Was trinken bei Schlafstörungen?

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Bei Schlafproblemen helfen warme Getränke. Lavendel- und Baldriantee wirken beruhigend und schlaffördernd, im Gegensatz zu Milch, deren Melatonin- und Tryptophangehalt zu niedrig ist, um einen merklichen Effekt zu erzielen.

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Schlummertrunk ade? Was wirklich bei Schlafstörungen hilft

Schlafstörungen sind ein weit verbreitetes Problem. Viele Menschen greifen zu vermeintlich bewährten Hausmitteln, um besser einschlafen zu können. Eines davon ist der abendliche Schlummertrunk. Doch was hilft wirklich und was ist eher ein Mythos? Wir nehmen die beliebtesten Getränke unter die Lupe und klären auf.

Die Klassiker: Kräutertees für die Nachtruhe

Vor allem Kräutertees erfreuen sich großer Beliebtheit als natürliche Einschlafhilfe. Bestimmte Kräuter sind seit Jahrhunderten für ihre beruhigenden Eigenschaften bekannt und können tatsächlich einen positiven Einfluss auf den Schlaf haben.

  • Lavendeltee: Lavendel duftet nicht nur angenehm, sondern wirkt auch beruhigend auf das Nervensystem. Studien haben gezeigt, dass Lavendel angstlösende und entspannende Effekte hat, die das Einschlafen erleichtern können. Ein warmer Lavendeltee vor dem Schlafengehen kann somit eine wertvolle Unterstützung sein.

  • Baldriantee: Baldrian ist ein weiteres Kraut mit einer langen Tradition in der Behandlung von Schlafstörungen. Es enthält Inhaltsstoffe, die an Rezeptoren im Gehirn binden und eine beruhigende Wirkung entfalten. Baldriantee kann helfen, die Einschlafzeit zu verkürzen und die Schlafqualität zu verbessern. Wichtig ist jedoch, dass Baldrian nicht bei jedem gleich wirkt und eine gewisse Zeit benötigt, um seine volle Wirkung zu entfalten.

Milch mit Honig: Mehr Mythos als Medizin?

Oft wird warme Milch mit Honig als Einschlafhilfe empfohlen. Der Glaube daran beruht auf dem Tryptophangehalt der Milch, einer Aminosäure, die im Körper in Melatonin umgewandelt wird – dem Schlafhormon. Zwar enthält Milch Tryptophan, die Menge ist jedoch so gering, dass sie kaum einen messbaren Einfluss auf den Melatoninspiegel hat. Der beruhigende Effekt von warmer Milch ist eher psychologischer Natur: Die Wärme und das Ritual können entspannend wirken und das Einschlafen erleichtern. Der zugesetzte Honig kann allerdings den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen, was den Schlaf eher stören kann.

Worauf man besser verzichten sollte:

Neben den “guten” Schlummertrunks gibt es natürlich auch Getränke, die man vor dem Schlafengehen besser meiden sollte:

  • Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke: Koffein ist ein Stimulans, das wach macht und den Schlaf stören kann. Vermeiden Sie Kaffee, Schwarztee, Grüntee und Energy-Drinks am Abend.
  • Alkohol: Alkohol mag zwar kurzfristig beim Einschlafen helfen, stört aber den natürlichen Schlafrhythmus und kann zu unruhigem Schlaf und häufigem Aufwachen führen.
  • Zuckerhaltige Getränke: Auch Limonaden und Säfte können den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen und den Schlaf negativ beeinflussen.

Fazit: Die richtige Wahl treffen

Die Wahl des richtigen Getränks vor dem Schlafengehen kann durchaus einen Einfluss auf die Schlafqualität haben. Kräutertees wie Lavendel- und Baldriantee sind eine gute Wahl, um den Körper auf die Nachtruhe vorzubereiten. Milch mit Honig kann zwar entspannend wirken, ist aber kein Wundermittel. Vermeiden Sie hingegen koffeinhaltige, alkoholische und zuckerhaltige Getränke.

Wichtig: Sollten Sie unter chronischen Schlafstörungen leiden, ist es ratsam, einen Arzt oder Therapeuten aufzusuchen. Schlafstörungen können vielfältige Ursachen haben, die abgeklärt und behandelt werden sollten. Ein Schlummertrunk kann eine unterstützende Maßnahme sein, ersetzt aber keine professionelle Behandlung.