Welches Obst darf man nicht zusammen lagern?

Trennkost im Obstkorb: Welche Früchte nicht zusammen gelagert werden sollten

Ein prall gefüllter Obstkorb ist nicht nur ein schöner Anblick, sondern auch ein Zeichen für eine gesunde Ernährung. Doch Achtung: Nicht alle Obstsorten vertragen sich gut miteinander! Die falsche Lagerung kann dazu führen, dass einige Früchte schneller verderben und ihre wertvollen Nährstoffe verlieren. Der Schlüssel zum längeren Genuss liegt in der Kenntnis der sogenannten “Ethylen-Produzenten” und “Ethylen-Sensitiven” unter den Früchten.

Was ist Ethylen und warum ist es wichtig?

Ethylen ist ein natürliches, farb- und geruchloses Gas, das von vielen Früchten während des Reifeprozesses abgegeben wird. Dieses Gas wirkt wie ein natürlicher Reifungsverstärker. Während es bei einigen Früchten erwünscht ist, kann es bei anderen zu einem beschleunigten Verderben führen. Vereinfacht gesagt: Ethylen beschleunigt den Alterungsprozess.

Die Hauptakteure: Ethylen-Produzenten und Ethylen-Sensitive

Um die richtige Lagerung zu gewährleisten, ist es wichtig, die Früchte in zwei Kategorien einzuteilen:

• Ethylen-Produzenten: Diese Früchte setzen während der Reifung große Mengen Ethylen frei. Zu den bekanntesten Ethylen-Produzenten gehören:

  • Äpfel
  • Birnen
  • Bananen (insbesondere bei zunehmender Reife)
  • Avocados
  • Tomaten (obwohl botanisch eine Frucht, werden Tomaten oft wie Gemüse behandelt)
  • Melonen (insbesondere Honigmelonen und Cantaloupe)
  • Steinobst (Pflaumen, Pfirsiche, Nektarinen, Aprikosen)
  • Feigen
  • Mangos (wenn reif)

• Ethylen-Sensitive: Diese Früchte reagieren besonders empfindlich auf Ethylen und verderben schneller, wenn sie in der Nähe von Ethylen-Produzenten gelagert werden. Zu den häufigsten Ethylen-Sensitiven gehören:

  • Kiwis
  • Gurken
  • Brokkoli
  • Blattgemüse (Salat, Spinat, Grünkohl)
  • Paprika
  • Erdbeeren
  • Beeren (Himbeeren, Blaubeeren, Brombeeren)
  • Spargel

Die goldenen Regeln der Obstlagerung:

1. Getrennte Lagerung: Lagern Sie Ethylen-Produzenten und Ethylen-Sensitive getrennt voneinander. Dies kann bedeuten, dass Sie zwei separate Obstschalen verwenden oder die empfindlicheren Früchte im Kühlschrank lagern (siehe Punkt 3).
2. Belüftung: Sorgen Sie für eine gute Belüftung, um die Konzentration von Ethylen zu reduzieren. Vermeiden Sie luftdichte Behälter für Ethylen-Produzenten.
3. Kühlschrank als Helfer: Der Kühlschrank verlangsamt den Reifeprozess und damit auch die Ethylenproduktion. Ethylen-Sensitive Früchte und Gemüse profitieren besonders von der Lagerung im Kühlschrank. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass einige Früchte (z.B. Bananen) im Kühlschrank an Geschmack verlieren und schneller braun werden.
4. Aufmerksam beobachten: Überprüfen Sie regelmäßig Ihren Obstkorb und entfernen Sie überreife Früchte, die bereits viel Ethylen freisetzen.
5. Bewusster Einkauf: Kaufen Sie nicht zu viele Früchte auf einmal, um unnötigen Verderb zu vermeiden.

Zusätzliche Tipps:

• Bananen-Trick: Wenn Sie grüne Avocados oder Mangos schneller reifen lassen möchten, legen Sie sie in eine Papiertüte mit einer Banane. Das von der Banane freigesetzte Ethylen beschleunigt den Reifeprozess.
• Apfel-Kuchen: Wenn Sie Äpfel in der Nähe von Kartoffeln lagern, können diese schneller keimen.
• Wissen ist Macht: Informieren Sie sich über die spezifischen Lagerungsbedürfnisse einzelner Obst- und Gemüsesorten, um deren Frische und Geschmack optimal zu erhalten.

Fazit:

Mit ein wenig Wissen und der richtigen Lagerungstechnik können Sie die Haltbarkeit Ihrer Früchte und Gemüse deutlich verlängern und so unnötige Lebensmittelverschwendung vermeiden. Indem Sie Ethylen-Produzenten und Ethylen-Sensitive getrennt aufbewahren, sorgen Sie für einen länger anhaltenden Genuss und eine optimale Versorgung mit wertvollen Nährstoffen. Trennkost ist also nicht nur etwas für den Teller, sondern auch für den Obstkorb!