Wie äußert sich Bilharziose?
Bilharziose: Unsichtbare Gefahr mit vielfältigen Symptomen
Bilharziose, auch Schistosomiasis genannt, ist eine vernachlässigte Tropenkrankheit, die durch parasitäre Saugwürmer (Schistosoma) hervorgerufen wird. Die Infektion erfolgt durch den Kontakt mit kontaminiertem Süßwasser, in dem die infektiösen Larven (Cercarien) freischwimmen. Im Gegensatz zu der landläufigen Vorstellung, dass Bilharziose stets mit eindeutigen Symptomen einhergeht, ist die Krankheit oft schleichend und die anfängliche Phase kann nahezu symptomlos verlaufen. Die Symptomatik ist stark abhängig von der Art des Schistosoma-Erregers, der Infektionsintensität und der individuellen Immunantwort des Betroffenen.
Die akute Phase, auch Katayama-Fieber genannt, tritt typischerweise einige Wochen nach der Infektion auf und manifestiert sich mit einer Reihe unspezifischer Symptome. Diese können Fieber, Schüttelfrost, Husten, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen und allgemeine Müdigkeit umfassen. Bauchschmerzen und Durchfall sind ebenfalls häufig. Eine allergische Reaktion, die sich als Juckreiz, Hautausschlag (einschließlich Urtikaria, also Nesselsucht) und in seltenen Fällen als Angioödem äußert, kann auftreten. Diese Symptome sind oft nur von kurzer Dauer und klingen meist von selbst ab.
Die chronische Phase entwickelt sich Monate oder sogar Jahre nach der Infektion und ist durch die Schädigung von Organen gekennzeichnet, die durch die Eier der Würmer verursacht werden. Die Symptome variieren stark, je nachdem, welche Organe betroffen sind. Häufigste Manifestationen sind:
- Darmbilharziose: Blutiger Durchfall, Bauchschmerzen, Krämpfe, Gewichtsverlust und Anämie. Die chronische Entzündung kann zu Dickdarmpolyposis und einem erhöhten Risiko für Darmkrebs führen.
- Blasenbilharziose: Hämaturie (Blut im Urin), Dysurie (Schmerzen beim Wasserlassen), häufiges Wasserlassen, Schmerzen im Unterleib und Nierenschäden. Chronische Entzündungen können zur Bildung von Blasensteinen und Blasenkrebs beitragen.
- Hepatosplenische Bilharziose: Lebervergrößerung (Hepatomegalie), Milzvergrößerung (Splenomegalie), Aszites (Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum), portale Hypertension (erhöhter Blutdruck in der Leberpforte) und Ösophagusvarizen (Krampfadern in der Speiseröhre).
Es ist wichtig zu betonen, dass viele Betroffene, insbesondere in endemischen Gebieten, über Jahre hinweg keine oder nur minimale Symptome zeigen und die Erkrankung erst bei einer Routineuntersuchung entdeckt wird. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch den Nachweis von Schistosoma-Eiern im Stuhl oder Urin. Die Behandlung mit Praziquantel ist hochwirksam, jedoch sollte diese, entgegen der vereinfachten Aussage, nicht pauschal drei Monate nach der vermuteten Infektion erfolgen. Der Zeitpunkt der Behandlung wird vom behandelnden Arzt anhand des klinischen Bildes und der Laborbefunde individuell festgelegt. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Präventive Maßnahmen wie die Vermeidung des Kontakts mit infiziertem Wasser sind unerlässlich.
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