Ist Schokolade schlecht bei Neurodermitis?

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Obwohl keine Allergie vorliegt, können bestimmte Lebensmittel wie Schokolade, Erdbeeren und Zitrusfrüchte bei Neurodermitis-Patienten in größeren Mengen Symptome verstärken oder Schübe auslösen. Es empfiehlt sich, den Konsum dieser Nahrungsmittel zu beobachten und gegebenenfalls zu reduzieren, um die Hautbeschwerden zu minimieren.

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Schokolade und Neurodermitis: Ein Genuss mit Tücken?

Neurodermitis, auch atopische Dermatitis genannt, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die mit Juckreiz, Rötungen und trockener Haut einhergeht. Während Nahrungsmittelallergien eine eindeutige Ursache-Wirkungs-Beziehung zu bestimmten Lebensmitteln aufweisen, ist der Zusammenhang zwischen Neurodermitis und sogenannten Trigger-Nahrungsmitteln komplexer. Schokolade wird oft in diesem Zusammenhang genannt. Aber ist sie wirklich schlecht für Neurodermitis-Betroffene?

Die kurze Antwort: Nicht unbedingt. Es gibt keinen wissenschaftlichen Konsens darüber, dass Schokolade per se Neurodermitis verschlimmert. Im Gegensatz zu einer echten Allergie, die durch eine spezifische Immunreaktion ausgelöst wird, wirkt Schokolade bei Neurodermitis eher indirekt. Der Genuss von Schokolade kann bei empfindlichen Personen verschiedene Mechanismen in Gang setzen, die die Haut beeinflussen:

  • Histaminliberation: Schokolade enthält geringe Mengen Histamin, welches Juckreiz und Entzündungen verstärken kann. Allerdings ist die Histaminmenge in Schokolade im Vergleich zu anderen Lebensmitteln wie Fisch oder gereiftem Käse gering.
  • Zuckergehalt: Der hohe Zuckergehalt vieler Schokoladensorten kann das Hautmikrobiom beeinflussen und entzündliche Prozesse begünstigen.
  • Zusatzstoffe: Künstliche Aromen, Farbstoffe und Konservierungsstoffe in einigen Schokoladenprodukten können die Haut reizen und Schübe provozieren.
  • Psychologischer Effekt: Der Genuss von Schokolade kann bei manchen Betroffenen Stress abbauen. Stress wiederum ist ein bekannter Trigger für Neurodermitis-Schübe. Dieser Zusammenhang ist jedoch individuell unterschiedlich.

Anstatt Schokolade generell zu verteufeln, ist es sinnvoller, den individuellen Einfluss auf die Haut zu beobachten. Führen Sie ein Ernährungstagebuch und notieren Sie, welche Lebensmittel Sie wann konsumieren und ob sich Ihre Hautsymptome danach verändern. Bei Verdacht auf eine Unverträglichkeit können Sie testweise für einige Wochen auf Schokolade verzichten und beobachten, ob sich Ihre Haut verbessert.

Tipps für Schokoladenliebhaber mit Neurodermitis:

  • Hochwertige dunkle Schokolade bevorzugen: Dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil enthält weniger Zucker und Zusatzstoffe.
  • In Maßen genießen: Auch bei guter Verträglichkeit sollte Schokolade in moderaten Mengen konsumiert werden.
  • Auf die Zutatenliste achten: Meiden Sie Schokolade mit künstlichen Zusatzstoffen.
  • Individuelle Trigger identifizieren: Ein Ernährungstagebuch kann helfen, Zusammenhänge zwischen Ernährung und Hautsymptomen zu erkennen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Schokolade nicht per se schlecht für Neurodermitis ist. Der individuelle Einfluss kann jedoch stark variieren. Achtsames Beobachten, maßvoller Genuss und die Wahl hochwertiger Produkte können dazu beitragen, Schokolade auch mit Neurodermitis genießen zu können. Bei anhaltenden Hautproblemen sollten Sie einen Dermatologen oder Allergologen konsultieren.

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