Wann sollte man am Morgen Kaffee trinken?

12 Sicht

Um das Beste aus deinem Kaffee zu machen, empfiehlt Experte Andrew Huberman, anderthalb bis zwei Stunden nach dem Aufwachen zu warten, bevor du ihn trinkst. So kannst du die Wirkung des Wachmacherhormons nutzen, das zu diesem Zeitpunkt seinen Höhepunkt erreicht.

Kommentar 0 mag

Wann ist der perfekte Zeitpunkt für den ersten Kaffee am Morgen? Ein Blick auf Wissenschaft und individuelle Bedürfnisse

Kaffee ist für viele Menschen ein unverzichtbarer Bestandteil des morgendlichen Rituals. Er verspricht Energie, Konzentration und einen Kickstart in den Tag. Doch wann ist der ideale Zeitpunkt für die erste Tasse, um die maximale Wirkung zu erzielen? Entgegen der intuitiven Annahme, direkt nach dem Aufstehen zum Kaffee zu greifen, gibt es Hinweise darauf, dass etwas Geduld belohnt wird.

Die Empfehlung des Neurowissenschaftlers Andrew Huberman, anderthalb bis zwei Stunden nach dem Aufwachen zu warten, hat in letzter Zeit viel Aufmerksamkeit erregt. Die Begründung dahinter ist simpel: Der Körper produziert morgens das Hormon Cortisol, das als natürlicher Wachmacher fungiert. Dieses Cortisol-Level erreicht in den ersten Stunden nach dem Aufwachen seinen Höhepunkt. Wenn man in dieser Phase Kaffee trinkt, kann der Körper sich an die externe Koffeinzufuhr gewöhnen und die natürliche Cortisol-Produktion langfristig beeinträchtigen.

Die Wissenschaft hinter dem Timing:

Cortisol spielt eine wichtige Rolle im Wach-Schlaf-Zyklus und hilft uns, morgens aus dem Bett zu kommen. Indem man den Kaffee erst dann konsumiert, wenn der Cortisol-Spiegel natürlich sinkt, kann man die aufputschende Wirkung des Koffeins optimal nutzen und eine Gewöhnung vermeiden.

Die Vorteile des verzögerten Kaffeegenusses:

  • Optimale Wirkung: Der Kaffee wirkt stärker und länger, da er in eine Phase des natürlichen Cortisol-Abfalls eingreift.
  • Weniger Gewöhnung: Der Körper wird weniger abhängig von Koffein, was zu einer langfristig besseren Wirkung führt.
  • Stabileres Energielevel: Der kombinierte Effekt von Cortisol und Koffein kann zu einem gleichmäßigeren und nachhaltigeren Energielevel über den Vormittag beitragen.

Individuelle Faktoren spielen eine Rolle:

Obwohl die Empfehlung von Huberman auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert, ist es wichtig zu betonen, dass der optimale Zeitpunkt für den ersten Kaffee von Person zu Person variieren kann. Faktoren wie:

  • Schlafverhalten: Wer früh aufsteht, hat in der Regel früher einen niedrigeren Cortisol-Spiegel als jemand, der lange schläft.
  • Stresslevel: Bei hohem Stress können die Cortisol-Spiegel erhöht sein, was den Effekt des Kaffees beeinflussen kann.
  • Individuelle Sensibilität: Manche Menschen reagieren stärker auf Koffein als andere.

Wie finde ich den perfekten Zeitpunkt für mich?

Der beste Weg, den idealen Zeitpunkt für den ersten Kaffee herauszufinden, ist durch Experimentieren und Beobachtung. Beginnen Sie damit, den Kaffee nach dem Aufwachen um eine Stunde zu verzögern und beobachten Sie, wie Sie sich fühlen. Steigern Sie die Wartezeit schrittweise, bis Sie den Punkt finden, an dem der Kaffee die größte Wirkung entfaltet und Sie sich den ganzen Vormittag über energiegeladen fühlen.

Fazit:

Der perfekte Zeitpunkt für den ersten Kaffee am Morgen ist kein Dogma, sondern eine individuelle Entscheidung, die von verschiedenen Faktoren abhängt. Die Empfehlung, anderthalb bis zwei Stunden nach dem Aufwachen zu warten, ist ein guter Ausgangspunkt, um die Wirkung des Kaffees zu optimieren und eine Gewöhnung zu vermeiden. Durch Experimentieren und Beobachtung kann jeder seinen persönlichen “Sweet Spot” finden und das Beste aus seinem morgendlichen Kaffee herausholen. Und vielleicht überrascht es Sie, wie viel Energie Sie auch ohne sofortigen Koffeinkick aus sich selbst schöpfen können!