Was sind die Ursachen für ständig flüssigen Stuhlgang?

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Chronisch weicher Stuhl beeinträchtigt die Nährstoffaufnahme und kann zu Mangelerscheinungen führen. Der Körper kann die Nahrung nicht optimal verwerten, was langfristig die Gesundheit gefährdet und ärztliche Abklärung erfordert. Eine ausgewogene Ernährung kann unterstützend wirken, ersetzt aber nicht den Besuch beim Arzt.

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Flüssiger Stuhlgang: Ursachen eines chronischen Problems

Chronisch weicher oder flüssiger Stuhlgang, auch als Diarrhö bezeichnet, ist weit mehr als nur eine vorübergehende Unannehmlichkeit. Er beeinträchtigt die Lebensqualität erheblich und kann, wenn er über einen längeren Zeitraum anhält, schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, darunter Mangelerscheinungen und eine verminderte Nährstoffaufnahme. Die Ursachen sind vielfältig und erfordern eine sorgfältige ärztliche Abklärung, denn eine Selbstbehandlung kann gefährlich sein.

Mögliche Ursachen für anhaltenden flüssigen Stuhlgang:

Die Palette der möglichen Ursachen reicht von harmlosen, leicht zu behandelnden Faktoren bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen. Eine grobe Einteilung kann wie folgt aussehen:

1. Ernährungsbedingte Faktoren:

  • Laktoseintoleranz: Ein Mangel an Laktase, dem Enzym zum Verdauen von Milchzucker, führt zu Durchfall nach dem Konsum von Milchprodukten.
  • Fructoseintoleranz: Ähnlich wie bei der Laktoseintoleranz kann eine Unverträglichkeit von Fructose zu Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen führen.
  • Glutenunverträglichkeit (Zöliakie): Eine Autoimmunerkrankung, bei der der Körper auf Gluten, ein Eiweiß in Weizen, Roggen und Gerste, reagiert. Dies führt zu Entzündungen im Dünndarm und chronischem Durchfall. Die Diagnose erfordert spezielle Bluttests und eine Darmspiegelung.
  • Übermäßiger Konsum von stark faserreichen Lebensmitteln: Obwohl Ballaststoffe wichtig sind, kann ein plötzlicher und hoher Konsum zu Durchfall führen.
  • Künstliche Süßstoffe: Einige Zuckeraustauschstoffe können die Darmflora negativ beeinflussen und Durchfall verursachen.
  • Nahrungsmittelallergien: Allergische Reaktionen auf bestimmte Nahrungsmittel können zu Durchfall als Symptom führen.

2. Infektiöse Ursachen:

  • Bakterielle Infektionen: Salmonellen, Campylobacter und E. coli sind häufige Ursachen für akute, aber auch manchmal chronische Durchfälle.
  • Virale Infektionen: Rotaviren und Norovieren können ebenfalls zu Durchfall führen.
  • Parasitäre Infektionen: Giardien und andere Parasiten können den Darm besiedeln und chronische Durchfälle verursachen.

3. Funktionelle Störungen:

  • Reizdarmsyndrom (RDS): Eine chronische Erkrankung des Darms, die sich durch Bauchschmerzen, Blähungen und veränderten Stuhlgang manifestiert. Die Ursachen sind nicht vollständig geklärt.
  • Mikroskopische Kolitis: Eine Entzündung der Darmschleimhaut, die nur mikroskopisch sichtbar ist.

4. Medikamentenbedingte Nebenwirkungen:

Viele Medikamente, insbesondere Antibiotika, können Durchfall als Nebenwirkung haben. Auch Abführmittel können bei längerer Anwendung zu chronischem Durchfall führen.

5. Andere Erkrankungen:

  • Entzündliche Darmerkrankungen (CED): Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, die zu schweren Durchfällen führen können.
  • Tumore im Darmtrakt: Darmkrebs und andere Tumore können Durchfall als Symptom verursachen.
  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose): Eine erhöhte Aktivität der Schilddrüse kann den Stoffwechsel beschleunigen und zu Durchfall führen.
  • Diabetes mellitus: Eine schlecht eingestellte Zuckerkrankheit kann ebenfalls Durchfall verursachen.

Wichtig: Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keinesfalls eine ärztliche Beratung. Bei anhaltendem, flüssigen Stuhlgang ist es unbedingt notwendig, einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache zu klären und eine geeignete Behandlung einzuleiten. Nur eine gründliche Untersuchung kann die richtige Diagnose stellen und Komplikationen vermeiden. Eine ausgewogene Ernährung kann unterstützend wirken, ist aber keine alleinige Therapiemaßnahme.