Was sollte man nicht essen bei Divertikeln?

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Bei akuten Beschwerden empfiehlt sich eine leicht verdauliche Kost. Breiartige Speisen, klare Suppen und ausreichend Flüssigkeit schonen den Darm. Ballaststoffreiche Lebensmittel und blähungsauslösende Produkte sollten hingegen temporär gemieden werden, um den Heilungsprozess zu unterstützen.

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Divertikel: Was Sie besser nicht essen sollten

Divertikel sind kleine Ausstülpungen der Darmschleimhaut, die vor allem im Dickdarm auftreten. Während viele Menschen mit Divertikeln (Divertikulose) keinerlei Beschwerden haben, kann eine Entzündung der Divertikel (Divertikulitis) starke Schmerzen und weitere Probleme verursachen. Die Ernährung spielt bei der Vermeidung und Behandlung von Divertikulitis eine entscheidende Rolle. Doch was sollte man bei Divertikeln besser meiden?

Es existiert kein universelles “Verbots-Menü” für Divertikel-Patienten. Die Ernährungsempfehlungen sind stark von der individuellen Situation abhängig: Bestehen akute Beschwerden (Divertikulitis), ist die Vorgehensweise anders als bei einer asymptomatischen Divertikulose. Generell gilt jedoch: Eine ausgewogene und bedachte Ernährung kann das Risiko von Entzündungen deutlich senken.

Was Sie bei akuter Divertikulitis meiden sollten:

Während eines akuten Schubes ist die Schonung des Darms oberstes Gebot. Hier sollten Sie folgende Lebensmittel unbedingt vom Speiseplan streichen:

  • Ballaststoffreiche Lebensmittel: Obwohl Ballaststoffe im Allgemeinen gesund sind, können sie bei einer akuten Entzündung die Darmwände reizen und den Heilungsprozess behindern. Dazu gehören Vollkornprodukte (Brot, Nudeln, Reis), Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Erbsen), Nüsse, Kerne und viele Obst- und Gemüsesorten mit Schalen oder Kernen. Auch Trockenfrüchte sind tabu. Die groben Fasern können die Entzündung verschlimmern.

  • Blähende Lebensmittel: Produkte, die bekannt dafür sind, Blähungen zu verursachen, sollten strikt vermieden werden. Dazu gehören Kohl, Zwiebeln, Knoblauch, Lauch, Spargel, Rosenkohl, aber auch viele Milchprodukte (bei Laktoseintoleranz). Diese Lebensmittel verstärken die Beschwerden und können den Darm zusätzlich belasten.

  • Fette und schwer verdauliche Speisen: Fettreiche Speisen, frittierte Gerichte und stark gewürzte Speisen verlangsamen die Verdauung und können zu Verdauungsstörungen führen, was die Entzündung verschlimmert.

  • Alkohol und Nikotin: Diese Substanzen reizen die Darmschleimhaut zusätzlich und sollten ebenfalls gemieden werden.

Was Sie bei asymptomatischer Divertikulose beachten sollten:

Bei asymptomatischer Divertikulose (ohne akute Beschwerden) ist die Ernährung weniger restriktiv. Allerdings sollten auch hier bestimmte Lebensmittel mit Vorsicht genossen werden. Eine langfristig ballaststoffarme Ernährung wird mittlerweile kritisch gesehen und kann sogar negative Folgen haben. Stattdessen empfiehlt sich eine Umstellung auf lösliche Ballaststoffe.

  • Lösliche Ballaststoffe: Diese quellen im Darm auf und können die Stuhlkonsistenz verbessern, was den Stuhlgang erleichtert und die Divertikel entlastet. Gute Quellen sind Haferflocken, Chiasamen, Leinsamen (gemahlen), Äpfel (ohne Schale), Karotten und Bananen. Diese sollten allerdings langsam in den Speiseplan eingeführt werden.

  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Viel Trinken unterstützt die Darmfunktion und erleichtert den Stuhlgang.

Wichtig: Die hier genannten Empfehlungen sind allgemeine Hinweise. Eine individuelle Beratung durch einen Arzt oder Ernährungsberater ist unerlässlich. Die Ernährung bei Divertikeln muss an die jeweilige Situation angepasst werden und kann von Person zu Person stark variieren. Ein Arzt kann die passende Ernährungsstrategie festlegen und mögliche Risiken besser einschätzen. Nur so kann eine optimale Versorgung und die Vermeidung von Komplikationen sichergestellt werden.