Warum malen wir Sterne mit Zacken?

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Sternen werden mit Zacken dargestellt, um ihr Funkeln zu visualisieren. Die Spitzen symbolisieren die scheinbar von den Sternen ausgehenden Lichtstrahlen, die durch die Erdatmosphäre gebrochen werden. Diese stilisierte Form hat sich in Symbolik und Design etabliert, von Flaggen bis hin zu Alltagsgegenständen.

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Warum malen wir Sterne mit Zacken? Eine funkelnde Tradition

Wenn wir an Sterne denken, haben wir oft ein klares Bild vor Augen: Ein leuchtendes, gezacktes Gebilde, das am Nachthimmel funkelt. Aber warum malen wir Sterne eigentlich so? Warum diese Zacken, die in der Realität ja gar nicht existieren? Die Antwort ist eine faszinierende Mischung aus optischer Täuschung, künstlerischer Freiheit und tief verwurzelter Symbolik.

Das Funkeln als Ursprung der Zacken:

Der Hauptgrund, warum wir Sterne mit Zacken malen, liegt in dem Wunsch, ihr Funkeln darzustellen. Sterne sind gigantische Sonnen, die unvorstellbare Mengen an Licht und Energie aussenden. Dieses Licht legt eine unglaubliche Reise durch den Weltraum zurück, bevor es schließlich auf die Erde trifft. Doch auf dem Weg wird es von unserer Atmosphäre beeinflusst.

Die Erdatmosphäre ist keine homogene Schicht. Sie besteht aus unterschiedlichen Luftschichten mit variierenden Temperaturen und Dichten. Wenn das Sternenlicht durch diese Schichten dringt, wird es gebrochen und abgelenkt. Dieser Effekt, auch bekannt als atmosphärische Refraktion, lässt das Licht scheinbar zittern und flackern – es entsteht das Funkeln, das wir beobachten.

Die Zacken sind also eine stilisierte Darstellung dieser Lichtbrechung. Sie visualisieren die Strahlen, die scheinbar von den Sternen ausgehen und durch die Atmosphäre “tanzen”.

Künstlerische Freiheit und die Vereinfachung der Darstellung:

Sterne sind in Wahrheit riesige, kugelförmige Objekte. Eine realistische Darstellung wäre jedoch auf einem kleinen Zeichenblatt kaum erkennbar und würde wenig von einem einfachen hellen Punkt unterscheiden. Die Zacken helfen, die Helligkeit und Strahlkraft des Sterns hervorzuheben und ihn als etwas Besonderes und Auffälliges zu kennzeichnen.

Die gezackte Form ist auch eine Vereinfachung, die es ermöglicht, Sterne in einem Cartoon oder einer Kinderzeichnung leicht erkennbar darzustellen. Sie ist eine Art “visuelles Kürzel”, das sofort verstanden wird.

Symbolik und kulturelle Verankerung:

Die Darstellung von Sternen mit Zacken ist längst nicht nur eine künstlerische Konvention, sondern auch tief in unserer Kultur verwurzelt. Sie findet sich auf Flaggen, wie beispielsweise der Flagge der Vereinigten Staaten oder der Europäischen Union, in Logos, Kinderbüchern und unzähligen Alltagsgegenständen.

Die Zacken verleihen dem Stern eine gewisse Dynamik und Energie. Sie symbolisieren oft Hoffnung, Inspiration, Führung und das Streben nach Höherem. Der Stern mit Zacken ist zu einem universellen Symbol geworden, das von Menschen auf der ganzen Welt verstanden wird.

Fazit:

Die gezackte Darstellung von Sternen ist eine Kombination aus optischer Täuschung, künstlerischer Freiheit und tief verwurzelter Symbolik. Sie ist eine visuelle Metapher für das Funkeln, das durch die atmosphärische Refraktion entsteht, eine vereinfachte Darstellung für Kinder und ein kraftvolles Symbol für Hoffnung und Inspiration. Auch wenn Sterne in der Realität keine Zacken haben, werden wir sie wohl auch weiterhin so malen – weil es einfach besser aussieht und eine lange Tradition hat. Die gezackten Sterne bleiben ein wichtiger Teil unserer kulturellen Vorstellung vom Universum und seinen leuchtenden Wundern.