Was ist besser zum Abnehmen, kaltes oder warmes Wasser?

Kalt oder warm? Welches Wasser lässt die Pfunde purzeln?

Die Frage nach dem idealen Getränk zur Gewichtsreduktion beschäftigt viele. Neben Tees und speziellen Diätgetränken rückt immer wieder auch das simple Wasser in den Fokus – und dabei die Frage nach der optimalen Trinktemperatur. Ist kaltes Wasser tatsächlich der Schlüssel zum Abnehmerfolg, oder ist warmes Wasser die bessere Wahl?

Ein oft zitiertes Argument für kaltes Wasser ist die angebliche Stoffwechselanregung. Die Theorie dahinter: Der Körper muss Energie aufwenden, um das kalte Wasser auf Körpertemperatur zu erwärmen, was den Stoffwechsel ankurbelt und somit die Kalorienverbrennung erhöht. Tatsächlich gibt es Hinweise aus deutschen Studien, die eine Steigerung des Stoffwechsels um 24-30% für bis zu eine Stunde nach dem Trinken von kaltem Wasser belegen. Allerdings ist der absolute Effekt dieser Steigerung im Kontext der gesamten täglichen Kalorienbilanz eher gering. Mit anderen Worten: Obwohl der Stoffwechsel kurzfristig angekurbelt wird, verbrennt man dadurch keine signifikanten Mengen an Kalorien.

Die genauen Mechanismen hinter diesem Effekt sind noch nicht vollständig entschlüsselt. Die gängigste Theorie geht davon aus, dass die Thermoregulation des Körpers, also die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur, eine zentrale Rolle spielt. Der Körper muss arbeiten, um die Temperatur nach dem Konsum von kaltem Wasser konstant zu halten.

Warmes Wasser hingegen wird oft mit anderen Vorteilen in Verbindung gebracht, die indirekt zum Gewichtsverlust beitragen können. So soll es die Verdauung fördern, das Sättigungsgefühl steigern und den Appetit zügeln. Wissenschaftliche Belege für diese Effekte sind jedoch weniger eindeutig als beim kalten Wasser und die Studienlage dünner.

Fazit:

Ob kalt oder warm – Wassertrinken ist generell positiv für die Gesundheit und kann indirekt auch beim Abnehmen helfen. Der Stoffwechsel-Boost durch kaltes Wasser ist zwar messbar, aber in Bezug auf die Gewichtsreduktion eher marginal. Viel wichtiger als die Temperatur ist die ausreichende Flüssigkeitszufuhr an sich. Wasser trägt zur Sättigung bei, unterstützt die Nierenfunktion und ist essentiell für alle Stoffwechselprozesse. Anstatt sich auf die Temperatur zu fixieren, sollte der Fokus darauf liegen, ausreichend Wasser über den Tag verteilt zu trinken, unabhängig davon, ob es kalt oder warm ist. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung bleiben die wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Gewichtsabnahme. Wer gerne kaltes Wasser trinkt, kann dies bedenkenlos tun. Wer warmes Wasser bevorzugt, profitiert ebenfalls von den positiven Effekten der ausreichenden Hydration.