Wie oft aufwachen in der Nacht ist normal?

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Wir wachen nachts häufiger auf als wir denken. Kurze, unbemerkte Wachphasen von bis zu 30 Mal pro Nacht sind normal und Teil unserer natürlichen Schlafzyklen, die zwischen 90 und 110 Minuten dauern.

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Wie oft Aufwachen Nachts ist Normal – Ein Blick auf unseren Schlafzyklus

Wir verbringen etwa ein Drittel unseres Lebens schlafend. Doch die Vorstellung vom ruhigen, ununterbrochenen Schlaf ist ein Mythos. Die Realität sieht anders aus: Wir wachen nachts deutlich häufiger auf, als uns bewusst ist. Diese nächtlichen Erwachen sind, innerhalb bestimmter Grenzen, ein ganz normaler Bestandteil unseres Schlaf-Wach-Rhythmus und kein Grund zur Besorgnis.

Unser Schlaf ist nicht ein homogener Zustand, sondern besteht aus verschiedenen Schlafphasen, die sich zyklisch wiederholen. Jeder Zyklus dauert in der Regel zwischen 90 und 110 Minuten und umfasst verschiedene Stadien, vom leichten Schlaf (Leichtschlaf) bis zum Tiefschlaf und REM-Schlaf (Rapid Eye Movement). Im Laufe der Nacht durchlaufen wir mehrere dieser Zyklen. An den Übergängen zwischen den Schlafphasen und insbesondere beim Übergang vom Tiefschlaf in den leichteren Schlaf, erwachen wir kurzzeitig. Diese Phasen sind oft so kurz und unbemerkt, dass wir uns morgens nicht daran erinnern. Experten schätzen, dass wir bis zu 30 Mal pro Nacht kurzzeitig erwachen können, ohne dass dies auf eine Schlafstörung hindeutet.

Wann wird nächtliches Aufwachen zum Problem?

Die Grenze zwischen normalem und pathologischem nächtlichem Aufwachen ist fließend und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Dauer der Wachphasen spielt eine entscheidende Rolle. Während kurze, wenige Sekunden bis Minuten dauernde Wachphasen unbedenklich sind, werden längere Wachphasen, die mit Schwierigkeiten beim Wiedereinschlafen verbunden sind, problematisch. Auch die Häufigkeit der Erwachen ist relevant. Wachen Sie mehrmals pro Nacht für längere Zeit auf und leiden Sie unter Schlafstörungen wie Einschlaf- oder Durchschlafstörungen, könnte dies auf eine zugrunde liegende Schlafstörung wie Insomnia, Schlafapnoe oder Restless-Legs-Syndrom hinweisen. Zusätzliche Symptome wie Tagesmüdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten oder Gereiztheit sollten ebenfalls Anlass zur Sorge geben.

Faktoren, die nächtliches Aufwachen beeinflussen:

Mehrere Faktoren können die Häufigkeit des nächtlichen Aufwachens beeinflussen, darunter:

  • Stress und Sorgen: Psychischer Stress kann den Schlaf erheblich beeinträchtigen und zu vermehrten Erwachen führen.
  • Medikamente: Gewisse Medikamente können als Nebenwirkung Schlafstörungen verursachen.
  • Schlafhygiene: Ungünstige Schlafgewohnheiten wie unregelmäßige Schlafzeiten, ungeeignete Schlafumgebung (Lärm, Licht) oder der Konsum von Koffein oder Alkohol vor dem Schlafengehen können zu Schlafproblemen beitragen.
  • Medizinische Erkrankungen: Schmerzen, chronische Krankheiten oder hormonelle Veränderungen können den Schlaf negativ beeinflussen.
  • Alter: Ältere Menschen schlafen tendenziell weniger tief und wachen häufiger auf.

Fazit:

Gelegentliches, kurzes Aufwachen in der Nacht ist völlig normal. Erst wenn die Erwachen länger dauern, häufig vorkommen und mit weiteren Symptomen einhergehen, sollte man sich ärztlichen Rat suchen. Eine Verbesserung der Schlafhygiene, Stressbewältigung und gegebenenfalls eine ärztliche Abklärung können dazu beitragen, die Schlafqualität zu verbessern und nächtliche Erwachen zu reduzieren. Vertrauen Sie auf Ihren Körper – ein gesunder Schlafzyklus beinhaltet auch kurze, natürliche Wachphasen.