Welches destillierte Wasser ist trinkbar?

1 Sicht

Reinstes Wasser, doppelt destilliert, überzeugt mit seinem neutralen Geschmack und einem Reinheitsgrad von nur 2 Mikrosiemens. Ideal zum Trinken und Kochen, frei von Keimen und Chlor, bietet es höchste Qualität für den täglichen Bedarf. Fünf Liter garantieren lange Freude an reinem Wassergenuss.

Kommentar 0 mag

Ist destilliertes Wasser trinkbar? – Ein genauer Blick auf Reinheit und Gesundheit

Die Frage, ob destilliertes Wasser trinkbar ist, ist komplexer als ein einfaches Ja oder Nein. Der Begriff „destilliertes Wasser“ suggeriert zwar Reinheit, doch die Trinkbarkeit hängt entscheidend von der Qualität des Destillationsverfahrens und dem Verwendungszweck ab. Die Werbebotschaft „Reinstes Wasser, doppelt destilliert, … ideal zum Trinken und Kochen“ weckt zwar den Eindruck unbedenklichen Konsums, bedarf aber einer differenzierten Betrachtung.

Was ist destilliertes Wasser?

Destilliertes Wasser ist Wasser, das durch Destillation gewonnen wurde. Dabei wird Wasser erhitzt, der entstehende Dampf aufgefangen und wieder kondensiert. Dieser Prozess entfernt viele Verunreinigungen wie Mineralstoffe, Salze, Schwermetalle und Mikroorganismen. Der Reinheitsgrad wird oft in Mikrosiemens (µS/cm) angegeben, wobei ein niedrigerer Wert eine höhere Reinheit signalisiert. Ein Wert von 2 µS/cm wie in der Werbebotschaft erwähnt, deutet auf sehr reines Wasser hin.

Ist reines Wasser gesund?

Während die Entfernung von Schadstoffen positiv ist, birgt der extrem niedrige Mineralstoffgehalt von destilliertem Wasser auch Nachteile. Unser Körper benötigt Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium und Kalium für diverse Körperfunktionen. Der langfristige Konsum von reinem, destilliertem Wasser kann daher zu einem Mangel an diesen essentiellen Nährstoffen führen. Obwohl kurzfristiger Konsum keine gravierenden Folgen hat, ist der ausschließliche Verzehr über einen längeren Zeitraum kritisch zu betrachten. Symptome eines Mineralstoffmangels können Müdigkeit, Muskelkrämpfe oder Herzrhythmusstörungen sein.

Doppelt destilliert – besser?

Eine doppelte Destillation erhöht zwar die Reinheit, beseitigt aber nicht automatisch alle potenziell schädlichen Substanzen. Die Art der verwendeten Ausgangsstoffe spielt eine wichtige Rolle. Wurde das Ausgangsmaterial beispielsweise mit Schadstoffen belastet, können diese auch nach der doppelten Destillation noch in Spuren vorhanden sein. Eine absolute Garantie für gesundheitliche Unbedenklichkeit bietet auch eine doppelte Destillation nicht.

Fazit: Trinkbarkeit mit Einschränkungen

Destilliertes Wasser ist an sich trinkbar, vor allem in kleinen Mengen. Es ist jedoch nicht als Hauptquelle für die Flüssigkeitszufuhr geeignet, da es essentielle Mineralstoffe fehlen lässt. Für spezielle Anwendungen wie die Verwendung in Dampfbügeleisen, Akkus oder Aquarien ist es ideal, aufgrund des fehlenden Kalkes. Für den täglichen Bedarf sollte man lieber auf mineralarmes Leitungswasser oder Mineralwasser zurückgreifen, welches wichtige Mineralien und Spurenelemente enthält. Die Aussage „ideal zum Trinken und Kochen“ in der Werbebotschaft ist daher irreführend und sollte differenzierter betrachtet werden. Eine ausgewogene Ernährung und eine abwechslungsreiche Flüssigkeitszufuhr sind für die Gesundheit weitaus wichtiger als der Konsum von ausschließlich destilliertem Wasser.