Wie lange Husten bis zum Arzt?

Wann mit Husten zum Arzt? Eine Orientierungshilfe

Husten ist ein lästiges, aber in den meisten Fällen harmloses Symptom. Er dient als wichtiger Schutzmechanismus unseres Körpers, um die Atemwege von Fremdkörpern, Schleim und Reizstoffen zu befreien. Doch wann wird aus dem natürlichen Hustenreflex ein Grund zur Sorge und wann sollte man einen Arzt aufsuchen? Diese Frage ist nicht immer leicht zu beantworten, da Husten viele Ursachen haben kann.

Akuter Husten vs. Chronischer Husten:

Zunächst ist es wichtig, zwischen akutem und chronischem Husten zu unterscheiden. Akuter Husten tritt plötzlich auf, beispielsweise im Rahmen einer Erkältung oder Grippe, und dauert in der Regel nicht länger als drei Wochen. Chronischer Husten hingegen persistiert über einen längeren Zeitraum, üblicherweise über acht Wochen.

Wann ist ein Arztbesuch ratsam?

Auch wenn akuter Husten meist von selbst abklingt, gibt es bestimmte Situationen, in denen ein Arztbesuch angeraten ist:

• Atemnot: Wenn der Husten mit starker Atemnot, pfeifenden Atemgeräuschen oder einem Engegefühl in der Brust einhergeht.
• Blutiger Auswurf: Das Abhusten von Blut (Hämoptyse) ist immer ein Alarmsignal und sollte umgehend ärztlich abgeklärt werden.
• Hohes Fieber: Fieber über 39 Grad Celsius, insbesondere wenn es mit Schüttelfrost einhergeht, kann auf eine bakterielle Infektion hindeuten.
• Starke Schmerzen: Brustschmerzen beim Husten oder andere starke Schmerzen sollten ebenfalls untersucht werden.
• Allgemeinzustand: Wenn sich der Allgemeinzustand stark verschlechtert, beispielsweise durch Schwäche, Appetitlosigkeit oder Gewichtsverlust.
• Kinder: Bei Säuglingen und Kleinkindern sollte bei Husten grundsätzlich ein Arzt konsultiert werden, da sich ihr Immunsystem noch im Aufbau befindet und Komplikationen schneller auftreten können.

Chronischer Husten – Unbedingt zum Arzt!

Besonders wichtig ist es, einen Arzt aufzusuchen, wenn der Husten chronisch wird, also länger als acht Wochen andauert. In diesem Fall können verschiedene Ursachen in Frage kommen, die einer gezielten Behandlung bedürfen.

Mögliche Ursachen für chronischen Husten:

• Allergien: Allergien gegen Pollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben können chronischen Husten auslösen oder verstärken.
• Asthma: Asthma ist eine chronische Entzündung der Atemwege, die zu Husten, Atemnot und pfeifenden Atemgeräuschen führen kann.
• Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): COPD ist eine fortschreitende Lungenerkrankung, die hauptsächlich durch Rauchen verursacht wird und mit chronischem Husten und Auswurf einhergeht.
• Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD): Bei GERD fließt Magensäure in die Speiseröhre zurück und kann Husten auslösen.
• Keuchhusten: Auch bei Erwachsenen kann Keuchhusten auftreten und sich durch lang anhaltende Hustenanfälle äußern.
• Postnasales Drip-Syndrom: Dabei fließt Schleim aus der Nase den Rachen hinunter und reizt die Atemwege.
• Medikamente: Einige Medikamente, beispielsweise ACE-Hemmer zur Behandlung von Bluthochdruck, können als Nebenwirkung Husten verursachen.
• Lungenkrebs: In seltenen Fällen kann chronischer Husten auch ein Symptom für Lungenkrebs sein.

Diagnostik und Therapie:

Um die Ursache des Hustens zu finden, wird der Arzt zunächst eine ausführliche Anamnese erheben und den Patienten körperlich untersuchen. Je nach Verdacht können weitere Untersuchungen wie eine Lungenfunktionsprüfung, eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs oder eine Bronchoskopie erforderlich sein.

Die Therapie richtet sich nach der Ursache des Hustens. Bei bakteriellen Infektionen werden Antibiotika eingesetzt, bei Allergien Antihistaminika oder Kortikosteroide. Bei Asthma kommen Inhalationspräparate zum Einsatz, die die Atemwege erweitern und Entzündungen hemmen.

Fazit:

Husten ist ein vielschichtiges Symptom, das in den meisten Fällen harmlos ist. Dennoch sollte man die Warnsignale des Körpers ernst nehmen und bei bestimmten Symptomen oder bei chronischem Husten einen Arzt aufsuchen. Eine frühzeitige Abklärung und gezielte Therapie können Komplikationen vermeiden und die Lebensqualität verbessern.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt keine ärztliche Beratung. Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.