Wie hoch ist die maximale Saughöhe für die Feuerwehr?

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Die effektive Saugleistung von Feuerwehrpumpen hängt stark von der Leitungslänge und der Höhendifferenz ab. Übersteigt die geodätische Höhe drei Meter, reduziert sich die Förderleistung signifikant, selbst bei kürzeren Leitungen. Optimale Ergebnisse erfordern daher eine sorgfältige Planung der Wasserentnahme.

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Die maximale Saughöhe bei Feuerwehrpumpen: Ein komplexes Zusammenspiel

Die Frage nach der maximalen Saughöhe von Feuerwehrpumpen lässt sich nicht mit einer einfachen Zahl beantworten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Pumpen, die oft eine technisch definierte maximale Saughöhe besitzen, ist die Saugleistung bei Feuerwehrpumpen ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren und unterliegt starken Einschränkungen. Die oft zitierte Faustregel von “maximal drei Metern” ist stark vereinfachend und beschreibt eher einen kritischen Punkt als eine absolute Grenze.

Der entscheidende Faktor ist der Kavitationseffekt. Dieser entsteht, wenn der Druck im Ansaugschlauch unter den Dampfdruck des Wassers sinkt. Das Wasser beginnt dann zu sieden, es bilden sich Dampfblasen (Kavitation), die beim Eintritt in den Hochdruckbereich der Pumpe implodieren. Dieser Vorgang schädigt die Pumpe irreparabel und führt zu einem drastischen Leistungsverlust.

Die Höhe, bis zu der eine Pumpe effektiv ansaugen kann, hängt somit nicht nur von der geodätischen Höhe (Höhenunterschied zwischen Wasserniveau und Pumpe), sondern auch von folgenden Parametern ab:

  • Leitungslänge: Längere Saugleitungen führen zu höheren Reibungsverlusten, wodurch der Druck im Ansaugschlauch weiter sinkt. Je länger die Leitung, desto geringer die effektive Saughöhe.
  • Leitungsdurchmesser: Ein kleinerer Leitungsdurchmesser erhöht den Strömungswiderstand und somit die Reibungsverluste. Größere Durchmesser sind daher vorteilhaft.
  • Ansaugkorb und Filter: Ein verstopfter Ansaugkorb oder ein ungeeigneter Filter erhöhen den Strömungswiderstand und reduzieren die Saughöhe. Regelmäßige Reinigung und Wartung sind unerlässlich.
  • Wassertemperatur: Kälteres Wasser hat einen höheren Dampfdruck, was die Kavitationsgefahr erhöht und die maximale Saughöhe reduziert.
  • Pumpentyp und -zustand: Verschiedene Pumpentypen haben unterschiedliche Saugfähigkeiten. Der Zustand der Pumpe, insbesondere die Dichtheit und der Verschleiß, beeinflussen die Leistung ebenfalls.
  • Atmosphärendruck: Ein niedriger Atmosphärendruck reduziert den Druckunterschied zwischen Wasseroberfläche und Pumpe und somit die Saugleistung.

Die drei Meter Grenze – Mythos oder Realität?

Die oft genannte Drei-Meter-Grenze ist ein praxisnaher Richtwert. Überschreitet die geodätische Höhe diesen Wert, sinkt die Förderleistung drastisch und die Kavitationsgefahr steigt exponentiell an. Es ist jedoch nicht unmöglich, auch bei größeren Höhen Wasser anzusaugen. Mit speziellen Vorrichtungen wie z.B. selbstansaugenden Vorpumpen oder dem Einsatz von Unterwasserpumpen kann die effektive Saughöhe deutlich erhöht werden.

Fazit:

Die maximale Saughöhe bei Feuerwehrpumpen ist keine fixe Größe, sondern ein dynamisches Ergebnis vieler Einflussfaktoren. Eine sorgfältige Planung der Wasserentnahme, die Berücksichtigung der genannten Parameter und gegebenenfalls der Einsatz zusätzlicher Ausrüstung sind essentiell für eine effektive und sichere Brandbekämpfung. Die Drei-Meter-Regel dient als wichtige Orientierung, sollte aber nicht als absolute Grenze missinterpretiert werden.

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