Wie merkt man, dass man zu viel Eisen im Blut hat?
Eine leichte Eisenüberladung bleibt oft unbemerkt, während manche Betroffene sich lediglich müde und kraftlos fühlen. Bei einer starken Überlastung können sich jedoch Symptome entwickeln, die denen der Hämochromatose ähneln. Dazu gehört insbesondere die Entwicklung einer Leberzirrhose als mögliche Folge. Eine ärztliche Untersuchung ist ratsam, um die Ursache der Beschwerden abzuklären.
Eisenüberladung: Wenn zu viel des Guten schadet und wie man es erkennt
Eisen ist ein lebensnotwendiges Spurenelement. Es spielt eine zentrale Rolle beim Sauerstofftransport im Blut und ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt. Doch wie bei vielen Substanzen gilt auch hier: Zu viel des Guten kann schädlich sein. Eine Eisenüberladung im Körper, auch als Hämochromatose oder Eisenspeicherkrankheit bekannt, kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Viele Menschen wissen jedoch nicht, wie man eine solche Überladung frühzeitig erkennt. Dieser Artikel soll aufklären und dabei helfen, die Anzeichen einer Eisenüberladung zu erkennen und die notwendigen Schritte einzuleiten.
Die Tücke der frühen Symptome
Das Problem bei einer Eisenüberladung ist, dass sie sich anfänglich oft schleichend entwickelt und ihre Symptome unspezifisch sein können. Viele Betroffene bemerken über lange Zeit gar nichts oder schreiben ihre Beschwerden anderen Ursachen zu. Eine leichte Eisenüberladung kann sich lediglich durch allgemeine Symptome äußern, die leicht mit Stress, Überarbeitung oder anderen Alltagsbeschwerden verwechselt werden können:
- Müdigkeit und Erschöpfung: Ein ständiges Gefühl von Müdigkeit, auch nach ausreichend Schlaf, kann ein erstes Warnsignal sein.
- Schwächegefühl: Verminderte Leistungsfähigkeit und ein allgemeines Gefühl der Schwäche sind ebenfalls typisch.
- Gelenkschmerzen: Schmerzen in den Gelenken, insbesondere in den Fingergelenken, können auftreten.
- Bauchschmerzen: Unspezifische Bauchschmerzen, oft im Oberbauch, können ebenfalls ein Hinweis sein.
Diese Symptome sind jedoch nicht spezifisch für eine Eisenüberladung und können viele andere Ursachen haben. Daher ist es wichtig, aufmerksam zu sein und bei anhaltenden Beschwerden einen Arzt aufzusuchen.
Wenn die Eisenüberladung fortschreitet: Symptome, die alarmieren sollten
Wenn die Eisenüberladung über einen längeren Zeitraum besteht und nicht behandelt wird, kann sie zu einer Schädigung verschiedener Organe führen. Hier einige Symptome, die auf eine fortgeschrittene Eisenüberladung hindeuten und unbedingt ärztlich abgeklärt werden müssen:
- Leberprobleme: Eisen lagert sich in der Leber ab und kann zu einer Leberzirrhose führen. Symptome hierfür können Gelbsucht (gelbliche Verfärbung der Haut und Augen), Oberbauchschmerzen und ein allgemeines Krankheitsgefühl sein.
- Diabetes mellitus: Eine Eisenüberladung kann die Funktion der Bauchspeicheldrüse beeinträchtigen und zu Diabetes führen.
- Herzprobleme: Die Ablagerung von Eisen im Herzen kann zu Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz und anderen Herzerkrankungen führen.
- Hautveränderungen: Die Haut kann sich bräunlich oder gräulich verfärben.
- Verlust der Libido: Sowohl bei Männern als auch bei Frauen kann es zu einem Verlust des sexuellen Interesses kommen.
- Impotenz: Männer können unter Erektionsstörungen leiden.
Risikofaktoren und Ursachen der Eisenüberladung
Eine Eisenüberladung kann verschiedene Ursachen haben:
- Genetische Veranlagung: Die häufigste Ursache ist die hereditäre Hämochromatose, eine genetisch bedingte Erkrankung, bei der der Körper zu viel Eisen aus der Nahrung aufnimmt.
- Bluttransfusionen: Häufige Bluttransfusionen, beispielsweise bei bestimmten Bluterkrankungen, können zu einer Eisenüberladung führen.
- Bestimmte Lebererkrankungen: Einige Lebererkrankungen können die Eisenaufnahme und -speicherung beeinträchtigen.
- Übermäßige Eisenzufuhr: Eine übermäßige Einnahme von Eisenpräparaten ohne ärztliche Indikation kann ebenfalls zu einer Überladung führen.
Personen mit einer familiären Vorbelastung für Hämochromatose, Patienten mit chronischen Erkrankungen, die regelmäßige Bluttransfusionen benötigen, und Menschen, die ohne ärztliche Anweisung hochdosierte Eisenpräparate einnehmen, haben ein erhöhtes Risiko für eine Eisenüberladung.
Was tun bei Verdacht auf Eisenüberladung?
Wenn Sie eines oder mehrere der genannten Symptome bei sich feststellen oder zu einer Risikogruppe gehören, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Die Diagnose einer Eisenüberladung erfolgt in der Regel durch:
- Blutuntersuchung: Wichtige Blutwerte sind das Serumeisen, die Transferrinsättigung und das Ferritin. Ein erhöhter Ferritinwert ist oft ein erstes Anzeichen.
- Gentest: Bei Verdacht auf hereditäre Hämochromatose kann ein Gentest durchgeführt werden, um die relevanten Genmutationen zu identifizieren.
- Leberbiopsie: In einigen Fällen kann eine Leberbiopsie erforderlich sein, um das Ausmaß der Eisenspeicherung in der Leber zu beurteilen.
- Magnetresonanztomographie (MRT): Die MRT kann zur Beurteilung der Eisenspeicherung in verschiedenen Organen eingesetzt werden.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung der Eisenüberladung zielt darauf ab, das überschüssige Eisen aus dem Körper zu entfernen und Organschäden zu verhindern. Die gängigsten Behandlungsmethoden sind:
- Aderlass: Regelmäßige Aderlässe sind die häufigste und effektivste Methode, um überschüssiges Eisen aus dem Körper zu entfernen.
- Chelattherapie: Bei der Chelattherapie werden Medikamente eingesetzt, die das Eisen binden und über die Nieren ausscheiden. Diese Methode wird vor allem dann eingesetzt, wenn Aderlässe nicht möglich sind.
- Ernährungsumstellung: Eine eisenarme Ernährung kann helfen, die Eisenaufnahme aus der Nahrung zu reduzieren.
Fazit
Eine Eisenüberladung kann eine ernste Erkrankung sein, die unbehandelt zu schwerwiegenden Organschäden führen kann. Die frühen Symptome sind oft unspezifisch, daher ist es wichtig, aufmerksam zu sein und bei anhaltenden Beschwerden einen Arzt aufzusuchen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können das Fortschreiten der Erkrankung verhindern und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern. Achten Sie auf Ihren Körper, kennen Sie Ihre Risikofaktoren und zögern Sie nicht, ärztlichen Rat einzuholen.
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