Wie merkt man eine beginnende Sepsis?

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Ein rascher Anstieg der Atemfrequenz und Herzfrequenz, gepaart mit unkontrollierten Fieberschüben und diffusen Schmerzen, können erste Warnsignale für eine Sepsis sein. Kritisch ist ein abfallender Blutdruck in Kombination mit laborchemisch nachweisbaren Entzündungszeichen. Wer diese Symptome bemerkt, sollte umgehend ärztliche Hilfe suchen, da schnelles Handeln lebensrettend sein kann.

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Sepsis erkennen: Wenn jede Minute zählt

Sepsis, umgangssprachlich auch Blutvergiftung genannt, ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der durch eine überschießende Reaktion des Körpers auf eine Infektion entsteht. Im Gegensatz zu einer lokalen Infektion betrifft die Sepsis den gesamten Organismus und kann zu schwerwiegenden Organschäden und sogar zum Tod führen. Frühes Erkennen und schnelles Handeln sind entscheidend, um den Verlauf positiv zu beeinflussen. Doch wie erkennt man eine beginnende Sepsis und welche Alarmsignale sollte man ernst nehmen?

Die ersten Warnzeichen: Aufmerksam sein und beobachten

Eine Sepsis entwickelt sich nicht immer schleichend. Oftmals geht sie mit einem raschen und dramatischen Verlauf einher. Achten Sie daher auf folgende Anzeichen, insbesondere im Zusammenhang mit einer bereits bestehenden oder kürzlich überstandenen Infektion:

  • Atemfrequenz: Eine deutlich beschleunigte Atmung, bei der man schneller und flacher atmet als normal, ist ein wichtiges Alarmsignal. Dies kann sich anfühlen, als ob man nach Luft ringen würde.
  • Herzfrequenz: Auch der Herzschlag kann sich deutlich beschleunigen. Ein erhöhter Puls, der sich auch in Ruhe nicht normalisiert, sollte unbedingt beachtet werden.
  • Fieber oder Unterkühlung: Typisch sind unkontrollierte Fieberschübe, die sich mit Phasen von Schüttelfrost abwechseln können. Allerdings kann die Körpertemperatur auch unter den Normalwert fallen (Unterkühlung). Dies ist besonders bei älteren Menschen ein Warnzeichen.
  • Allgemeines Krankheitsgefühl: Betroffene klagen oft über diffuse Schmerzen im ganzen Körper, ein starkes Gefühl von Schwäche und Unwohlsein.
  • Verwirrtheit oder Desorientierung: Eine beginnende Sepsis kann die Gehirnfunktion beeinträchtigen und zu Verwirrtheit, Desorientierung oder sogar Bewusstseinsstörungen führen.

Kritische Symptome: Sofort handeln

Wenn zu den genannten Symptomen noch folgende Anzeichen hinzukommen, ist die Situation kritisch und erfordert unverzügliches Handeln:

  • Abfallender Blutdruck: Ein Blutdruckabfall ist ein Zeichen dafür, dass die Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Dies kann zu Schwindel, Benommenheit und im schlimmsten Fall zum Kreislaufkollaps führen.
  • Verminderte Urinproduktion: Eine sinkende Urinmenge deutet auf eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion hin, die durch die Sepsis verursacht werden kann.
  • Hautveränderungen: Die Haut kann blass, fleckig oder marmoriert aussehen. In manchen Fällen treten auch kleine, punktförmige Blutungen (Petechien) auf.
  • Laborchemische Entzündungszeichen: Eine Blutuntersuchung kann Entzündungsmarker (z.B. CRP, Procalcitonin) nachweisen, die auf eine systemische Entzündung hinweisen.

Was tun bei Verdacht auf Sepsis?

Bei Auftreten eines oder mehrerer der genannten Symptome, insbesondere in Kombination, sollte unverzüglich ärztliche Hilfe gesucht werden! Zögern Sie nicht, den Notruf (112) zu wählen oder sich direkt in ein Krankenhaus zu begeben.

Je schneller die Sepsis erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Überlebenschancen. Die Behandlung umfasst in der Regel die Gabe von Antibiotika, die Stabilisierung des Kreislaufs und die Unterstützung der Organfunktionen.

Fazit:

Sepsis ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die lebensbedrohlich sein kann. Ein wachsames Auge auf die eigenen Körperfunktionen und die schnelle Reaktion auf Alarmsignale sind entscheidend, um den Verlauf positiv zu beeinflussen. Seien Sie aufmerksam, beobachten Sie Veränderungen und scheuen Sie sich nicht, im Zweifelsfall ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn bei der Sepsis zählt jede Minute.

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