Welches Medikament steigert den Puls?
Betablocker, wie Bisoprolol oder Metoprolol, wirken, indem sie die Wirkung von Stresshormonen wie Adrenalin auf das Herz abschwächen. Dadurch wird ein übermäßiger Anstieg der Herzfrequenz bei Belastung oder Stresssituationen verhindert. Im Ergebnis reagiert das Herz weniger stark auf diese natürlichen Beschleuniger.
Medikamente, die den Puls erhöhen – ein komplexes Thema
Im Gegensatz zur verbreiteten Annahme, dass viele Medikamente den Puls erhöhen, ist die Situation komplexer. Während einige Medikamente als Nebenwirkung eine Tachykardie (erhöhte Herzfrequenz) auslösen können, gibt es keine Medikamente, die ausschliesslich und gezielt zur Steigerung des Pulses eingesetzt werden. Die Erhöhung der Herzfrequenz ist meist eine unerwünschte Nebenwirkung im Rahmen einer anderen therapeutischen Wirkung.
Stattdessen konzentrieren sich Behandlungsansätze bei zu niedrigem Puls (Bradykardie) auf die Behandlung der zugrundeliegenden Ursache. Ein zu langsamer Puls kann beispielsweise durch Herzrhythmusstörungen, Schilddrüsenunterfunktion oder bestimmte Medikamente verursacht werden. Die Behandlung richtet sich daher an diese Ursachen und nicht direkt an die Erhöhung des Pulses selbst.
Medikamente, die indirekt zu einem erhöhten Puls führen können:
Viele Medikamente können als Nebenwirkung zu einer Tachykardie führen. Dies geschieht oft über verschiedene Mechanismen:
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Stimulanzien: Medikamente wie Amphetamine oder Kokain wirken stimulierend auf das zentrale Nervensystem und können so zu einem erhöhten Puls führen. Diese werden jedoch nicht zur Behandlung eines langsamen Pulses eingesetzt. Ihr Missbrauch birgt erhebliche Gesundheitsrisiken.
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Schilddrüsenhormone: Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) kann die Gabe von Schilddrüsenhormonen den Stoffwechsel ankurbeln und indirekt den Puls erhöhen. Hierbei ist die Pulserhöhung jedoch ein erwünschter Effekt, da sie die normale Herzfunktion wiederherstellt.
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Einige Antidepressiva: Bestimmte Antidepressiva, insbesondere trizyklische Antidepressiva, können als Nebenwirkung eine Tachykardie verursachen. Dies ist meist dosisabhängig und kann durch Anpassung der Medikation oder den Wechsel zu einem anderen Antidepressivum behoben werden.
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Asthmamedikamente: Beta-2-Sympathomimetika, die zur Behandlung von Asthma eingesetzt werden, können ebenfalls zu einer erhöhten Herzfrequenz führen. Dies liegt an ihrer Wirkung auf die Beta-2-Rezeptoren in den Bronchien, die auch im Herzen vorkommen.
Wichtig: Eine erhöhte Herzfrequenz kann ein Symptom verschiedener Erkrankungen sein. Eine eigenständige Behandlung aufgrund eines erhöhten Pulses ist daher nicht ratsam. Bei anhaltender oder auffälliger Tachykardie sollte immer ein Arzt konsultiert werden, um die Ursache zu klären und eine geeignete Behandlung einzuleiten. Die oben genannten Beispiele sind nur einige Beispiele und repräsentieren nicht die gesamte Bandbreite möglicher Ursachen und Medikamente. Eine Selbstmedikation ist in diesem Zusammenhang dringend abzuraten.
Dieser Artikel soll informativ sein und ersetzt keine ärztliche Beratung. Bei gesundheitlichen Problemen wenden Sie sich bitte an einen Arzt oder Apotheker.
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