Wie gesund ist enthärtetes Wasser?

Enthärtetes Wasser: Segen oder Fluch für die Gesundheit?

Die Frage nach der gesundheitlichen Unbedenklichkeit von enthärtetem Wasser beschäftigt viele Haushalte. Während hartes Wasser mit seinen Kalkablagerungen bekanntlich lästig ist, besteht oft Unsicherheit darüber, ob die Entkalkung durch Enthärtungsanlagen negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Die kurze Antwort lautet: im Allgemeinen nicht. Enthärtetes Wasser ist für die meisten Menschen unbedenklich, allerdings gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten.

Der Prozess der Wasserenthärtung basiert in der Regel auf dem Ionenaustauschverfahren. Dabei werden die Calcium- und Magnesiumionen, die für die Härte des Wassers verantwortlich sind, gegen Natriumionen ausgetauscht. Dies führt zu einem leichten Anstieg des Natriumgehalts im Wasser. Für die meisten Menschen ist dieser Anstieg vernachlässigbar und stellt kein gesundheitliches Risiko dar. Allerdings sollten Personen, die sich an eine streng natriumreduzierte Diät halten müssen – beispielsweise aus medizinischen Gründen wie Bluthochdruck – den Natriumgehalt ihres enthärteten Wassers im Auge behalten und gegebenenfalls Alternativen in Betracht ziehen. Eine genaue Messung des Natriumgehalts ist in diesem Fall empfehlenswert. Die meisten Enthärtungsanlagen verfügen über Möglichkeiten, den Härtegrad des Wassers einzustellen und so den Natriumgehalt zu beeinflussen.

Der entscheidende Vorteil von enthärtetem Wasser liegt jedoch in seiner positiven Auswirkung auf die Hausinstallation und die Haushaltsgeräte. Die Entfernung von Kalk verhindert die Bildung von Ablagerungen in Rohren, Wasserleitungen und Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen, Geschirrspülern und Kaffeemaschinen. Dies verlängert die Lebensdauer dieser Geräte deutlich und reduziert den Wartungsaufwand und Reparaturkosten. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist die Energieeinsparung, da verkalkte Geräte mehr Energie benötigen, um dieselbe Leistung zu erbringen.

Darüber hinaus deuten einige Studien sogar auf positive Auswirkungen von enthärtetem Wasser auf die Haut hin. Weiches Wasser trocknet die Haut weniger aus als hartes Wasser, da es die schützende Fettschicht der Haut weniger angreift. Viele Allergiker und Menschen mit empfindlicher, trockener Haut berichten von einer Verbesserung ihres Hautbildes nach der Umstellung auf enthärtetes Wasser. Das Wasser fühlt sich weicher an und die Haut wirkt weniger gespannt und trocken. Die positiven Effekte auf die Haut sind allerdings subjektiv und können von Person zu Person unterschiedlich ausfallen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Vorteile von enthärtetem Wasser die möglichen Nachteile in den meisten Fällen überwiegen. Der leicht erhöhte Natriumgehalt ist für die meisten Menschen unbedenklich. Die Vermeidung von Kalkablagerungen, die längere Lebensdauer der Geräte und die potenziell positiven Auswirkungen auf die Haut sprechen deutlich für die Verwendung von enthärtetem Wasser. Jedoch sollten Personen mit einer strengen natriumarmen Diät den Natriumgehalt ihres Wassers kontrollieren und gegebenenfalls alternative Lösungen in Betracht ziehen. Eine individuelle Abwägung der Vor- und Nachteile ist im Einzelfall empfehlenswert.