Wie verändert sich der Körper bei Brustkrebs?

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Brustkrebs beeinflusst den Körper vielfältig. Operationen, Chemotherapie und hormonelle Veränderungen führen zu sichtbaren und unsichtbaren Veränderungen. Die Auswirkungen auf das Selbstbild und das Wohlbefinden sind oft stark. Es ist wichtig, sich Unterstützung zu suchen und individuelle Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

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Wie verändert sich der Körper bei Brustkrebs?

Brustkrebs ist nicht nur eine Krankheit, die die Brust selbst betrifft. Die Behandlung, die hormonellen Veränderungen und die damit einhergehenden Nebenwirkungen haben weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Körper und das psychische Wohlbefinden der Betroffenen. Die Veränderungen sind vielfältig und reichen von sichtbaren Spuren bis hin zu subtilen, oft unterschätzten Veränderungen, die das Leben tiefgreifend beeinflussen.

Sichtbare Veränderungen:

Die häufigsten sichtbaren Veränderungen sind natürlich die Folge von Operationen. Eine Mastektomie, also die Entfernung der Brust, hinterlässt selbstverständlich eine sichtbare Veränderung des Körpers. Auch bei einer lumpektomischen Operation, bei der nur der Tumor entfernt wird, kann es zu Narbenbildung und Veränderungen im Brustgewebe kommen. Die Form und Größe der Brust kann sich verändern, und die Narben selbst können je nach individueller Heilung unterschiedlich aussehen. Auch die Chemotherapie kann zu sichtbaren Veränderungen führen, etwa in Form von Haarausfall, einer Veränderung der Hautbeschaffenheit oder durch die Einnahme bestimmter Medikamente. Die mögliche Gewichtsveränderung infolge von Appetitlosigkeit oder der Nebenwirkungen der Behandlung stellt ebenfalls eine sichtbare Veränderung dar.

Unsichtbare Veränderungen:

Neben den sichtbaren Veränderungen treten oft unerkannte und unsichtbare Auswirkungen auf den Körper auf. Die Chemotherapie kann zum Beispiel zu Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit führen. Der Körper wird geschwächt, die Energie sinkt und die allgemeine Lebensqualität kann deutlich beeinträchtigt sein. Neben diesen physischen Nebenwirkungen spielt auch die psychische Belastung eine enorme Rolle. Ein veränderter Körper, das Gefühl von Verlust, die Angst vor dem weiteren Verlauf der Krankheit und der ungewissen Zukunft lassen die Betroffenen oft unsicher und ängstlich werden.

Hormonelle Veränderungen:

Brustkrebsbehandlung kann die Hormonproduktion des Körpers beeinflussen. Dies kann zu Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen oder vaginaler Trockenheit führen. Die durch die Behandlung verringerten Östrogenspiegel können eine erhebliche Belastung darstellen. Hormonsubstitution ist eine Option, die die Symptome mildern kann.

Auswirkungen auf das Selbstbild und das Wohlbefinden:

Der veränderte Körper kann ein starkes Trauma darstellen und das Selbstbild nachhaltig beeinflussen. Angst vor dem Blick anderer, Unsicherheit hinsichtlich der eigenen Attraktivität und das Gefühl, den Körper nicht mehr zu kontrollieren, sind typische Reaktionen. Es ist entscheidend, sich über diese Gefühle bewusst zu werden und entsprechende Strategien zur Bewältigung zu entwickeln. Es ist wichtig, sich soziale Unterstützung zu suchen, mit der man über die Herausforderungen sprechen kann. Professionelle Hilfe, wie beispielsweise Psychotherapie, kann den Prozess der Verarbeitung der Veränderungen und der Regulierung des psychischen Wohlbefindens unterstützen.

Bewältigung und Unterstützung:

Die Veränderung des Körpers nach einer Brustkrebsdiagnose erfordert eine individuelle Herangehensweise. Es gibt verschiedene Bewältigungsmechanismen, wie zum Beispiel die Unterstützung durch Freunde, Familie oder Selbsthilfegruppen. Es ist wichtig, sich über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten und die möglichen Nebenwirkungen aufzuklären und sich gegebenenfalls professionelle Unterstützung zu suchen. Ein offener Austausch mit dem behandelnden Arzt oder einer Psychologin ist unabdingbar. Der Umgang mit den Veränderungen, egal ob physisch oder psychisch, erfordert Zeit und Geduld. Man sollte den Fokus auf die Bewältigung der Symptome legen und sich nicht zu sehr auf die sichtbaren Veränderungen konzentrieren. Das Selbstakzeptanz und die Fähigkeit, sich in dieser neuen Situation gut zu fühlen, sind entscheidende Schritte auf dem Weg der Genesung.