Welche Krankheit bekommt man von Legionellen?

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Bakterien der Gattung Legionella können eine ernstzunehmende Lungenentzündung, die sogenannte Legionellen-Pneumonie, auslösen. Typische Symptome sind plötzlich auftretende Kopf- und Brustschmerzen, begleitet von Husten, Schüttelfrost und hohem Fieber. In manchen Fällen kommen Bauchbeschwerden wie Durchfall und Erbrechen hinzu. Der Verlauf ist oft heftig und langwierig.

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Legionellen: Mehr als nur eine Dusche – Die Gefahr der Legionellose

Legionellen sind allgegenwärtig. Sie lauern in Süßwasserumgebungen wie Seen, Flüssen und Teichen, aber auch in künstlichen Wassersystemen wie Klimaanlagen, Kühltürmen und sogar in unseren heimischen Duschen. Doch wann werden diese Bakterien zur Gefahr und welche Krankheit können sie auslösen?

Die Antwort ist die Legionellose, eine Infektionskrankheit, die durch das Einatmen von Legionellen-haltigem Wassernebel verursacht wird. Dabei handelt es sich in erster Linie um zwei verschiedene Krankheitsbilder:

  • Die Legionärskrankheit (Legionellen-Pneumonie): Diese Form der Legionellose ist eine schwere Lungenentzündung, die in der Regel einen Krankenhausaufenthalt erfordert.
  • Das Pontiac-Fieber: Eine mildere, grippeähnliche Erkrankung, die in der Regel von selbst wieder abklingt.

Die Legionärskrankheit: Ein ernstzunehmender Gegner

Die Legionärskrankheit, benannt nach einem Ausbruch im Jahr 1976 auf einem Veteranentreffen der “American Legion”, ist die gefährlichere Variante der Legionellose. Sie beginnt oft mit unspezifischen Symptomen wie:

  • Kopfschmerzen: Oft stark und plötzlich auftretend.
  • Muskelschmerzen: Ähnlich wie bei einer Grippe.
  • Abgeschlagenheit und Unwohlsein: Ein allgemeines Krankheitsgefühl.

Innerhalb von ein bis zwei Tagen entwickeln sich dann die typischen Symptome einer Lungenentzündung:

  • Husten: Zuerst trocken, später mit schleimigem Auswurf.
  • Brustschmerzen: Oft stechend und atemabhängig.
  • Hohes Fieber: Über 39 Grad Celsius.
  • Schüttelfrost: Begleitet von starkem Zittern.

In manchen Fällen treten zusätzlich gastrointestinale Beschwerden auf, wie:

  • Bauchschmerzen: Unspezifisch.
  • Durchfall: Häufig wässrig.
  • Erbrechen: Kann zu Dehydration führen.

Der Verlauf der Legionärskrankheit ist oft heftig und kann ohne Behandlung zu Komplikationen wie Atemnotsyndrom, Nierenversagen und sogar zum Tod führen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Raucher, Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen und Personen mit einem geschwächten Immunsystem.

Das Pontiac-Fieber: Eine Grippe mit Fragezeichen

Im Gegensatz zur Legionärskrankheit verläuft das Pontiac-Fieber deutlich milder. Die Symptome ähneln einer Grippe:

  • Fieber: Meist nicht so hoch wie bei der Legionärskrankheit.
  • Kopfschmerzen:
  • Muskelschmerzen:
  • Husten:
  • Abgeschlagenheit:

Das Pontiac-Fieber klingt in der Regel innerhalb von zwei bis fünf Tagen ohne Behandlung ab und hinterlässt keine bleibenden Schäden.

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose der Legionellose erfolgt in der Regel durch den Nachweis von Legionellen im Urin oder im Atemwegsekret. Die Legionärskrankheit wird mit Antibiotika behandelt. Das Pontiac-Fieber erfordert in der Regel keine spezifische Behandlung, sondern lediglich symptomatische Maßnahmen wie Bettruhe und fiebersenkende Medikamente.

Prävention ist der beste Schutz

Um sich vor Legionellen zu schützen, ist es wichtig, auf eine gute Wartung und Desinfektion von Wassersystemen zu achten. Dazu gehören:

  • Regelmäßige Wartung von Klimaanlagen und Kühltürmen:
  • Spülen von selten genutzten Wasserhähnen und Duschen: Insbesondere nach längerer Abwesenheit.
  • Einstellung der Warmwassertemperatur auf mindestens 60 Grad Celsius: Legionellen vermehren sich besonders gut in warmem Wasser zwischen 25 und 50 Grad Celsius.
  • Vermeidung von unnötiger Wasservernebelung: Zum Beispiel beim Bewässern von Pflanzen.

Fazit

Legionellen können eine ernsthafte Bedrohung darstellen, insbesondere für Risikogruppen. Die Legionärskrankheit ist eine schwere Lungenentzündung, die schnell behandelt werden muss. Das Pontiac-Fieber verläuft milder, ist aber dennoch unangenehm. Durch einfache Präventionsmaßnahmen kann man das Risiko einer Infektion deutlich reduzieren. Bei Verdacht auf eine Legionellose sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

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