Wohin streut Schwarzer Hautkrebs zuerst?

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Schwarzer Hautkrebs (Melanom) streut typischerweise zuerst in die regionalen Lymphknoten, die sich in der Nähe des ursprünglichen Tumors befinden. Von dort aus kann er sich in andere Organe wie Lunge, Leber, Gehirn und Knochen ausbreiten. Die Ausbreitung erfolgt über das Lymphsystem oder den Blutkreislauf. Früherkennung und -behandlung sind entscheidend, um die Wahrscheinlichkeit einer Metastasierung zu verringern.
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Die tückische Reise des Schwarzen Hautkrebses: Wohin streut er zuerst und warum ist Früherkennung so wichtig?

Schwarzer Hautkrebs, auch als malignes Melanom bekannt, ist die aggressivste Form von Hautkrebs. Seine Gefährlichkeit liegt vor allem in seiner Fähigkeit, frühzeitig Metastasen zu bilden, also Tochtergeschwülste in anderen Körperregionen. Wohin der Krebs zuerst streut, und wie schnell dies geschieht, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Dicke des Tumors, das Vorhandensein bestimmter Zellmerkmale und die individuelle Immunantwort des Patienten.

Der erste Schritt auf der tückischen Reise des Melanoms führt meist in die regionalen Lymphknoten. Diese kleinen, bohnenförmigen Organe sind Teil des Lymphsystems, einem Netzwerk von Gefäßen und Geweben, das im ganzen Körper verteilt ist und eine wichtige Rolle im Immunsystem spielt. Die Lymphknoten fungieren als Filterstationen und fangen Krankheitserreger sowie entartete Zellen ab. Befindet sich ein Melanom in der Nähe eines Lymphknotens, können Krebszellen über die Lymphbahnen dorthin gelangen und sich dort einnisten. Welche Lymphknoten betroffen sind, hängt von der Lokalisation des Primärtumors ab. Beispielsweise streut ein Melanom am Arm typischerweise zuerst in die Lymphknoten der Achselhöhle, während ein Melanom am Bein in die Leistenlymphknoten streuen kann.

Die Untersuchung der regionalen Lymphknoten ist daher ein entscheidender Bestandteil der Melanomdiagnostik. Durch eine sogenannte Sentinel-Lymphknotenbiopsie kann festgestellt werden, ob bereits Krebszellen in die Lymphknoten gestreut haben. Dabei wird der Lymphknoten, der dem Primärtumor am nächsten liegt und somit am wahrscheinlichsten von Metastasen betroffen ist, entfernt und untersucht. Ein positiver Befund, also der Nachweis von Krebszellen im Sentinel-Lymphknoten, ist ein wichtiger Indikator für das Metastasierungsrisiko und beeinflusst die weitere Therapieplanung.

Doch die Reise des Schwarzen Hautkrebses endet nicht zwangsläufig in den regionalen Lymphknoten. Von dort aus können Krebszellen über den Blutkreislauf in entferntere Organe gelangen und dort weitere Metastasen bilden. Häufige Ziele dieser Fernmetastasen sind Lunge, Leber, Gehirn und Knochen. Die Symptome, die durch diese Metastasen hervorgerufen werden, sind vielfältig und hängen vom betroffenen Organ ab. So können beispielsweise Lungenmetastasen zu Atemnot und Husten führen, während Hirnmetastasen neurologische Ausfälle wie Lähmungen oder Sprachstörungen verursachen können.

Die Früherkennung des Melanoms ist daher von entscheidender Bedeutung. Je früher der Tumor entdeckt und behandelt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Regelmäßige Selbstuntersuchungen der Haut und die jährliche Kontrolle durch einen Hautarzt sind wichtige Maßnahmen, um verdächtige Hautveränderungen frühzeitig zu erkennen. Besonders wichtig ist es, auf die ABCDE-Regel zu achten:

  • Asymmetrie: Die beiden Hälften des Muttermals sind nicht spiegelbildlich.
  • Begrenzung: Die Ränder des Muttermals sind unregelmäßig, unscharf oder ausgefranst.
  • Color (Farbe): Das Muttermal weist unterschiedliche Farbtöne auf, z.B. Braun, Schwarz, Rot, Blau oder Weiß.
  • Durchmesser: Der Durchmesser des Muttermals ist größer als 5 mm.
  • Entwicklung: Das Muttermal verändert sich in Größe, Form, Farbe oder Oberfläche.

Bei Auftreten eines oder mehrerer dieser Warnzeichen sollte umgehend ein Hautarzt aufgesucht werden. Durch eine frühzeitige Diagnose und Therapie kann die tückische Reise des Schwarzen Hautkrebses gestoppt und die Heilungschancen deutlich verbessert werden.