Was wird beim Hormonstatus getestet?
Der Hormonstatus-Test erfasst wichtige Hormone, die den Zyklus steuern. Dazu gehören Hypophysenhormone (LH, FSH), Schilddrüsenhormone (TSH) und das Prolaktin. Der Test liefert einen umfassenden Überblick über den hormonellen Status.
Der Hormonstatus: Mehr als nur LH, FSH und TSH
Ein Hormonstatus, auch hormonelles Profil genannt, ist eine umfassende Blutuntersuchung, die die Konzentrationen verschiedener Hormone im Körper bestimmt. Im Gegensatz zu der oft vereinfachten Vorstellung, er beschränkt sich nicht lediglich auf die Messung von LH, FSH und TSH, sondern bietet ein deutlich detaillierteres Bild des hormonellen Gleichgewichts. Welche Hormone genau untersucht werden, hängt stark von der Fragestellung des Arztes und den individuellen Beschwerden des Patienten ab. Ein allgemeiner Hormonstatus umfasst jedoch in der Regel ein breiteres Spektrum an Hormonen, dessen Bedeutung oft unterschätzt wird.
Die Schlüsselfaktoren eines umfassenden Hormonstatus:
Während LH (luteinisierendes Hormon) und FSH (follikelstimulierendes Hormon), die beide von der Hypophyse produziert werden, entscheidend für die Fruchtbarkeit und den Menstruationszyklus sind, und TSH (Thyreotropin), das die Schilddrüsenfunktion reguliert, sind sie nur ein Teil des Puzzles. Ein vollständiger Hormonstatus kann folgende weitere wichtige Hormone einschließen:
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Schilddrüsenhormone: Neben TSH werden oft auch die Schilddrüsenhormone T3 (Triiodthyronin) und T4 (Thyroxin) gemessen, um die Schilddrüsenfunktion umfassend zu beurteilen. Eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse kann weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Körper haben.
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Geschlechtshormone: Neben LH und FSH bei Frauen gehören dazu Östradiol (wichtig für den Menstruationszyklus und die Entwicklung sekundärer Geschlechtsmerkmale), Progesteron (wichtig für die Schwangerschaft und den Menstruationszyklus) und Testosteron (auch bei Frauen vorhanden und wichtig für den Muskelaufbau und die Libido). Bei Männern wird neben Testosteron auch die Konzentration von Östradiol und möglicherweise anderen Hormonen untersucht.
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Prolaktin: Dieses Hormon wird von der Hypophyse produziert und spielt eine Rolle bei der Milchproduktion. Erhöhte Prolaktinspiegel können zu Unfruchtbarkeit führen.
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Cortisol: Das Stresshormon Cortisol wird in der Nebennierenrinde produziert und beeinflusst zahlreiche Körperfunktionen. Eine dauerhaft erhöhte oder erniedrigte Cortisolkonzentration kann auf verschiedene Erkrankungen hinweisen.
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Insulin: Dieses Hormon reguliert den Blutzuckerspiegel. Eine Insulinresistenz kann zu verschiedenen Stoffwechselerkrankungen führen.
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DHEA-S (Dehydroepiandrosteronsulfat): Ein Vorläuferhormon von Sexualhormonen, dessen Spiegel im Alter abnehmen.
Die Auswahl der zu messenden Hormone hängt von der jeweiligen klinischen Fragestellung ab. Bei Verdacht auf einen Hormonmangel, Fruchtbarkeitsproblemen, Schilddrüsenerkrankungen, Klimakteriumsbeschwerden, oder anderen hormonellen Störungen wird der Arzt die entsprechenden Hormone untersuchen.
Wichtig: Ein Hormonstatus alleine stellt keine Diagnose dar. Die Ergebnisse müssen immer im Kontext der gesamten medizinischen Anamnese und der klinischen Untersuchung interpretiert werden. Nur ein Arzt kann die Ergebnisse richtig beurteilen und eine entsprechende Therapie einleiten. Ein solcher Test ist ein wichtiges Werkzeug zur Diagnostik und sollte nicht eigenständig initiiert, sondern im Rahmen einer ärztlichen Beratung durchgeführt werden.
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