Wie viele Knochen gibt es im Kopf?

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Der menschliche Schädel, ein komplexes Gebilde, besteht aus 22 Einzelknochen. Diese sind, bis auf den beweglichen Unterkiefer, fest miteinander verwachsen und bilden eine schützende Hülle für das Gehirn. Ihre unterschiedliche Form und Größe ermöglicht die vielfältigen Funktionen des Kopfes.

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Mehr als nur ein Schutzhelm: Die 22 Knochen des menschlichen Schädels

Der menschliche Schädel – ein faszinierendes Gebilde aus 22 Einzelknochen, die in ihrer Gesamtheit weit mehr leisten als nur den Schutz des Gehirns. Die oft vereinfachte Aussage „Der Schädel besteht aus 22 Knochen“ bedarf jedoch einer genaueren Betrachtung, denn die genaue Zahl ist abhängig von der Zählweise und der Einbeziehung bestimmter Strukturen.

Traditionell werden die Schädelknochen in zwei Gruppen unterteilt: den Neurokranium und den Viszerokranium. Der Neurokranium, der Gehirnschädel, umfasst acht Knochen, die das Gehirn umschließen und schützen:

  • Stirnknochen (Os frontale): Bildet die Stirn und den oberen Teil der Augenhöhlen.
  • Scheitelbeine (Ossa parietalia) – 2 Stück: Bilden den größten Teil des Schädeldaches.
  • Hinterhauptsbein (Os occipitale): Liegt an der Schädelbasis und bildet die Öffnung für das Rückenmark (Foramen magnum).
  • Schläfenbeine (Ossa temporalia) – 2 Stück: Beherbergen das Innenohr und den Gehörgang.
  • Keilbein (Os sphenoidale): Ein komplex geformter Knochen, der zentral im Schädel liegt und mit vielen anderen Knochen verwachsen ist. Es enthält wichtige Öffnungen für Nerven und Blutgefäße.
  • Siebbein (Os ethmoidale): Ein leichter, luftgefüllter Knochen, der die Nasenhöhle mitbildet und Teil der Augenhöhle ist.

Der Viszerokranium, der Gesichtsschädel, besteht aus 14 Knochen, die die Gesichtsstrukturen bilden:

  • Oberkiefer (Maxillae) – 2 Stück: Bilden den größten Teil des Oberkiefers und einen Teil des Gaumens.
  • Unterkiefer (Mandibula): Der einzige bewegliche Knochen des Schädels, essentiell für Kauen und Sprechen.
  • Jochbeine (Ossa zygomatica) – 2 Stück: Bilden die Wangenknochen.
  • Nasenbeine (Ossa nasalia) – 2 Stück: Bilden den knöchernen Teil der Nase.
  • Tränenbeine (Ossa lacrimalia) – 2 Stück: Kleine Knochen in der Augenhöhle.
  • Pflugscharbein (Vomer): Ein ungerader Knochen, der einen Teil des Nasenscheidewandes bildet.
  • Gaumenbeine (Ossa palatina) – 2 Stück: Bilden den hinteren Teil des harten Gaumens.
  • Unterkieferknochen (Mandibula): Zählt als einziger Knochen zum Viszerokranium und wird oft separat betrachtet.

Die genaue Anzahl der 22 Knochen kann je nach Lehrbuch und der Betrachtungsweise der einzelnen Knochen variieren. So werden die drei Gehörknöchelchen in jedem Mittelohr (Hammer, Amboss und Steigbügel) manchmal mitgerechnet, obwohl sie anatomisch nicht zum Schädelknochen zählen, sondern eher dem Mittelohr zugeordnet werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Schädel ein komplexes und faszinierendes Gebilde aus mindestens 22 Knochen ist, die in ihrer Interaktion die Funktionen des Kopfes ermöglichen, angefangen vom Schutz des Gehirns bis hin zur Artikulation und dem Riechen. Die präzise Anzahl hängt letztendlich von der Definition und Betrachtungsweise ab.