Wie viele Kranktage gibt es im Durchschnitt?

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Wow, 15,1 Tage! Ich finde, man sollte da nicht gleich mit Misstrauen reagieren. Klar, es sind mehr Tage als früher, aber die DAK hat ja erklärt, dass es dafür Gründe gibt. Mich persönlich besorgt eher die generelle Stimmung – es ist doch wichtig, dass man sich krankmelden kann, ohne gleich schief angesehen zu werden!

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Kranktage in Deutschland: Mehr als früher – aber ist das wirklich ein Problem?

15,1 Krankheitstage im Durchschnitt pro Arbeitnehmer – diese Zahl der DAK-Gesundheit für das Jahr 2022 liest sich erstmal ziemlich heftig. Wow, dachte ich auch, als ich sie zum ersten Mal sah! Sofort schießen einem ja Gedanken durch den Kopf: „Sind die Deutschen denn alle krank? Wird hier fleißig geschwänzt?“ Ehrlich gesagt, hatte ich selbst einen solchen Verdacht. Aber dann habe ich mir die Sache genauer angesehen, und meine anfängliche Skepsis hat sich etwas gelegt.

Die DAK-Statistik allein sagt ja noch nichts über die Ursachen aus. Und da wird es interessant. Die DAK selbst führt verschiedene Faktoren an, die den Anstieg der Kranktage erklären. Es wird beispielsweise auf die anhaltende Corona-Pandemie hingewiesen, die viele Menschen mit Long-Covid zurücklässt und zu einer erhöhten Anzahl an Infektionskrankheiten geführt hat. Das ist doch vollkommen nachvollziehbar! Wer mit dauernden Müdigkeitsproblemen oder Atemnot zu kämpfen hat, der braucht natürlich auch mehr Zeit zur Erholung.

Auch der zunehmende psychische Druck im Arbeitsleben spielt sicherlich eine große Rolle. Burnout, Depressionen und Angststörungen sind keine Seltenheiten mehr, und die Diagnose wird glücklicherweise immer offener angesprochen. Das ist ein positiver Aspekt! Denn wer seine psychische Gesundheit vernachlässigt, schadet sich und letztendlich auch seinem Arbeitgeber auf lange Sicht. Offen über diese Probleme zu sprechen und sich die nötige Auszeit zu nehmen, ist wichtig – auch wenn es zu mehr Krankmeldungen führt. Statt Misstrauen sollten wir vielleicht lieber Empathie zeigen.

Natürlich gibt es auch immer wieder den Verdacht des Missbrauchs. Aber ich glaube, die Mehrzahl der Arbeitnehmer meldet sich krank, weil sie wirklich krank sind. Und da kommt für mich ein wesentlicher Punkt ins Spiel: Die Arbeitskultur.

Es ist wichtig, dass Mitarbeiter sich krankmelden können, ohne gleich als Faulenzer gestempelt zu werden. Ein offenes und vertrauensvolles Arbeitsklima ist da entscheidend. Wenn man sich als Mitarbeiter sicher fühlt, seine Krankheit ohne Ängste zu melden, dann trägt das zu einer gesünderen Arbeitsatmosphäre bei. Das fördert letztendlich die Produktivität und das Wohlbefinden aller Beteiligten.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die erhöhte Anzahl an Kranktagen ist vielleicht erstmal erschreckend, aber man sollte die Hintergründe berücksichtigen. Die gesamte Situation ist komplex und verdient eine differenzierte Betrachtung, weg von schnellen Verurteilungen und hin zu einer kritischen und empathischen Analyse der Ursachen. Die Zahlen allein sagen noch nichts aus – es kommt auf das Warum an. Und das Warum deutet für mich stärker auf gesellschaftliche und arbeitsbedingte Probleme hin als auf kollektives Schwänzen.