Ist es schlimm, wenn man krank ist und nichts isst?

4 Sicht

Akuter Krankheitsschub und Appetitlosigkeit gehören oft zusammen. Bei gesunden Menschen ist ein ein- bis zweitägiger Hunger unbedenklich. Die Genesung bringt den Appetit meist zurück. Dann gilt: Leichte, stärkende Kost ist jetzt wichtig, um den Körper zu unterstützen. Zwangsernährung ist meist unnötig.

Kommentar 0 mag

Krank und kein Hunger: Wann ist das bedenklich?

Akute Krankheitssymptome wie Fieber, Übelkeit und Erbrechen gehen häufig mit Appetitlosigkeit einher. Das ist zunächst meist kein Grund zur Panik. Ein Tag oder zwei ohne Nahrung schaden einem gesunden Erwachsenen in der Regel nicht. Der Körper greift in dieser Zeit auf seine Reserven zurück, und die fehlende Nahrungsaufnahme belastet ihn oft weniger als der Zwang, etwas zu essen, wenn der Körper dies eigentlich ablehnt.

Die Situation gestaltet sich jedoch anders bei länger anhaltender Appetitlosigkeit, insbesondere bei Kindern, älteren Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen. Hier kann der Mangel an Nährstoffen schnell zu einem ernsthaften Problem werden. Die fehlende Energiezufuhr schwächt das Immunsystem, was die Genesung verlangsamt und Komplikationen begünstigen kann. Auch der Flüssigkeitsverlust durch Erbrechen oder Durchfall kann gefährlich werden und muss unbedingt ausgeglichen werden.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Ein kurzfristiger Appetitverlust bei leichter Erkrankung ist meist unbedenklich. Sollten jedoch folgende Symptome hinzukommen oder die Appetitlosigkeit länger als zwei Tage anhalten, ist ein Arztbesuch dringend angeraten:

  • Anhaltender starker Durchfall oder Erbrechen: Der Flüssigkeitsverlust kann zu Dehydrierung führen, die lebensbedrohlich sein kann.
  • Hohes Fieber (über 39°C) über mehrere Tage: Ein anhaltend hohes Fieber zeugt von einer ernsthaften Infektion.
  • Starke Schwäche und Abgeschlagenheit: Dies kann ein Zeichen für eine schwere Erkrankung sein.
  • Schmerzen im Bauchraum: Dies könnte auf eine Entzündung oder andere ernste Probleme im Bauchraum hinweisen.
  • Gewichtsverlust: Ein signifikanter Gewichtsverlust über einen längeren Zeitraum ist immer ein Warnsignal.
  • Bei Kindern und älteren Menschen: Bei diesen Gruppen ist eine engmaschigere Beobachtung und ggf. ärztliche Beratung schon bei kürzerer Appetitlosigkeit ratsam.

Richtiges Vorgehen bei Appetitlosigkeit:

  • Viel trinken: Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist essentiell, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Geeignete Getränke sind Wasser, Tee (ungesüßt) und klare Brühen.
  • Auf den Körper hören: Zwangsernährung ist kontraproduktiv. Versuchen Sie, leichte, bekömmliche Kost anzubieten, wenn der Appetit zurückkehrt. Das können beispielsweise Zwieback, Reis, Bananen oder Hühnerbrühe sein.
  • Kleine Portionen: Essen Sie kleine Portionen über den Tag verteilt. Das ist leichter zu verarbeiten als große Mahlzeiten.
  • Nahrungsergänzungsmittel: In Absprache mit einem Arzt können Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein, um den Nährstoffbedarf zu decken, insbesondere bei länger anhaltender Appetitlosigkeit.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Eine kurzzeitige Appetitlosigkeit bei leichter Erkrankung ist oft normal. Bei länger anhaltender Appetitlosigkeit, besonders in Verbindung mit anderen Symptomen, sollten Sie jedoch unbedingt einen Arzt konsultieren. Die frühzeitige Diagnose und Behandlung einer Grunderkrankung ist entscheidend für eine schnelle und vollständige Genesung.