Welche Arten von Produkte gibt es?

4 Sicht

Der Markt bietet eine Vielfalt an Produkten, die sich in ihrer Bestimmung unterscheiden. Konsumgüter stillen unmittelbare Bedürfnisse, während Gebrauchs- und Industriegüter längerfristige Investitionen darstellen. Ergänzend dazu existieren Produkte im Produkt-, Anlagen-, System- und Zuliefergeschäft, die jeweils spezifische Rollen innerhalb der Wertschöpfungskette einnehmen. Diese Vielfalt ermöglicht es Unternehmen, sich gezielt zu positionieren.

Kommentar 0 mag

Die vielfältige Welt der Produkte: Eine Kategorisierung

Der moderne Markt ist ein unüberschaubares Meer an Produkten. Um sich in diesem Dschungel zurechtzufinden, ist eine sinnvolle Kategorisierung unerlässlich. Eine rein auf die Bedürfnisbefriedigung fokussierte Einteilung greift zu kurz. Vielmehr müssen Faktoren wie Nutzungsdauer, Zielgruppe und Rolle im Wertschöpfungsprozess berücksichtigt werden. Dies führt zu einer komplexeren, aber auch aussagekräftigeren Gliederung der Produktlandschaft.

1. Einteilung nach Nutzungsdauer und Zielgruppe:

  • Konsumgüter: Diese Produkte dienen der unmittelbaren Befriedigung persönlicher Bedürfnisse und werden in der Regel schnell verbraucht oder ersetzt. Sie lassen sich weiter unterteilen in:

    • Gebrauchsgüter: werden regelmäßig gekauft (z.B. Lebensmittel, Hygieneartikel).
    • Einkaufsgüter: werden seltener gekauft, aber nach vorherigem Vergleich (z.B. Kleidung, Elektronik).
    • Spezialitäten: besitzen einzigartige Eigenschaften und werden gezielt gesucht (z.B. Luxusgüter, Sammlerstücke).
    • Impulskäufe: werden spontan und ohne vorherige Planung erworben (z.B. Süßigkeiten an der Kasse).
  • Gebrauchs- und Investitionsgüter: Diese Produkte haben eine längere Lebensdauer und dienen der langfristigen Nutzung. Gebrauchs- und Investitionsgüter unterscheiden sich dabei in ihrer Zielgruppe: Gebrauchsmittel werden von Privatpersonen verwendet, Investitionsgüter von Unternehmen. Beispiele sind Autos (Gebrauchs- und Investitionsgut, je nach Nutzung), Maschinen oder Produktionsanlagen (Investitionsgüter).

  • Industriegüter: Diese Güter werden in der Produktion anderer Produkte verwendet. Sie umfassen Rohstoffe, Halbzeuge, Betriebsmittel und Ersatzteile. Ihr Wert wird erst im fertigen Produkt sichtbar.

2. Einteilung nach Geschäftsmodell und Wertschöpfung:

Hier betrachten wir die Rolle des Produkts innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette:

  • Produktgeschäft: Der Fokus liegt auf der Entwicklung, Produktion und dem Vertrieb eines konkreten Produkts. Hier ist die Produktqualität und -innovation zentral.

  • Anlagengeschäft: Der Schwerpunkt liegt auf dem Verkauf und der Installation komplexer Anlagen, oft mit langfristiger Betreuung und Wartung.

  • Systemgeschäft: Es wird ein ganzheitliches System aus verschiedenen Produkten und Dienstleistungen angeboten, die aufeinander abgestimmt sind und einen Mehrwert bieten (z.B. Softwarelösungen mit Support).

  • Zuliefergeschäft: Unternehmen konzentrieren sich auf die Herstellung von Komponenten oder Teilen, die von anderen Unternehmen in deren Endprodukten verwendet werden.

3. Weitere Differenzierungsmöglichkeiten:

Zusätzlich zu den oben genannten Kategorien lassen sich Produkte nach weiteren Kriterien differenzieren:

  • Materiell vs. Immateriell: Physische Produkte vs. Dienstleistungen, Software etc.
  • Digital vs. Analog: Digitale Güter vs. physische Produkte.
  • Nachhaltigkeit: Produkte mit Fokus auf Umweltverträglichkeit und Ressourcenschonung.
  • Innovation: Produkte mit neuartigen Funktionen und Technologien.

Die Vielfalt an Produkten ist enorm und wird durch ständige Innovationen und neue Geschäftsmodelle stetig erweitert. Die oben beschriebene Kategorisierung bietet jedoch einen guten Ausgangspunkt, um die komplexe Produktlandschaft besser zu verstehen und zu navigieren. Eine präzise Einordnung ist je nach Kontext und Zielsetzung notwendig und kann weitere spezifische Unterkategorien erfordern.