Was wird bei einem Check-up beim Hausarzt unter 35 gemacht?

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Beim Check-up unter 35 Jahren bespricht der Arzt zunächst mit Ihnen Ihre Krankengeschichte und mögliche Risikofaktoren. Anschließend folgt eine körperliche Untersuchung, die die Kontrolle von Herz, Lunge, Blutdruck und Bewegungsapparat umfasst. Ziel ist die frühzeitige Erkennung und Prävention von Gesundheitsproblemen.
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Der Check-up unter 35: Vorsorge statt Nachsorge

Viele junge Menschen fühlen sich gesund und unbesiegbar. Ein regelmäßiger Check-up beim Hausarzt erscheint da oft unnötig. Doch gerade in jungen Jahren können sich schleichende Krankheiten unbemerkt entwickeln, die später schwerwiegende Folgen haben können. Ein Check-up unter 35 Jahren dient daher nicht nur der Früherkennung, sondern vor allem der Prävention. Es geht darum, Risikofaktoren zu identifizieren und gesunde Lebensgewohnheiten zu fördern, bevor Erkrankungen überhaupt ausbrechen.

Der Ablauf eines solchen Check-ups ist individuell, orientiert sich aber an allgemein gültigen Empfehlungen und den persönlichen Umständen des Patienten. Im Kern umfasst er folgende Punkte:

1. Das ausführliche Gespräch: Der Arzt beginnt mit einer ausführlichen Anamnese. Hierbei geht es nicht nur um akute Beschwerden, sondern um die gesamte Krankengeschichte des Patienten, einschließlich familiärer Vorbelastungen (z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Krebs). Besonders wichtig sind Angaben zu:

  • Lebensstil: Rauchen, Alkoholkonsum, Ernährung, sportliche Aktivitäten, Schlafgewohnheiten. Diese Faktoren spielen eine entscheidende Rolle für die langfristige Gesundheit.
  • Medikamenteneinnahme: Auch die Einnahme von rezeptfreien Medikamenten sollte erwähnt werden.
  • Psychische Gesundheit: Stress, Ängste und Depressionen können erhebliche Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit haben und werden daher ebenfalls thematisiert.
  • Berufliche Belastung: Die Arbeit kann ebenfalls einen Einfluss auf die Gesundheit haben und sollte daher im Gespräch berücksichtigt werden.

2. Die körperliche Untersuchung: Anschließend folgt eine gründliche körperliche Untersuchung, deren Umfang vom individuellen Risikoprofil abhängt. Im Allgemeinen umfasst sie:

  • Messung von Blutdruck, Puls und Körpergewicht: Diese Basiswerte geben wichtige Hinweise auf den Gesundheitszustand.
  • Abtasten von Lymphknoten und Schilddrüse: Hierbei können Auffälligkeiten entdeckt werden, die auf Erkrankungen hinweisen können.
  • Auskultation von Herz und Lunge: Mit dem Stethoskop werden Herzgeräusche und Atemgeräusche abgehört.
  • Untersuchung des Bauches: Der Arzt tastet den Bauch ab, um mögliche Auffälligkeiten zu erkennen.
  • Neurologische Untersuchung (vereinfacht): Eine kurze Überprüfung von Reflexen und Koordination.
  • Hautuntersuchung: Auf Muttermale und auffällige Hautveränderungen wird geachtet.

3. Laboruntersuchungen (ggf.): Je nach Anamnese und Befunden der körperlichen Untersuchung können zusätzliche Laboruntersuchungen sinnvoll sein. Diese können beispielsweise umfassen:

  • Blutbild: Zur Überprüfung der Blutwerte und der Blutkörperchenzahl.
  • Blutzucker: Zur Früherkennung von Diabetes.
  • Cholesterinwert: Zur Beurteilung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Urinuntersuchung: Zur Überprüfung der Nierenfunktion und des Harnwegsystems.

Ziel des Check-ups: Der Check-up unter 35 Jahren zielt darauf ab, potenzielle Gesundheitsrisiken frühzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen einzuleiten. Ein gesunder Lebensstil, regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung sind essentiell. Der Arzt kann individuelle Empfehlungen geben und bei Bedarf auf weitere Spezialisten verweisen. Wichtig ist, dass der Check-up keine einmalige Angelegenheit ist, sondern regelmäßig, je nach individuellem Risiko, wiederholt werden sollte. Prävention ist die beste Medizin – und das gilt besonders für junge Menschen.