Warum sollte man Nachtschattengewächse nicht essen?

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Nachtschattengewächse, wie Kartoffeln, Tomaten und Auberginen, sollten im ungekochten Zustand gemieden werden. Sie enthalten Solanin, ein giftiger Stoff, der insbesondere in grünen Pflanzenteilen in höheren Konzentrationen vorkommt. Beim Kochen wird Solanin jedoch zerstört, so dass gekochte Nachtschattengewächse unbedenklich verzehrt werden können.

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Nachtschattengewächse: Mythen und Fakten zum Verzehr

Nachtschattengewächse wie Tomaten, Kartoffeln, Paprika und Auberginen sind fester Bestandteil vieler Speisepläne. Doch immer wieder tauchen Bedenken hinsichtlich ihrer Verträglichkeit auf, häufig im Zusammenhang mit dem Begriff “Solanin”. Sollte man also auf den Genuss dieser Gemüse verzichten? Die Antwort ist differenzierter als ein einfaches Ja oder Nein.

Es stimmt, dass Nachtschattengewächse Solanin enthalten, eine natürlich vorkommende chemische Verbindung, die als Abwehrmechanismus gegen Fressfeinde und Pilzbefall dient. Besonders hohe Konzentrationen finden sich in grünen Teilen der Pflanze, wie unreifen Tomaten, Kartoffelkeimen und grünen Stellen auf der Kartoffelschale. Der Verzehr größerer Mengen Solanin kann zu Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und neurologischen Symptomen führen.

Entwarnung für den Kochtopf: Die gute Nachricht ist, dass Solanin hitzeempfindlich ist. Durch Kochen, Braten, Backen oder Frittieren wird der Stoff größtenteils abgebaut. Der Verzehr von gekochten Nachtschattengewächsen ist daher in der Regel unbedenklich.

Worauf sollte man achten?

  • Grüne Kartoffeln: Entfernen Sie grüne Stellen an Kartoffeln großzügig, da hier die Solaninkonzentration am höchsten ist. Keimende Kartoffeln sollten ebenfalls nicht verzehrt werden.
  • Unreife Tomaten: Grüne Tomaten enthalten mehr Solanin als reife. Verwenden Sie sie daher erst, wenn sie ihre volle Farbe erreicht haben.
  • Auberginen: Während der Solaningehalt in Auberginen generell gering ist, können unreife oder bitter schmeckende Exemplare einen erhöhten Gehalt aufweisen.
  • Individuelle Empfindlichkeiten: Manche Menschen reagieren empfindlicher auf Nachtschattengewächse als andere. Bei anhaltenden Beschwerden nach dem Verzehr, wie z.B. Gelenkschmerzen oder Verdauungsproblemen, sollte man einen Arzt konsultieren und gegebenenfalls auf Nachtschattengewächse verzichten, um zu testen, ob die Beschwerden abklingen. Es ist wichtig zu betonen, dass solche Reaktionen nicht zwangsläufig auf Solanin zurückzuführen sind, sondern auch andere Inhaltsstoffe der Pflanzen eine Rolle spielen können.

Fazit: Der Verzehr von gegarten Nachtschattengewächsen ist in der Regel unbedenklich und bietet wertvolle Nährstoffe. Achten Sie auf die oben genannten Hinweise, um den Solaningehalt zu minimieren und genießen Sie die Vielfalt dieser Gemüse. Bei anhaltenden Beschwerden nach dem Verzehr sollte ein Arzt konsultiert werden. Anstatt pauschal auf Nachtschattengewächse zu verzichten, lohnt es sich, auf die Qualität und Zubereitung zu achten und im Zweifelsfall individuell mit einem Arzt oder Ernährungsberater abzuklären.