Was passiert, wenn Hunde nicht genug Bewegung bekommen?

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Bekommen Hunde nicht ausreichend Auslauf, äußert sich das oft in unerwünschtem Verhalten. Vor allem energiegeladene Rassen leiden unter Langeweile und Frustration, wenn die tägliche Dosis an Bewegung und geistiger Stimulation fehlt. Destruktives Verhalten kann eine Folge sein, da die Tiere ihren angestauten Energien auf diese Weise Ausdruck verleihen.

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Die Folgen von Bewegungsmangel bei Hunden: Mehr als nur ein zerstörter Schuh

Ein Hund, der nicht ausreichend Auslauf bekommt, ist kein glücklicher Hund. Die weitverbreitete Annahme, ein kleiner Spaziergang reiche aus, greift viel zu kurz. Die Folgen von Bewegungsmangel reichen weit über einen zerkauten Pantoffel hinaus und betreffen das körperliche und seelische Wohlbefinden des Vierbeiners nachhaltig. Es ist ein weitreichendes Problem, das sich in verschiedenen, oft schwer zu erkennenden Symptomen manifestiert.

Physische Folgen:

  • Übergewicht und Adipositas: Bewegungsmangel führt direkt zu einem erhöhten Körperfettanteil. Dies wiederum begünstigt zahlreiche gesundheitliche Probleme wie Gelenkprobleme, Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und verkürzt die Lebenserwartung. Die Belastung des Bewegungsapparates durch Übergewicht ist besonders gravierend, insbesondere bei größeren Rassen.
  • Muskelschwund (Atrophie): Ohne ausreichende Bewegung verkümmern die Muskeln, was zu einer verringerten Beweglichkeit und Kraft führt. Der Hund wird träger und weniger leistungsfähig.
  • Gelenkprobleme: Gerade bei bereits vorgeschädigten Gelenken verschlimmert Bewegungsmangel die Situation. Arthrose und andere degenerative Gelenkerkrankungen können sich schneller entwickeln oder stärker ausprägen.
  • Verdauungsprobleme: Bewegungsmangel kann die Darmfunktion beeinträchtigen und zu Verstopfung oder Durchfall führen.

Psychische Folgen:

  • Destruktives Verhalten: Die wohl offensichtlichste Folge von Bewegungsmangel ist oft das Zerstören von Gegenständen. Der Hund sucht auf diese Weise einen Ventil für seine aufgestaute Energie und Frustration. Kauen an Möbeln, Graben im Garten oder das Zerstören von Spielzeug sind typische Beispiele.
  • Ängstlichkeit und Unsicherheit: Ein ausgelasteter Hund ist in der Regel ein ausgeglichenerer Hund. Bewegungsmangel kann zu vermehrter Ängstlichkeit und Unsicherheit führen, die sich in vermehrtem Bellen, beißen oder Rückzug manifestieren kann.
  • Aggression: Frustration und Langeweile können sich auch in Aggression gegenüber Menschen oder Artgenossen äußern. Der Hund fühlt sich unterfordert und sucht nach einem Ausweg für seine aufgestaute Energie.
  • Langeweile und Depression: Ein Hund, der nicht ausreichend ausgelastet wird, leidet unter Langeweile und kann in eine depressive Verstimmung geraten. Dies äußert sich in Apathie, verringertem Spieltrieb und Rückzug.
  • Übermäßige Anhänglichkeit und Trennungsangst: Aus Langeweile und dem Wunsch nach Aufmerksamkeit kann sich eine übermäßige Anhänglichkeit entwickeln. Im schlimmsten Fall resultiert daraus eine Trennungsangst.

Was kann man tun?

Die Bedürfnisse des Hundes nach Bewegung hängen stark von Rasse, Alter und individuellem Temperament ab. Ein kleiner, ruhiger Hund benötigt weniger Bewegung als ein großer, energiereicher Hund. Wichtig ist, den Hund artgerecht zu beschäftigen: Ausreichend lange Spaziergänge, ausgiebige Spielzeiten, Beschäftigung mit Denkspielen und die Teilnahme an Hundesportarten tragen maßgeblich zu einem ausgeglichenen und glücklichen Hund bei. Bei Unsicherheiten sollte man sich an einen Tierarzt oder einen erfahrenen Hundetrainer wenden. Nur ein gut ausgelasteter Hund ist ein glücklicher und gesunder Hund.