Was, wenn eine Mandelentzündung nicht weggeht?
Bei hartnäckiger Mandelentzündung, die trotz Antibiotika nach wenigen Tagen keine Besserung zeigt, ist ein Wechsel des Medikaments ratsam. Um die Behandlung zu optimieren, kann ein Abstrich zur Identifizierung des spezifischen Erregers sinnvoll sein. So wird sichergestellt, dass das wirksamste Antibiotikum zum Einsatz kommt.
Hartnäckige Mandelentzündung: Wenn Antibiotika nicht helfen
Eine Mandelentzündung (Tonsillitis) ist eine häufige Erkrankung, die meist durch virale Infektionen verursacht wird und in der Regel innerhalb weniger Tage von selbst abklingt. Bei bakteriellen Infektionen, meist durch Streptokokken der Gruppe A, werden Antibiotika eingesetzt. Doch was, wenn die Mandelentzündung trotz Antibiotikabehandlung hartnäckig bleibt und keine Besserung eintritt? Dies kann verschiedene Gründe haben und erfordert eine differenzierte Betrachtung.
Warum hilft das Antibiotikum nicht?
Die fehlende Wirkung eines Antibiotikums kann verschiedene Ursachen haben:
- Falsche Diagnose: Die Mandelentzündung wurde fälschlicherweise als bakteriell eingestuft, obwohl die Ursache viral ist. Antibiotika wirken nur gegen Bakterien, nicht gegen Viren. Eine gründliche Untersuchung durch den Arzt ist daher unerlässlich.
- Resistente Bakterien: Die verursachenden Bakterien sind gegen das verabreichte Antibiotikum resistent. Die zunehmende Antibiotika-Resistenz ist ein globales Problem, das die Behandlung von Infektionen erschwert.
- Unzureichende Dosierung oder Behandlungsdauer: Eine zu niedrige Dosierung oder eine zu kurze Behandlungsdauer kann dazu führen, dass die Bakterien nicht vollständig eliminiert werden und die Infektion persistiert.
- Komplikationen: Eine unbehandelte oder unzureichend behandelte Mandelentzündung kann zu Komplikationen wie Abszessen (Eiteransammlungen) oder einer Ausbreitung der Infektion führen.
- Andere Erkrankungen: Die Symptome könnten auf eine andere Erkrankung hinweisen, die mit einer Mandelentzündung verwechselt wurde, wie z.B. eine Mononukleose (Pfeiffersches Drüsenfieber) oder eine andere Infektion des Rachens.
Was tun bei anhaltenden Beschwerden?
Wenn die Mandelentzündung trotz Antibiotika nach einigen Tagen (in der Regel 3-5 Tagen) keine Besserung zeigt, ist ein erneutes ärztliches Gespräch dringend notwendig. Der Arzt wird:
- Die Anamnese überprüfen: Er wird detailliert nach den Symptomen, dem Verlauf der Erkrankung und etwaigen Vorerkrankungen fragen.
- Eine erneute körperliche Untersuchung durchführen: Dabei wird der Rachenraum erneut untersucht, um den Zustand der Mandeln und das Vorliegen von Komplikationen zu beurteilen.
- Laboruntersuchungen veranlassen: Ein Abstrich der Mandeln kann im Labor untersucht werden, um den genauen Erreger zu identifizieren und seine Empfindlichkeit gegenüber verschiedenen Antibiotika zu bestimmen (Antibiogramm). Dies ermöglicht die gezielte Auswahl eines wirksamen Antibiotikums. Zusätzliche Blutuntersuchungen können weitere Hinweise liefern.
- Ein anderes Antibiotikum verschreiben: Basierend auf den Ergebnissen der Untersuchungen wird gegebenenfalls ein anderes Antibiotikum mit einem anderen Wirkmechanismus verordnet.
- Alternative Behandlungsmöglichkeiten in Betracht ziehen: In einigen Fällen können alternative Behandlungsmethoden wie beispielsweise eine unterstützende Therapie mit Schmerzmitteln, Halsschmerzen-Lutschtabletten und ausreichend Flüssigkeitszufuhr sinnvoll sein, insbesondere bei viralen Infektionen. In seltenen Fällen kann eine chirurgische Entfernung der Mandeln (Tonsillektomie) notwendig werden.
Prävention:
Eine gute Mundhygiene, ausreichend Schlaf und eine gesunde Ernährung stärken das Immunsystem und können dazu beitragen, das Risiko einer Mandelentzündung zu reduzieren.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich der allgemeinen Information und ersetzt nicht den Besuch beim Arzt. Bei anhaltenden Beschwerden oder Unsicherheiten sollte immer ein Arzt konsultiert werden. Nur ein Arzt kann eine Diagnose stellen und die geeignete Behandlung festlegen.
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