Werden Wespen aggressiv, wenn man sie anpustet?

Anpusten unerwünscht: Warum Wespen darauf aggressiv reagieren können

Sommerzeit ist Wespenzeit. Kaum hat man es sich mit einem leckeren Stück Kuchen im Garten gemütlich gemacht, summen sie auch schon heran, auf der Suche nach süßen Köstlichkeiten. Viele Menschen reagieren instinktiv mit panischen Bewegungen, Herumfuchteln oder eben auch dem Versuch, die Wespen “wegzupusten”. Aber ist das wirklich eine gute Idee? Die kurze Antwort: Eher nicht.

Wespen: Von Natur aus nicht angriffslustig

Es ist wichtig zu verstehen, dass Wespen von Natur aus nicht darauf aus sind, Menschen anzugreifen. Ihr Hauptinteresse gilt der Nahrungsbeschaffung für sich und ihren Nachwuchs. Ein Stich erfolgt in der Regel nur, wenn sie sich bedroht fühlen.

Das Anpusten: Eine Eskalationsstufe für Wespen

Und genau hier liegt das Problem beim Anpusten. Aus menschlicher Perspektive mag es harmlos erscheinen, doch für eine Wespe ist es das genaue Gegenteil:

• CO2-Alarm: Der Atem des Menschen enthält einen hohen Anteil an Kohlendioxid (CO2). CO2 wird von Wespen als Alarmsignal interpretiert. Es signalisiert Gefahr und löst somit einen Verteidigungsmechanismus aus.
• Windböe als Angriff: Eine plötzliche Windböe, wie sie durch das Anpusten entsteht, kann eine Wespe irritieren und sie in dem Glauben bestärken, angegriffen zu werden.
• Direkte Konfrontation: Das Anpusten erzeugt eine direkte Konfrontation, die die Wespe als feindselig wahrnehmen kann.

Die Folge: Verteidigungsmodus und Stich

All diese Faktoren zusammen können dazu führen, dass die Wespe in den Verteidigungsmodus übergeht und zusticht. Das ist verständlich, denn in ihrer kleinen Wespenwelt interpretiert sie das Anpusten als Angriff.

Was ist die bessere Alternative?

Statt zu pusten, ist es viel effektiver, ruhig zu bleiben und folgende Tipps zu beherzigen:

• Ruhe bewahren: Panische Bewegungen vermeiden. Langsam und bedacht handeln.
• Nahrung abdecken: Süße Speisen und Getränke abdecken, um Wespen nicht unnötig anzulocken.
• Ablenkungsfütterung: Ein Stück überreifes Obst in einiger Entfernung platzieren, um die Wespen von der Kaffeetafel abzulenken.
• Respektvoller Abstand: Den Wespen nicht zu nahe kommen und sie nicht bedrängen.

Fazit:

Auch wenn der Impuls, eine Wespe wegzupusten, verständlich ist, sollte man ihn besser unterdrücken. Das Anpusten kann die Wespe in den Verteidigungsmodus treiben und somit die Wahrscheinlichkeit eines Stichs erhöhen. Bleiben Sie stattdessen ruhig und wenden Sie die genannten Alternativen an, um ein entspanntes Miteinander mit den summenden Sommergästen zu ermöglichen. So genießen Sie Ihren Kuchen ohne unnötigen Ärger!