Was sind schlechte Bakterien?

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Bestimmte Bakterienarten, die natürlicherweise nicht oder nur in geringer Anzahl im Körper vorkommen, können zu gesundheitlichen Problemen führen. So können Enterokokken Harnwegsinfektionen verursachen, während bestimmte Kolibakterien Magen-Darm-Beschwerden auslösen. Betahämolysierende Streptokokken sind beispielsweise für Angina verantwortlich. Diese unerwünschten Bakterien können das Gleichgewicht der natürlichen Mikroflora stören.

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Schlechte Bakterien: Wenn nützliche Mikroben zur Gefahr werden

Der Begriff “schlechte Bakterien” ist vereinfachend, denn eigentlich sind es nicht die Bakterien an sich, die schlecht sind, sondern ihre Wirkung auf den menschlichen Körper. Unsere Haut, unser Darm und andere Körperregionen beherbergen Billionen von Mikroorganismen, darunter auch Bakterien. Ein Großteil dieser Bakterien ist uns sogar nützlich – sie unterstützen die Verdauung, schützen vor Krankheitserregern und beeinflussen unser Immunsystem. Erst wenn das empfindliche Gleichgewicht der Mikroflora gestört wird oder bestimmte Bakterienarten in zu hoher Konzentration vorkommen, sprechen wir von “schlechten” Bakterien – genauer gesagt: von pathogenen Bakterien.

Pathogene Bakterien zeichnen sich durch ihre Fähigkeit aus, Krankheiten zu verursachen. Dies geschieht durch verschiedene Mechanismen:

  • Produktion von Toxinen: Manche Bakterien produzieren Giftstoffe (Toxine), die Zellen schädigen und Krankheitssymptome auslösen. Clostridium botulinum, verantwortlich für den Botulismus, ist ein drastisches Beispiel hierfür. Die von diesem Bakterium produzierten Neurotoxine können zu Lähmungen führen. Auch Staphylococcus aureus produziert Toxine, die Lebensmittelvergiftungen verursachen können.

  • Infektion und Entzündung: Andere pathogene Bakterien dringen direkt in Körperzellen ein, vermehren sich dort und lösen Entzündungsreaktionen aus. Streptococcus pneumoniae kann Lungenentzündungen hervorrufen, indem es die Lungenbläschen infiziert. Neisseria gonorrhoeae, der Erreger der Gonorrhöe, befällt die Schleimhäute des Urogenitaltrakts.

  • Immunsystemunterdrückung: Einige Bakterien können das Immunsystem schwächen, wodurch der Körper anfälliger für weitere Infektionen wird.

Die Pathogenität eines Bakteriums hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Virulenz: Dies beschreibt die Fähigkeit eines Bakteriums, eine Krankheit zu verursachen. Hochvirulente Bakterien lösen selbst bei geringer Keimzahl schwere Erkrankungen aus.

  • Infektionsweg: Die Art und Weise, wie ein Bakterium in den Körper gelangt (z.B. durch die Atemwege, den Verdauungstrakt oder Wunden), beeinflusst die Wahrscheinlichkeit einer Infektion.

  • Immunstatus des Wirts: Ein geschwächtes Immunsystem erhöht das Risiko, an bakteriellen Infektionen zu erkranken. Ältere Menschen, Kleinkinder und immunsupprimierte Personen sind besonders gefährdet.

Es ist wichtig zu betonen, dass nicht alle Bakterien der gleichen Art pathogen sind. Viele Bakterienarten existieren in harmlosen oder sogar nützlichen Varianten. Die Unterscheidung zwischen “guten” und “schlechten” Bakterien ist somit nicht immer einfach und erfordert oft eine detaillierte mikrobiologische Analyse. Eine gesunde Lebensweise, eine ausgewogene Ernährung und ein starkes Immunsystem sind wichtige Faktoren, um das natürliche Gleichgewicht der Mikroflora aufrechtzuerhalten und das Risiko, an bakteriellen Infektionen zu erkranken, zu minimieren. Bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion sollte immer ein Arzt konsultiert werden.

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