Wie lange kann eine Spinne unter Wasser überleben?

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Spinnen sind Überlebenskünstler, auch unter Wasser. Anders als man vermuten könnte, ertrinken sie nicht sofort. Einige Arten halten sogar über eine Stunde die Luft an. Das erklärt, warum sie trotz Spülversuchs im Waschbecken oder der Toilette oft wieder auftauchen. Der Schock, wenn sie dann wieder auftauchen, ist dann wohl noch größer.

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Die erstaunliche Wasserresistenz von Spinnen: Ein Überlebenskampf im Nassen

Spinnen – achtbeinige Jäger, die oft mit Ekel und Angst betrachtet werden – besitzen eine bemerkenswerte Fähigkeit, die ihresgleichen sucht: eine überraschende Resistenz gegenüber dem Ertrinken. Während der verbreitete Glaube an ihr sofortiges Ableben unter Wasser weit verbreitet ist, zeigt sich in der Realität ein deutlich komplexeres Bild. Die Überlebensdauer einer Spinne unter Wasser hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, darunter die Art der Spinne, ihre Größe, die Wassertemperatur und die allgemeine Gesundheit des Tieres.

Im Gegensatz zur landläufigen Meinung ertrinken Spinnen nicht augenblicklich. Vielmehr können einige Arten erstaunlich lange untergetaucht bleiben. Während die genaue Zeitspanne stark variiert, halten manche Spinnenarten tatsächlich über eine Stunde lang die Luft an. Dies ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen:

  • Reduzierter Stoffwechsel: Unter Wasser verlangsamt die Spinne ihren Stoffwechsel drastisch, um den Sauerstoffverbrauch zu minimieren. Dies ist eine Anpassungsstrategie, die es ihr erlaubt, die knappen Sauerstoffreserven länger zu nutzen.

  • Hydrostatischer Druck: Der Druck des Wassers auf den Körper der Spinne kann die Atmungsorgane schützen und ein zu schnelles Entweichen von Luft verhindern.

  • Mikroskopische Oberflächenspannung: Die feinen Haare auf den Beinen und dem Körper mancher Spinnenarten können eine dünne Luftschicht festhalten, die für den Gasaustausch genutzt werden kann. Dies funktioniert ähnlich wie eine Taucherglocke.

  • Artenspezifische Unterschiede: Es existieren enorme Unterschiede zwischen den einzelnen Spinnenarten. Während manche Arten nur wenige Minuten überleben, können andere, wie zum Beispiel einige Wasserspinnen (z.B. aus der Familie der Argyronetidae), sogar unter Wasser leben und jagen. Diese besitzen spezielle Anpassungen, um Luftblasen unter Wasser zu konstruieren und zu verwenden.

Die Tatsache, dass Spinnen nach einem unfreiwilligen Bad im Waschbecken oder in der Toilette oft wieder auftauchen, unterstreicht diese bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit. Der Schock, den die Spinne dabei erfährt, ist sicherlich nicht zu unterschätzen, doch ihr Überlebensinstinkt ermöglicht es ihr, diese widrigen Umstände zu überstehen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Überlebensdauer einer Spinne unter Wasser keine feststehende Größe ist. Sie ist von einer Vielzahl von Faktoren abhängig und variiert stark zwischen den Arten. Die Annahme, dass Spinnen sofort ertrinken, ist daher ein weit verbreiteter Irrglaube. Ihre Fähigkeit, in Notsituationen einen reduzierten Stoffwechsel einzuleiten und gegebenenfalls Luftblasen zu nutzen, demonstriert ihre erstaunliche Anpassungsfähigkeit und Überlebensstärke.