Kann man nachträglich laktoseintolerant werden?

10 Sicht

Laktoseintoleranz kann angeboren sein oder sich erst im Laufe des Lebens entwickeln. Während die primäre Form genetisch bedingt ist, entsteht die sekundäre Intoleranz oft durch Darmerkrankungen, die die Laktaseproduktion beeinträchtigen. Das Verständnis der Ursache ist entscheidend, da Betroffene durch angepasste Ernährung und das Management der Grunderkrankung oft beschwerdefrei leben können.

Kommentar 0 mag

Absolut! Hier ist ein Artikel zum Thema Laktoseintoleranz, der auf die Frage eingeht, ob sie sich im Laufe des Lebens entwickeln kann, und sich bemüht, einzigartig und informativ zu sein:

Kann man nachträglich laktoseintolerant werden? Ein Blick auf Ursachen und Möglichkeiten

Laktoseintoleranz ist ein weit verbreitetes Phänomen, das viele Menschen betrifft. Dabei handelt es sich um die Unfähigkeit, Laktose, den in Milch und Milchprodukten enthaltenen Zucker, vollständig zu verdauen. Doch während einige Menschen von Geburt an laktoseintolerant sind, fragen sich viele, ob sich diese Unverträglichkeit auch erst im Laufe des Lebens entwickeln kann. Die Antwort ist ein klares Ja – und die Gründe dafür sind vielfältig.

Die verschiedenen Gesichter der Laktoseintoleranz

Um die Frage vollständig zu beantworten, ist es wichtig, die verschiedenen Arten der Laktoseintoleranz zu unterscheiden:

  • Primäre Laktoseintoleranz: Dies ist die häufigste Form. Sie ist genetisch bedingt und führt dazu, dass die Produktion des Enzyms Laktase, das für die Spaltung von Laktose verantwortlich ist, im Laufe der Zeit abnimmt. Oft beginnt dies im Jugend- oder frühen Erwachsenenalter. Die Symptome entwickeln sich schleichend, da der Körper immer weniger Laktase produziert.

  • Sekundäre Laktoseintoleranz: Diese Form entsteht als Folge einer Schädigung des Dünndarms. Erkrankungen wie Zöliakie, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, aber auch Infektionen (z. B. durch Viren oder Bakterien) können die Darmschleimhaut schädigen und die Laktaseproduktion beeinträchtigen. In solchen Fällen ist die Laktoseintoleranz oft vorübergehend und verbessert sich, sobald die Grunderkrankung behandelt wurde und sich der Darm erholt hat.

  • Angeborene (kongenitale) Laktoseintoleranz: Diese sehr seltene Form ist genetisch bedingt und führt dazu, dass Babys von Geburt an keine oder nur sehr wenig Laktase produzieren.

  • Entwicklungsbedingte Laktoseintoleranz: Frühgeborene Babys können manchmal vorübergehend laktoseintolerant sein, da ihr Dünndarm noch nicht vollständig entwickelt ist und ausreichend Laktase produzieren kann.

Wie und warum entsteht eine sekundäre Laktoseintoleranz?

Die sekundäre Laktoseintoleranz ist besonders relevant, wenn es um die Frage geht, ob man nachträglich laktoseintolerant werden kann. Der Dünndarm ist der Ort, an dem die Laktase produziert wird. Wenn dieser Bereich durch eine Erkrankung oder Entzündung beeinträchtigt wird, kann die Laktaseproduktion vorübergehend oder dauerhaft reduziert werden.

Mögliche Ursachen für eine sekundäre Laktoseintoleranz:

  • Infektionen: Eine Magen-Darm-Infektion (Gastroenteritis) kann die Darmschleimhaut schädigen und zu einer vorübergehenden Laktoseintoleranz führen.
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED): Morbus Crohn und Colitis ulcerosa können Entzündungen und Schäden im Dünndarm verursachen, die die Laktaseproduktion beeinträchtigen.
  • Zöliakie: Die Unverträglichkeit von Gluten führt zu einer Entzündung des Dünndarms und kann die Laktaseproduktion reduzieren.
  • Operationen: Operationen im Magen-Darm-Bereich können ebenfalls die Laktaseproduktion beeinträchtigen.
  • Bestimmte Medikamente: Einige Medikamente können die Darmschleimhaut schädigen und zu einer Laktoseintoleranz führen.

Was tun bei Verdacht auf Laktoseintoleranz?

Wenn Sie vermuten, dass Sie laktoseintolerant geworden sind, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann die Ursache der Beschwerden feststellen und die geeignete Behandlung empfehlen. Mögliche Diagnosemethoden sind:

  • Laktose-Toleranz-Test: Hierbei wird der Blutzuckerspiegel nach der Einnahme von Laktose gemessen.
  • H2-Atemtest: Dieser Test misst die Wasserstoffkonzentration in der Atemluft nach der Einnahme von Laktose. Ein erhöhter Wert deutet auf eine unvollständige Verdauung von Laktose hin.
  • Darmbiopsie: In einigen Fällen kann eine Gewebeprobe des Dünndarms entnommen werden, um die Laktaseaktivität zu bestimmen.

Umgang mit Laktoseintoleranz

Die gute Nachricht ist, dass man mit Laktoseintoleranz gut leben kann. Die Behandlung hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Symptome ab.

  • Anpassung der Ernährung: Viele Menschen können ihre Symptome lindern, indem sie ihren Konsum von Milchprodukten reduzieren oder laktosefreie Produkte wählen.
  • Laktase-Präparate: Laktase-Tabletten oder -Tropfen können vor dem Verzehr von Milchprodukten eingenommen werden, um die Laktose zu spalten.
  • Behandlung der Grunderkrankung: Bei einer sekundären Laktoseintoleranz ist es wichtig, die zugrunde liegende Erkrankung zu behandeln, um die Darmschleimhaut zu heilen und die Laktaseproduktion wiederherzustellen.

Fazit

Ja, man kann nachträglich laktoseintolerant werden. Während die primäre Form genetisch bedingt ist und sich langsam entwickelt, kann die sekundäre Laktoseintoleranz durch verschiedene Erkrankungen des Dünndarms ausgelöst werden. Eine frühzeitige Diagnose und eine angepasste Behandlung können Betroffenen helfen, ihre Symptome zu kontrollieren und ihre Lebensqualität zu verbessern. Es ist wichtig, die Ursache der Laktoseintoleranz zu ermitteln, um die richtige Behandlungsstrategie zu wählen und gegebenenfalls die Grunderkrankung zu behandeln.