Was vernichtet Metastasen?

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Manche Metastasen können durch Operation oder Bestrahlung entfernt werden. Einzelne Absiedlungen lassen sich lokal wirkend zerstören, etwa durch Hitze (Thermoablation) oder Kälte (Kryotherapie).

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Die Vernichtung von Metastasen: Ein komplexes Unterfangen

Metastasen, also Tochtergeschwülste, die sich vom ursprünglichen Tumor abgelöst und in andere Körperregionen ausgebreitet haben, stellen eine der größten Herausforderungen in der Krebstherapie dar. Ihre Vernichtung ist komplex und hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, darunter die Art des Primärtumors, die Lokalisation der Metastasen, die Anzahl und Größe der Absiedlungen sowie der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten. Es gibt keine universelle Methode, die alle Metastasen effektiv vernichtet, stattdessen setzt die moderne Onkologie auf einen multimodalen Ansatz, der verschiedene Verfahren kombiniert.

Der Text erwähnt bereits zwei etablierte Methoden: die chirurgische Entfernung und die Bestrahlung. Eine Operation ist sinnvoll, wenn die Metastasen lokal begrenzt und operabel sind. Dies bedeutet, dass sie anatomisch gut zugänglich sind und sich vollständig entfernen lassen, ohne vitale Strukturen zu gefährden. Die Bestrahlung, sowohl extern als auch in Form von Brachytherapie (innerhalb des Körpers), wird eingesetzt, um Metastasen zu zerstören oder deren Wachstum zu hemmen. Die Effektivität hängt stark von der Strahlenempfindlichkeit der Metastase ab. Beide Methoden sind jedoch nicht immer anwendbar, insbesondere bei weitverbreiteten oder schwer zugänglichen Metastasen.

Neben Chirurgie und Bestrahlung existieren weitere minimal-invasive Verfahren zur lokalen Zerstörung von Metastasen:

  • Thermoablation: Diese Methode nutzt Hitze, um Tumorzellen zu zerstören. Dies kann durch Radiofrequenzenergie, Mikrowellen oder Laser erfolgen. Die Thermoablation ist besonders bei Metastasen in Organen wie der Leber oder Lunge geeignet, die operativ schlecht zugänglich sind.

  • Kryotherapie: Im Gegensatz zur Thermoablation wird hier extreme Kälte eingesetzt, um Tumorzellen zu zerstören. Flüssiger Stickstoff wird in den Tumor eingebracht, wodurch die Zellen vereisen und absterben. Ähnlich wie die Thermoablation ist diese Methode für bestimmte Metastasen-Lokalisationen gut geeignet.

  • Radioembolisation: Bei dieser Methode werden radioaktive Mikrosphären in die Blutbahn injiziert, die sich dann in den Metastasen anreichern und diese von innen bestrahlen. Dies ist besonders bei Lebermetastasen effektiv.

Es ist wichtig zu betonen, dass diese lokalen Therapien in der Regel nur dann zum Einsatz kommen, wenn die Metastasen begrenzt sind und sich nicht systemisch im ganzen Körper ausgebreitet haben. Bei einer systemischen Metastasierung, also einer weitverbreiteten Aussaat von Tumorzellen, steht die systemische Therapie im Vordergrund. Hierzu gehören Chemotherapie, Immuntherapie und zielgerichtete Therapien. Diese Therapien wirken nicht lokal, sondern im gesamten Körper und zielen darauf ab, das Tumorwachstum zu hemmen und die Lebensqualität des Patienten zu verbessern.

Die Wahl der optimalen Behandlungsstrategie hängt von einer individuellen Risiko-Nutzen-Abwägung ab und wird in einem interdisziplinären Tumorkonferenz mit Onkologen, Radiologen, Chirurgen und anderen Fachärzten entschieden. Die Vernichtung von Metastasen ist ein komplexes und herausforderndes Unterfangen, das einen ganzheitlichen und individualisierten Therapieansatz erfordert. Der Fortschritt in der Forschung verspricht jedoch weiterhin neue und verbesserte Behandlungsmöglichkeiten.

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