Wie anstrengend ist ein Flug für den Körper?

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Die lange Immobilität in der engen Kabine, gepaart mit dem veränderten Luftdruck und der trockenen Luft, strapaziert den Organismus erheblich. Erschöpfung und Kreislaufprobleme sind häufige Begleiterscheinungen von Langstreckenflügen, die den Körper deutlich belasten. Eine gute Vorbereitung ist daher unerlässlich.

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Der Fluch der Höhenluft: Wie anstrengend ist ein Flug wirklich für den Körper?

Der Traumurlaub rückt näher, doch die Vorfreude wird von der Sorge nach dem Flug getrübt? Zu Recht: Ein Flug, insbesondere ein Langstreckenflug, stellt den Körper vor eine erhebliche Belastungsprobe. Die vermeintliche Ruhe täuscht, denn unser Organismus kämpft während des Fluges mit einer Reihe von Faktoren, die weit über simple Müdigkeit hinausgehen.

Die oft zitierte Immobilität ist nur ein Aspekt. Die Stunden in der engen Kabine, in denen Bewegung oft stark eingeschränkt ist, führen zu einer reduzierten Durchblutung in den Beinen. Das Resultat: geschwollene Knöchel, ein erhöhtes Thrombose-Risiko und ein allgemeines Gefühl der Steifheit. Diese venöse Stauung ist besonders bei Personen mit bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen problematisch.

Doch die körperliche Belastung geht weit über die Bewegungsmangel hinaus. Der sinkende Luftdruck in der Kabine, der auf etwa 80% des Luftdrucks auf Meereshöhe reguliert ist, führt zu einer geringeren Sauerstoffkonzentration im Blut. Dies kann bei Personen mit Atemwegserkrankungen, wie Asthma oder COPD, zu Atemnot führen und auch bei gesunden Menschen zu Müdigkeit und reduzierter Leistungsfähigkeit beitragen. Die trockene Kabinenluft entzieht dem Körper zusätzlich Feuchtigkeit, was zu Dehydrierung, trockenen Schleimhäuten und Kopfschmerzen führen kann.

Der Jetlag, ein weiterer ungebetener Gast, verstärkt die Belastung noch. Der plötzliche Wechsel der Zeitzonen wirft den körpereigenen Biorhythmus durcheinander, was zu Schlafstörungen, Verdauungsbeschwerden und Konzentrationsschwierigkeiten führt. Dieser Effekt ist umso stärker, je größer die Zeitzonenverschiebung ist.

Die Belastung für den Körper ist also ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Sie hängt nicht nur von der Flugdauer, sondern auch von individuellen Vorerkrankungen, dem Fitnesslevel und der Vorbereitung ab. Eine gute Vorbereitung kann die Belastung jedoch deutlich minimieren:

  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie vor, während und nach dem Flug ausreichend Wasser, um der Dehydrierung entgegenzuwirken. Vermeiden Sie übermäßigen Alkoholkonsum, da dieser die Dehydrierung verstärkt.
  • Bewegung: Stehen Sie regelmäßig auf, bewegen Sie Ihre Beine und Arme, um die Durchblutung anzuregen. Leichte Dehnübungen im Sitzen können ebenfalls helfen. Kompressionsstrümpfe können das Thromboserisiko minimieren.
  • Gesunde Ernährung: Vermeiden Sie schwer verdauliche Speisen und bevorzugen Sie leichte Kost.
  • Schlafhygiene: Versuchen Sie, Ihren Schlafrhythmus an die neue Zeitzone anzupassen, schon bevor Sie starten.
  • Medikamente: Bei bestehenden Vorerkrankungen sollten Sie unbedingt mit Ihrem Arzt über die Flugreise sprechen und gegebenenfalls notwendige Medikamente einnehmen.

Ein Flug ist also keine reine Erholung, sondern stellt den Körper vor Herausforderungen. Mit einer vorausschauenden Planung und der Beachtung der genannten Punkte kann man die Belastung jedoch deutlich reduzieren und den Urlaub entspannt genießen. Bei gesundheitlichen Bedenken sollten Sie immer den Rat eines Arztes einholen.

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