minute) geschleudert werden oder ganz auf das Schleudern verzichtet und die Wäsche liegend getrocknet werden. Die Waschmaschinenanleitung gibt hier meist hilfreiche Hinweise.
  • Wäsche waschen: Eine sachgemäße Wäschebehandlung ist wichtig. Verwenden Sie ein geeignetes Waschmittel und beachten Sie die Pflegehinweise auf dem Wäscheetikett.
  • Schonwaschgang: Für empfindliche Stoffe ist ein Schonwaschgang mit reduzierter Schleuderzahl ideal.
  • Wäsche sofort entnehmen: Nach dem Schleudern sollte die Wäsche sofort aus der Maschine genommen und zum Trocknen aufgehängt werden. So wird Verknittern und Verformen reduziert.
  • Richtig trocknen: Wolle und Seide sollten liegend oder auf einem Wäscheständer im Schatten trocknen. Direkte Sonneneinstrahlung kann zu Verfärbungen führen.

Fazit:

Ob Kleidung beim Schleudern eingeht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Durch die Wahl der richtigen Schleuderzahl und die Beachtung der Pflegehinweise lässt sich das Risiko minimieren. Bei empfindlichen Stoffen ist eine niedrige Schleuderzahl oder ein Verzicht auf das Schleudern die beste Wahl, um die Lebensdauer der Kleidung zu verlängern und deren Form zu erhalten. Achten Sie stets auf die Pflegehinweise auf Ihren Kleidungsstücken – diese sind der beste Weg, um unerwünschte Überraschungen zu vermeiden.

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