Welche Blutdrucksenker erhöhen den Kaliumwert?

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ACE-Hemmer, Angiotensin-Rezeptor-Blocker und Aldosteron-Antagonisten – alle blutdrucksenkend – können den Kaliumspiegel im Blut signifikant ansteigen lassen. Vorsicht ist auch bei der gleichzeitigen Einnahme bestimmter nicht-steroidaler Antirheumatika geboten, da diese ebenfalls den Kaliumwert beeinflussen können. Regelmäßige Kontrollen sind empfehlenswert.
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Blutdrucksenker und ihr Einfluss auf den Kaliumspiegel

Bluthochdruck ist eine weit verbreitete Erkrankung, die unbehandelt schwerwiegende Folgen haben kann. Zur Senkung des Blutdrucks stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, die jedoch auch unerwünschte Nebenwirkungen haben können. Eine davon ist die Erhöhung des Kaliumspiegels im Blut.

Ace-Hemmer

Ace-Hemmer (z. B. Ramipril, Lisinopril, Captopril) sind eine Klasse von Blutdrucksenkern, die das Enzym Angiotensin-Converting-Enzym (ACE) hemmen. ACE ist an der Produktion von Angiotensin II beteiligt, einem Hormon, das die Blutgefäße verengt und den Blutdruck erhöht. Durch die Hemmung von ACE wird die Bildung von Angiotensin II reduziert, was zur Senkung des Blutdrucks führt.

Ace-Hemmer können jedoch auch den Kaliumspiegel im Blut erhöhen. Dies liegt daran, dass sie die Ausscheidung von Kalium über die Nieren reduzieren. Normalerweise wird überschüssiges Kalium über den Urin ausgeschieden, aber Ace-Hemmer blockieren diesen Mechanismus.

Angiotensin-Rezeptor-Blocker (ARBs)

ARBs (z. B. Losartan, Valsartan, Candesartan) sind eine weitere Klasse von Blutdrucksenkern, die die Wirkung von Angiotensin II blockieren. Im Gegensatz zu Ace-Hemmern wirken ARBs direkt auf die Rezeptoren für Angiotensin II, anstatt dessen Produktion zu hemmen.

Auch ARBs können den Kaliumspiegel im Blut erhöhen, obwohl sie dies in der Regel weniger stark tun als Ace-Hemmer.

Aldosteron-Antagonisten

Aldosteron-Antagonisten (z. B. Spironolacton, Eplerenon) sind eine Klasse von Blutdrucksenkern, die die Wirkung von Aldosteron, einem Hormon, das die Natriumausscheidung über die Nieren erhöht, blockieren. Durch die Hemmung von Aldosteron wird die Natriumausscheidung reduziert, was zu einer Senkung des Blutdrucks führt.

Aldosteron-Antagonisten können jedoch auch den Kaliumspiegel im Blut erhöhen. Dies liegt daran, dass sie die Rückresorption von Kalium in den Nieren erhöhen. Normalerweise wird Kalium in den Nieren rückresorbiert und in den Blutkreislauf zurückgeführt, aber Aldosteron-Antagonisten blockieren diesen Mechanismus.

Wechselwirkungen mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAIDs)

NSAIDs (z. B. Ibuprofen, Naproxen, Diclofenac) sind eine Klasse von Medikamenten, die häufig zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt werden. NSAIDs können auch die Kaliumausscheidung über die Nieren reduzieren und somit den Kaliumspiegel im Blut erhöhen.

Dies kann besonders gefährlich sein, wenn NSAIDs gleichzeitig mit Ace-Hemmern, ARBs oder Aldosteron-Antagonisten eingenommen werden, da diese Medikamente den Kaliumspiegel bereits erhöhen können.

Überwachung und Vorsichtsmaßnahmen

Regelmäßige Kontrollen des Kaliumspiegels im Blut sind bei Patienten, die Blutdrucksenker einnehmen, die den Kaliumspiegel erhöhen können, unerlässlich. Dies ist besonders wichtig bei Patienten, die auch NSAIDs einnehmen.

Wenn der Kaliumspiegel im Blut zu hoch wird, kann dies zu schwerwiegenden Folgen führen, wie z. B.:

  • Muskelschwäche
  • Müdigkeit
  • Herzrhythmusstörungen

In schweren Fällen kann ein hoher Kaliumspiegel lebensbedrohlich sein.

Daher ist es wichtig, dass Patienten, die Blutdrucksenker einnehmen, die den Kaliumspiegel erhöhen können, ihren Arzt über alle anderen Medikamente informieren, die sie einnehmen, einschließlich NSAIDs. Außerdem sollten sie sich regelmäßigen Blutuntersuchungen unterziehen, um ihren Kaliumspiegel zu überwachen.

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