Welche Rohre gibt es im Haus?

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Im Eigenheim finden sich vielfältige Wasserrohrtypen: Das kostengünstige PVC, das flexible Mehrschichtrohr, das robuste PE-Rohr sowie das hitzebeständige PEX-Rohr. Auch das klassische Kupferrohr kommt zum Einsatz. Die ideale Wahl für die Installation hängt von individuellen Anforderungen und Budget ab.

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Die verborgene Infrastruktur: Ein Überblick über Rohre im Haus

Hinter Wänden und unter Böden verborgen, leisten sie unermüdlich ihren Dienst: Rohre. Sie sind die Lebensadern unseres Hauses, transportieren Frischwasser zu Zapfstellen, leiten Abwasser ab und speisen Heizkörper mit Wärme. Doch welche Rohre verstecken sich eigentlich in unseren Wänden und welche Aufgaben erfüllen sie? Dieser Artikel gibt einen Überblick über die gängigsten Rohrtypen im Eigenheim und beleuchtet deren Vor- und Nachteile.

1. Kupferrohre: Der Klassiker mit Tradition

Kupferrohre sind seit Jahrzehnten ein bewährter Standard in der Hausinstallation. Ihre Vorteile liegen auf der Hand:

  • Robustheit und Langlebigkeit: Kupfer ist ein äußerst widerstandsfähiges Material, das Korrosion trotzt und somit eine lange Lebensdauer garantiert.
  • Hitzebeständigkeit: Kupferrohre halten hohen Temperaturen stand und eignen sich daher ideal für Warmwasserleitungen und Heizungsinstallationen.
  • Hygiene: Kupfer wirkt antibakteriell und verhindert die Vermehrung von Keimen im Trinkwasser.

Allerdings haben Kupferrohre auch ihren Preis. Sie sind im Vergleich zu anderen Materialien teurer und die Installation erfordert Fachkenntnisse und spezielle Werkzeuge.

2. PVC-Rohre: Die kostengünstige Alternative

PVC-Rohre (Polyvinylchlorid) sind vor allem im Bereich der Abwasserinstallation weit verbreitet. Sie zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:

  • Geringe Kosten: PVC ist ein relativ günstiges Material, was die Installation von Abwasserleitungen deutlich budgetfreundlicher macht.
  • Einfache Verarbeitung: PVC-Rohre lassen sich leicht zuschneiden und verbinden, was die Installation vereinfacht.
  • Korrosionsbeständigkeit: PVC ist beständig gegen viele Chemikalien und korrodiert nicht.

Allerdings sind PVC-Rohre weniger hitzebeständig und daher nicht für Warmwasserleitungen oder Heizungsinstallationen geeignet. Sie können bei hohen Temperaturen weich werden und ihre Form verlieren.

3. PE-Rohre: Flexibilität für anspruchsvolle Installationen

PE-Rohre (Polyethylen) sind flexible Kunststoffrohre, die sich besonders für anspruchsvolle Installationen eignen, bei denen enge Radien oder schwierige Zugänge eine Rolle spielen. Ihre Vorteile umfassen:

  • Hohe Flexibilität: PE-Rohre lassen sich biegen und verformen, ohne zu brechen.
  • Frostbeständigkeit: PE-Rohre sind weniger anfällig für Frostschäden als starre Rohre.
  • Einfache Installation: PE-Rohre werden oft mit Klemmverbindungen verbunden, was die Installation vereinfacht.

PE-Rohre sind jedoch nicht so hitzebeständig wie Kupferrohre und daher nicht für Warmwasserleitungen oder Heizungsinstallationen zu empfehlen.

4. PEX-Rohre: Der Allrounder für Trinkwasser und Heizung

PEX-Rohre (vernetztes Polyethylen) vereinen viele Vorteile verschiedener Rohrtypen. Sie sind flexibel, hitzebeständig und eignen sich sowohl für Trinkwasser- als auch für Heizungsinstallationen. Ihre Stärken liegen in:

  • Hohe Hitzebeständigkeit: PEX-Rohre halten hohen Temperaturen stand und sind daher ideal für Warmwasserleitungen und Heizungsinstallationen.
  • Flexibilität: PEX-Rohre lassen sich biegen und verformen, was die Installation in verwinkelten Bereichen erleichtert.
  • Korrosionsbeständigkeit: PEX ist beständig gegen viele Chemikalien und korrodiert nicht.

PEX-Rohre sind eine vielseitige Option, die jedoch in der Anschaffung etwas teurer sein kann als PVC- oder PE-Rohre.

5. Mehrschichtverbundrohre: Die Kombination aus Kunststoff und Metall

Mehrschichtverbundrohre kombinieren die Vorteile von Kunststoff und Metall. Sie bestehen in der Regel aus einer inneren und äußeren Kunststoffschicht (meist PE-RT oder PEX) sowie einer dazwischenliegenden Aluminiumschicht. Diese Konstruktion bietet folgende Vorteile:

  • Hohe Formstabilität: Die Aluminiumschicht sorgt für Formstabilität und verhindert das Ausdehnen des Rohrs bei Temperaturänderungen.
  • Sauerstoffdichtheit: Die Aluminiumschicht verhindert das Eindringen von Sauerstoff in das Heizungswasser, was Korrosion in Heizungsanlagen vorbeugt.
  • Flexibilität: Trotz der Aluminiumschicht sind Mehrschichtverbundrohre flexibel und lassen sich gut verarbeiten.

Mehrschichtverbundrohre sind eine gute Wahl für Heizungs- und Trinkwasserinstallationen, aber sie können etwas teurer sein als reine Kunststoffrohre.

Fazit: Die Wahl des richtigen Rohrs

Die Wahl des richtigen Rohrtyps hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Anwendungsbereich (Trinkwasser, Abwasser, Heizung), den Temperaturanforderungen, dem Budget und den baulichen Gegebenheiten. Es ist ratsam, sich vor der Installation von einem Fachmann beraten zu lassen, um die optimale Lösung für das individuelle Projekt zu finden. So können Sie sicherstellen, dass Ihre Rohre nicht nur zuverlässig ihren Dienst verrichten, sondern auch langlebig und hygienisch sind.