Welche Bewegung sollte man bei Osteoporose vermeiden?

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Osteoporose erfordert gezieltes Training. Schwimmen und Radfahren stärken zwar die Muskulatur, entlasten aber die Knochen. Im Gegensatz dazu fördern Belastungsübungen wie Joggen oder Walking den Knochenaufbau und erhöhen die Knochendichte effektiv. Eine individuelle Beratung durch Fachpersonal ist unerlässlich.

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Osteoporose und Bewegung: Was Sie unbedingt vermeiden sollten

Osteoporose, die krankhafte Verminderung der Knochendichte, erfordert ein durchdachtes Bewegungsprogramm. Während Bewegung generell essentiell für die Gesundheit ist, gilt es bei Osteoporose bestimmte Aktivitäten zu vermeiden, um das Risiko von Knochenbrüchen zu minimieren. Ein pauschales „Vermeiden Sie dies und jenes“ ist jedoch irreführend, denn die geeignete Bewegung hängt stark vom individuellen Krankheitsstadium, der Knochenstabilität und dem persönlichen Fitnesslevel ab. Eine ärztliche oder physiotherapeutische Beratung ist daher unabdingbar.

Bewegungen mit hohem Sturzrisiko: Das größte Risiko bei Osteoporose sind Stürze, da selbst kleinere Stürze aufgrund der brüchigen Knochen zu schweren Frakturen führen können. Daher sollten Aktivitäten mit einem erhöhten Sturzrisiko unbedingt vermieden oder zumindest kritisch hinterfragt werden:

  • Hochintensive Kontaktsportarten: Sportarten wie Fußball, Basketball oder Rugby, die schnelle Richtungswechsel, Körperkontakte und Stürze beinhalten, sind tabu.
  • Sportarten mit hoher Sturzgefahr: Gleiches gilt für Aktivitäten wie Skifahren, Reiten, Klettern oder Inline-Skaten, bei denen das Sturzrisiko hoch ist.
  • Übungen auf instabilen Untergründen: Balanceübungen auf wackeligen Unterlagen oder Gleichgewichtsübungen ohne ausreichende Unterstützung sollten vermieden werden, da sie die Sturzgefahr deutlich erhöhen.
  • Übungen mit exzessiver Drehung und Beugung der Wirbelsäule: Starke Drehbewegungen und tiefe Vor- oder Rückbeugen können zu Wirbelkörperfrakturen führen und sollten daher eingeschränkt oder ganz vermieden werden. Dies betrifft beispielsweise bestimmte Yoga- oder Pilates-Übungen, die ohne fachkundige Anleitung ausgeführt werden.
  • Übungen mit schwerem Gewicht ohne ausreichende Anleitung: Krafttraining ist wichtig, aber falsches Gewichtheben mit zu hohem Gewicht und ohne korrekte Ausführungstechnik erhöht das Verletzungsrisiko erheblich.

Bewegungen mit wenig oder gar keinem Knochendichteaufbau: Während einige Sportarten das Sturzrisiko mindern, tragen sie wenig zum Aufbau der Knochendichte bei. Dies gilt insbesondere für:

  • Schwimmen: Schwimmen ist zwar ein hervorragendes Ausdauertraining und schont die Gelenke, es baut aber die Knochendichte nicht effektiv auf.
  • Radfahren (nur im flachen Gelände): Radfahren auf ebenen Strecken ist gelenkschonend, aber das Ausmaß des Knochendichteaufbaus ist begrenzt, besonders im Vergleich zu belastenden Aktivitäten. Steigungen hingegen erhöhen den Knochendichteaufbau, sollten aber je nach individueller Situation vorsichtig begonnen und gesteigert werden.

Fazit:

Die Vermeidung bestimmter Bewegungen bei Osteoporose ist entscheidend für die Vermeidung von Frakturen. Es ist jedoch unerlässlich, die individuelle Situation und das persönliche Fitnesslevel zu berücksichtigen. Eine umfassende Beratung durch einen Arzt oder Physiotherapeuten ist unumgänglich, um ein auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmtes Bewegungsprogramm zu erstellen, das den Knochendichteaufbau fördert und gleichzeitig das Sturzrisiko minimiert. Dieses Programm sollte sowohl Kräftigungs- als auch Ausdauerübungen umfassen, die sorgfältig ausgewählt und unter professioneller Anleitung ausgeführt werden. Nur so kann Osteoporose effektiv und sicher gemanagt werden.