Was verursacht Kalkablagerungen im Körper?

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Arteriosklerose entwickelt sich schleichend und wird durch diverse Risikofaktoren begünstigt. Neben hohem Cholesterin und Blutdruck spielen Rauchen, Übergewicht, Diabetes und subtile Entzündungen eine Rolle. Das Alter ist ein weiterer, unveränderlicher Faktor; ab dem 40. Lebensjahr steigt das Risiko deutlich an.

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Kalkablagerungen im Körper: Ursachen und Folgen eines komplexen Prozesses

Kalkablagerungen, medizinisch als Kalzifikationen bezeichnet, sind Ablagerungen von Kalziumphosphat-Kristallen in verschiedenen Geweben des Körpers. Im Gegensatz zum landläufigen Verständnis, das oft nur an Verkalkungen in den Arterien denkt, können diese Ablagerungen in nahezu allen Organen auftreten und diverse Ursachen haben. Ein reines “zu viel Kalzium” im Blut ist nur selten die alleinige Ursache, vielmehr ist es ein komplexer Prozess, der verschiedene Faktoren umfasst. Die Entstehung von Kalkablagerungen ist daher kein einheitliches Phänomen, sondern hängt stark vom betroffenen Gewebe und den zugrundeliegenden Erkrankungen ab.

Arteriosklerose: Ein Paradebeispiel für krankhafte Kalzifikationen

Der Absatz in Ihrer Anfrage erwähnt korrekt Arteriosklerose, die eine weit verbreitete Form der Verkalkung darstellt. Hierbei lagert sich Kalzium in den Arterienwänden ab, wodurch diese verhärten und verengen. Dies behindert den Blutfluss und erhöht das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und periphere arterielle Verschlusskrankheiten. Wie bereits erwähnt, ist die Entstehung von Arteriosklerose multifaktoriell. Neben den genannten Risikofaktoren wie hohem Cholesterin und Blutdruck, Rauchen, Übergewicht, Diabetes und chronischen Entzündungen, spielen auch genetische Prädispositionen eine bedeutende Rolle. Die chronische Schädigung der Gefäßwände durch diese Faktoren führt zu einer Entzündungsreaktion, welche wiederum die Ablagerung von Kalzium fördert. Dabei handelt es sich nicht um einen passiven Prozess, sondern um eine aktive, zellulär vermittelte Reaktion des Körpers.

Weitere Ursachen für Kalkablagerungen:

Arteriosklerose ist jedoch nur ein Beispiel. Kalkablagerungen können auch in anderen Organen auftreten, oft als Folge von:

  • Entzündungen: Chronische Entzündungen, beispielsweise in den Gelenken (Rheumatoide Arthritis), den Nieren (Nephrokalzinose) oder der Lunge (Kalkablagerungen in Lungengewebe nach Infektionen), führen oft zu Kalzifikationen. Die Entzündungsprozesse verursachen Gewebeschäden, welche die Ablagerung von Kalzium begünstigen.
  • Gewebeschäden: Auch nach Verletzungen oder Nekrosen (Gewebeuntergang) kann es zur Kalzifikation kommen. Das abgestorbene Gewebe wird vom Körper nicht vollständig abgebaut, und Kalzium lagert sich in den betroffenen Arealen ab.
  • Hormonelle Störungen: Störungen des Kalziumstoffwechsels, beispielsweise durch eine Überfunktion der Nebenschilddrüse (Hyperparathyreoidismus), führen zu erhöhten Kalziumspiegeln im Blut (Hyperkalzämie) und somit zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Verkalkungen in verschiedenen Organen.
  • Alterungsprozess: Mit zunehmendem Alter nimmt die Fähigkeit des Körpers zur Regulation des Kalziumhaushaltes ab, was die Entstehung von Kalzifikationen begünstigt.

Diagnose und Behandlung:

Die Diagnose von Kalzifikationen erfolgt in der Regel durch bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder Ultraschall. Die Behandlung hängt stark von der Lokalisation und der Ursache der Kalzifikation ab. Bei Arteriosklerose konzentriert sich die Therapie auf die Risikofaktorenkontrolle, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. In anderen Fällen kann eine spezifische Behandlung der Grunderkrankung notwendig sein. Eine direkte Entfernung der Kalzifikationen ist oft nicht möglich oder nur in Ausnahmefällen sinnvoll.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kalkablagerungen im Körper ein komplexes Phänomen sind, dessen Entstehung von zahlreichen Faktoren abhängt. Es ist wichtig, die zugrundeliegenden Ursachen zu identifizieren und zu behandeln, um die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken zu minimieren. Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, ausreichend Bewegung und Vermeidung von Risikofaktoren wie Rauchen ist entscheidend für die Prävention von Kalzifikationen.