Wie bekommen Guppys Nachwuchs?

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Guppys sind lebendgebärende Fische, was bedeutet, dass sie lebende Jungfische zur Welt bringen. Die Weibchen speichern das Sperma des Männchens, was ihnen ermöglicht, später wieder Nachwuchs zu bekommen. Diese Vermehrungsfähigkeit macht Guppys zu beliebten Aquarienfischen, da sie sich leicht vermehren.

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Guppy-Nachwuchs: Von der Paarung bis zur Geburt – ein umfassender Leitfaden

Guppys erfreuen sich aufgrund ihrer Farbenpracht und ihres einfachen Nachwuchses großer Beliebtheit unter Aquarianern. Im Gegensatz zu vielen anderen Zierfischen sind sie lebendgebärend, was die Beobachtung ihres Fortpflanzungszyklus besonders faszinierend macht. Doch wie genau bekommen Guppys Nachwuchs? Dieser Artikel beleuchtet den gesamten Prozess von der Paarung bis zur Geburt der Jungfische und gibt wertvolle Tipps für eine erfolgreiche Vermehrung.

Die Paarung: Ein Tanz der Verführung

Die Paarung bei Guppys ist ein eher unscheinbares Ereignis. Im Gegensatz zu einigen anderen Fischarten gibt es keine ausgeprägten Balzrituale. Das Männchen, erkennbar an seiner auffälligeren Färbung und dem modifizierten Afterflossenstrahl (Gonopodium), nähert sich dem Weibchen. Mit dem Gonopodium überträgt es das Sperma in die Geschlechtsöffnung des Weibchens. Ein einziger Akt reicht aus, um das Weibchen für mehrere Wochen, ja sogar Monate befruchtungsfähig zu machen. Das Weibchen speichert das Sperma in ihrer Körperhöhle, und kann somit mehrfach Nachwuchs aus einer einzigen Paarung bekommen. Die Anzahl der Paarungen beeinflusst daher nicht direkt die Anzahl der Jungfische pro Wurf, sondern eher die Häufigkeit der Geburten.

Die Schwangerschaft: Eine sichtbare Veränderung

Während der Schwangerschaft, die 21 bis 30 Tage dauert, verändert sich das Weibchen deutlich. Der Bauch wird zunehmend größer und kugelrund, man erkennt deutlich die silbrig schimmernden Jungfische durch die Bauchdecke. Eine dunkle, oft grauschwarze Stelle am Hinterleib (Gravidfleck) intensiviert sich und ist ein sicheres Zeichen für eine bevorstehende Geburt. In den letzten Tagen vor der Geburt werden die Jungfische immer aktiver und ihre Bewegungen sind durch die Bauchdecke deutlich sichtbar. Das Weibchen sucht in dieser Phase oft nach Versteckmöglichkeiten.

Die Geburt: Ein spannender Moment

Die Geburt selbst verläuft meist unbemerkt, da sie in der Regel nachts oder in den frühen Morgenstunden stattfindet. Das Weibchen bringt innerhalb weniger Stunden bis zu mehreren hundert Jungfische, je nach Größe und Alter, zur Welt. Die Jungtiere sind bereits vollständig entwickelt und können sofort schwimmen und selbstständig fressen. Die Geburt selbst ist ein natürlicher Prozess und bedarf keiner besonderen Intervention.

Schutz der Jungfische: Ein Kampf ums Überleben

Hier liegt die größte Herausforderung für den Aquarianer. Die adulten Guppys, insbesondere die Männchen, betrachten den Nachwuchs als potenzielle Nahrung. Daher ist es wichtig, den Jungfischen ausreichend Versteckmöglichkeiten zu bieten, z.B. durch dicht bepflanzte Bereiche, Höhlen oder spezielle Aufzuchtbecken. Eine gute Wasserqualität und regelmäßige Wasserwechsel sind ebenfalls unerlässlich für das Überleben der Jungfische. Die Fütterung erfolgt am besten mit feinem Lebendfutter wie Mikrowürmern oder Artemia-Nauplien.

Fazit:

Die Vermehrung von Guppys ist ein faszinierendes Schauspiel, das mit ein wenig Vorbereitung und Aufmerksamkeit problemlos im heimischen Aquarium beobachtet und gesteuert werden kann. Durch die Berücksichtigung der beschriebenen Punkte lässt sich der Nachwuchs erfolgreich aufziehen und die Freude an diesen farbenfrohen Fischen weiter vermehren. Denken Sie daran, die Anzahl der Guppys im Aquarium im Blick zu behalten und gegebenenfalls Jungfische abzugeben oder umzusiedeln, um Überbesatz zu vermeiden.