Kann man Beikost mit Abendbrei anfangen?

5 Sicht

Nach dem erfolgreichen Start der Beikost erweitert sich der Speiseplan Ihres Babys im zweiten Monat um einen nahrhaften Abendbrei. Dieser Milch-Getreide-Brei ersetzt die abendliche Milchmahlzeit und versorgt Ihr Kind mit wichtigen Nährstoffen für eine gute Nacht. Etwas Obst kann den Geschmack zusätzlich verbessern und die Akzeptanz fördern.

Kommentar 0 mag

Abendbrei als Beikost-Einstieg: Ja oder Nein?

Die Einführung der Beikost ist ein wichtiger Schritt im Leben Ihres Babys und oft mit vielen Fragen verbunden. Eine häufige Frage lautet: Kann man mit dem Abendbrei beginnen? Die kurze Antwort ist: Es ist möglich, aber nicht unbedingt empfehlenswert für alle Babys.

Traditionell wird der Abendbrei als sanfter Einstieg in die Beikost empfohlen, da er sättigend ist und für einen ruhigeren Schlaf sorgen soll. Die Praxis zeigt jedoch ein differenzierteres Bild. Während ein Abendbrei für manche Babys eine gute Option darstellt, kann er für andere ungünstig sein.

Vorteile eines Abendbrei-Starts:

  • Sättigung: Der Brei, kombiniert mit Milch, sorgt für eine längere Sättigung als Muttermilch oder Säuglingsnahrung allein. Dies kann zu längeren Schlafphasen führen und die nächtlichen Still- oder Flaschenmahlzeiten reduzieren.
  • Gewöhnung an feste Nahrung: Der Abendbrei ist oft eine gute Möglichkeit, das Baby behutsam an verschiedene Konsistenzen und Geschmäcker heran zu führen. Die milde Konsistenz des Breis ist meist gut verträglich.
  • Zusätzliche Nährstoffe: Speziell Getreidebreie liefern wichtige Nährstoffe wie Eisen und Ballaststoffe, die im Vergleich zu Muttermilch oder Säuglingsnahrung in höherer Konzentration vorkommen können.

Nachteile eines Abendbrei-Starts:

  • Verdrängung wichtiger Nährstoffe: Ein zu frühes und zu häufiges Anbieten von Brei kann dazu führen, dass das Baby nicht genügend Muttermilch oder Säuglingsnahrung zu sich nimmt, die essentiell für die Entwicklung sind. Dies gilt besonders für die wichtigen Fettsäuren, die in Muttermilch in optimaler Zusammensetzung vorhanden sind.
  • Allergierisiko: Die frühe Einführung von Allergenen wie Gluten kann das Allergierisiko erhöhen, wenn das Baby dazu prädisponiert ist. Eine schrittweise Einführung verschiedener Beikostsorten, beginnend mit einzelnen Zutaten, ist daher sinnvoller.
  • Mangelnde Entwicklung der Kaumuskulatur: Ein zu frühes Beginnen mit Brei kann die natürliche Entwicklung der Kaumuskulatur und des Schluckreflexes behindern. Das Baby lernt durch das Kauen von festerem Obst und Gemüse wichtige Fähigkeiten.
  • Stress für das Baby: Der Übergang zur Beikost kann für das Baby stressig sein. Ein zu frühes Anbieten von Brei kann zu Frustration und Ablehnung führen.

Fazit:

Ob der Abendbrei der richtige Einstieg in die Beikost ist, hängt stark vom individuellen Baby ab. Ein entspannter und altersgerechter Beginn ist entscheidend. Sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Kinderarzt oder einer Hebamme, um den optimalen Zeitpunkt und die richtige Vorgehensweise für Ihr Baby zu besprechen. Ein frühzeitiger Start mit Brei sollte nur in Absprache mit dem Arzt erfolgen, beispielsweise bei einem nachgewiesenen Mangel an wichtigen Nährstoffen. Oftmals ist der klassische Beikoststart mit Gemüse- oder Obstpüree die schonendere und besser verträgliche Variante. Der Abendbrei kann dann später, nach erfolgreichem Start mit anderen Beikostsorten, eingeführt werden. Achten Sie immer auf die Signale Ihres Babys und passen Sie die Beikostzufuhr seinen individuellen Bedürfnissen an.