Wie lange nimmt man die Pille im Alter?
Hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille können bis zu den Wechseljahren eingenommen werden, da auch in dieser Zeit eine Schwangerschaft möglich ist. Spätestens ab dem 50. Lebensjahr empfiehlt sich jedoch ein Wechsel zu alternativen Verhütungsmethoden. Der Grund hierfür ist das steigende Risiko für Thrombosen im fortgeschrittenen Alter, welches durch die hormonelle Verhütung verstärkt werden kann.
Die Pille mit 50+? Hormonelle Verhütung im fortgeschrittenen Alter
Die Pille ist seit Jahrzehnten eine der beliebtesten und zuverlässigsten Methoden zur Empfängnisverhütung. Doch was passiert, wenn die ersten grauen Haare sprießen und die Menopause in Sichtweite rückt? Kann und sollte man die Pille auch im fortgeschrittenen Alter noch nehmen? Die Antwort ist differenziert und hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Grundsätzlich gilt: Auch in den Wechseljahren ist eine Schwangerschaft möglich! Auch wenn die Regelblutung unregelmäßiger wird oder sogar ausbleibt, bedeutet das nicht automatisch, dass die Eierstöcke ihre Tätigkeit vollständig eingestellt haben. In dieser Übergangsphase können noch Eisprünge stattfinden, die zu einer ungewollten Schwangerschaft führen können.
Bis zu den Wechseljahren ist die Einnahme der Pille also prinzipiell möglich. Viele Frauen schätzen die Pille auch in dieser Lebensphase, da sie nicht nur vor einer Schwangerschaft schützt, sondern auch Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen und Schlafstörungen lindern kann.
Aber Achtung: Das steigende Thromboserisiko im Alter ist ein wichtiger Faktor, der berücksichtigt werden muss. Mit zunehmendem Alter steigt das natürliche Risiko für Thrombosen, also die Bildung von Blutgerinnseln in den Venen. Hormonelle Verhütungsmittel, insbesondere solche, die Östrogene enthalten, können dieses Risiko zusätzlich erhöhen.
Was bedeutet das konkret?
- Ärztliche Beratung ist unerlässlich: Bevor man die Pille auch im fortgeschrittenen Alter weiter einnimmt, ist eine ausführliche Beratung durch den Frauenarzt/die Frauenärztin zwingend erforderlich. Der Arzt/die Ärztin wird die individuelle Risikokonstellation der Patientin beurteilen, mögliche Vorerkrankungen (z.B. Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht) berücksichtigen und die Vor- und Nachteile der Pille gegenüber anderen Verhütungsmethoden abwägen.
- Pillen mit niedrigem Östrogengehalt bevorzugen: Wenn die Pille weiterhin in Frage kommt, sollten Pillen mit einem möglichst niedrigen Östrogengehalt bevorzugt werden, um das Thromboserisiko zu minimieren.
- Ab dem 50. Lebensjahr Alternativen in Betracht ziehen: Spätestens ab dem 50. Lebensjahr wird oft empfohlen, über einen Wechsel zu alternativen, nicht-hormonellen Verhütungsmethoden nachzudenken.
Welche Alternativen gibt es?
- Kondome: Eine einfache und zuverlässige Methode, die zudem vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt.
- Diaphragma mit Spermizid: Eine barrieremethode, die vor dem Geschlechtsverkehr eingesetzt wird.
- Spirale (Kupfer- oder Hormonspirale): Die Kupferspirale ist eine hormonfreie Option, während die Hormonspirale zwar Hormone freisetzt, diese aber lokal in der Gebärmutter wirken und das Thromboserisiko nicht so stark erhöhen wie die Pille.
- Sterilisation: Eine endgültige Verhütungsmethode für Frauen und Männer, die keine Kinder mehr wollen.
Fazit:
Die Pille kann bis zu den Wechseljahren eingenommen werden, vorausgesetzt, es liegen keine gesundheitlichen Risiken vor und der Arzt/die Ärztin gibt grünes Licht. Insbesondere ab dem 50. Lebensjahr sollte man jedoch die Vor- und Nachteile der Pille sorgfältig abwägen und über alternative Verhütungsmethoden nachdenken. Eine offene und ehrliche Kommunikation mit dem Arzt/der Ärztin ist dabei entscheidend, um die individuell beste Lösung zu finden und die Gesundheit zu schützen.
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