Wie wird eine Brandwunde 2. Grades behandelt?

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Bei tiefergehenden zweitgradigen Verbrennungen gleicht die Erstversorgung kleinerer Areale der von weniger schweren Fällen. Jedoch ist häufig ein operativer Eingriff zur Entfernung von Blasen und abgestorbenem Gewebe notwendig, unter Umständen gefolgt von einer Hauttransplantation. Oftmals ist eine spezialisierte Behandlung in einem Brandverletztenzentrum indiziert.

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Brandwunde 2. Grades: Erste Hilfe und Behandlung

Brandwunden zweiten Grades stellen eine erhebliche Verletzung dar und erfordern eine sorgfältige Behandlung. Die Schwere der Verletzung variiert stark, abhängig von der Verbrennungstiefe und der betroffenen Hautfläche. Während kleinere, oberflächliche Verbrennungen zweiten Grades oft zu Hause versorgt werden können, benötigen tiefere oder ausgedehnte Verbrennungen zwingend ärztliche Hilfe.

Unterscheidung der Verbrennungstiefen: Wichtig ist die Unterscheidung zwischen oberflächlichen und tiefen zweiten Grads Verbrennungen. Oberflächliche zweite Grads Verbrennungen zeigen sich durch Rötung, Schwellung und die Bildung von kleinen, oberflächlich liegenden Blasen. Tiefe zweite Grads Verbrennungen hingegen weisen größere, mit Flüssigkeit gefüllte Blasen auf, die die gesamte Epidermis (oberste Hautschicht) und Teile der Dermis (Lederhaut) betreffen. Die Haut erscheint weißlich oder marmoriert und ist schmerzempfindlich, oft jedoch weniger als bei oberflächlichen Verbrennungen.

Erste Hilfe bei Brandwunden 2. Grades:

  • Kühlung: Die betroffene Stelle sollte sofort für 10-20 Minuten unter fließendem, lauwarmem (nicht kaltem!) Wasser gekühlt werden. Eis oder Eiswasser sind zu vermeiden, da sie zu weiteren Gewebeschäden führen können.
  • Vermeidung von Blasenpunktion: Blasen sollten auf keinen Fall selbst geöffnet werden, um Infektionen zu vermeiden.
  • Saubere Abdeckung: Die Brandwunde sollte mit einer sterilen, nicht klebenden Wundauflage (z.B. spezielle Brandwundenverbände) locker abgedeckt werden. Vermeiden Sie Hausmittel wie Zahnpasta oder Butter.
  • Schmerzmittel: Bei starken Schmerzen können rezeptfreie Schmerzmittel wie Paracetamol eingenommen werden.
  • Ärztliche Konsultation: Bei ausgedehnten Verbrennungen (größer als die Handfläche des Betroffenen), tiefen zweiten Grads Verbrennungen, Verbrennungen im Gesicht, an den Händen, Füßen, Genitalien oder Gelenken, sowie bei Anzeichen einer Infektion (z.B. zunehmende Schmerzen, Rötung, Schwellung, Eiterbildung) ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen.

Medizinische Behandlung:

Die Behandlung von Brandwunden zweiten Grades durch einen Arzt umfasst:

  • Reinigung und Wundversorgung: Der Arzt reinigt die Wunde gründlich und entfernt eventuell abgestorbenes Gewebe (Nekrosektomie). Bei tiefen zweiten Grads Verbrennungen kann dies unter Umständen operativ erfolgen.
  • Blasenbehandlung: Bei tiefen Verbrennungen werden Blasen oft chirurgisch entfernt.
  • Wundverband: Spezielle Brandwundenverbände sorgen für eine feuchte Wundheilung und schützen vor Infektionen. Der Verbandwechsel erfolgt regelmäßig.
  • Schmerztherapie: Stärkere Schmerzmittel werden bei Bedarf verschrieben.
  • Antibiotika: Bei Anzeichen einer Infektion werden Antibiotika verabreicht.
  • Hauttransplantation: Bei sehr tiefen oder ausgedehnten zweiten Grads Verbrennungen kann eine Hauttransplantation notwendig sein, um die Wundheilung zu beschleunigen und Narbenbildung zu minimieren.
  • Physiotherapie: Nach der Heilung kann eine Physiotherapie zur Verbesserung der Beweglichkeit und zur Narbenbehandlung notwendig sein.

Brandverletztenzentrum: Bei schweren Brandverletzungen, insbesondere bei Verbrennungen zweiten Grades, die eine große Körperfläche betreffen, ist die Behandlung in einem spezialisierten Brandverletztenzentrum dringend empfohlen. Dort steht umfassende Expertise und moderne medizinische Ausstattung zur Verfügung.

Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt nicht den Rat eines Arztes. Bei einer Brandwunde zweiten Grades ist immer eine ärztliche Konsultation notwendig.