Wie kann ich feststellen, ob ich einen Reizdarm habe?

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Obwohl keine spezifische Diagnose gestellt werden kann, deuten bestimmte Symptome auf einen möglichen Reizdarm hin. Achten Sie auf wiederkehrende Bauchschmerzen, die sich nach dem Stuhlgang bessern, in Kombination mit verändertem Stuhlgang (weicher oder häufiger). Ein Blähbauch, Völlegefühl, Schleim im Stuhl und das Gefühl unvollständiger Entleerung können ebenfalls Hinweise sein. Bei anhaltenden Beschwerden ist ein Arztbesuch ratsam.

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Der Reizdarm: Wie erkenne ich, ob ich betroffen bin?

Der Reizdarm (auch Reizdarmsyndrom oder RDS genannt) ist eine weit verbreitete Erkrankung des Verdauungstraktes, die sich durch chronische Bauchschmerzen und veränderte Stuhlgewohnheiten auszeichnet. Eine definitive Diagnose lässt sich jedoch oft nur schwer stellen, da keine eindeutigen organischen Ursachen gefunden werden. Stattdessen konzentriert sich die Diagnose auf die Erkennung charakteristischer Symptome und den Ausschluss anderer Erkrankungen.

Welche Anzeichen sprechen für einen Reizdarm?

Es gibt keine einzelne Testmethode, um einen Reizdarm zweifelsfrei zu diagnostizieren. Die Diagnose basiert auf einer sorgfältigen Anamnese und der Beurteilung der Symptome. Folgende Punkte deuten stark auf ein Reizdarmsyndrom hin:

  • Wiederkehrende Bauchschmerzen: Die Schmerzen sind oft krampfartig und treten in ihrem Auftreten und Intensität variabel auf. Ein wichtiges Kriterium ist die Besserung der Schmerzen nach dem Stuhlgang.
  • Veränderte Stuhlgewohnheiten: Dies zeigt sich in einer Kombination aus verschiedenen Symptomen, die über einen längeren Zeitraum (mindestens sechs Monate) bestehen müssen. Dazu gehören:
    • Verstopfung (Obstipation): Harter, trockener Stuhl, der nur selten und mit Mühe abgesetzt werden kann.
    • Durchfall (Diarrhö): Lockerer, wässriger Stuhl, der häufig und plötzlich auftritt.
    • Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall: Viele Betroffene erleben eine Abwechslung zwischen Phasen der Verstopfung und des Durchfalls.
  • Blähungen und Völlegefühl: Ein ständiges Aufgeblähtsein und ein Gefühl der Fülle im Bauchbereich sind häufige Begleiterscheinungen.
  • Schleim im Stuhl: Das Auftreten von Schleim im Stuhl kann ein Hinweis auf einen Reizdarm sein.
  • Unvollständiges Entleerungsgefühl: Nach dem Stuhlgang besteht oft das Gefühl, dass die Blase oder der Darm nicht vollständig entleert wurde.
  • Verbindung zwischen Stuhlgang und Schmerzintensität: Die Schmerzen bessern sich oft nach dem Stuhlgang.

Was tun bei Verdacht auf einen Reizdarm?

Bei anhaltenden und belastenden Bauchschmerzen und veränderten Stuhlgewohnheiten sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dieser kann andere mögliche Erkrankungen wie entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), Nahrungsmittelunverträglichkeiten (z.B. Laktoseintoleranz), Zöliakie oder bakterielle Infektionen ausschließen. Die Diagnose des Reizdarms erfolgt über die Ausschlussdiagnostik. Der Arzt wird Sie ausführlich befragen und eine körperliche Untersuchung durchführen. Zusätzliche Untersuchungen wie Stuhluntersuchungen können gegebenenfalls notwendig sein.

Wichtig: Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt nicht den Besuch beim Arzt. Nur ein Arzt kann eine Diagnose stellen und eine geeignete Therapie empfehlen. Selbstmedikation ist bei Verdacht auf einen Reizdarm dringend abzuraten.