Was neutralisiert Kupfer?

10 Sicht
Kupferionen im Haar reagieren mit Chlor zu Kupferchlorid. Dieses lösliche Salz lagert sich ab und verursacht unerwünschte Grünfärbungen. Die Oxidation des Kupfers, der Elektronenverlust, ist dabei der entscheidende chemische Prozess. Eine gründliche Haarwäsche kann Abhilfe schaffen.
Kommentar 0 mag

Die grüne Gefahr: Kupfer im Haar und seine Neutralisierung

Kupfer, ein essentielles Spurenelement für den menschlichen Körper, kann im Kontakt mit Chlor unerwünschte Folgen für die Haarfarbe haben. Besonders problematisch sind dabei nicht die metallischen Kupferpartikel selbst, sondern die gelösten Kupferionen (Cu²⁺). Diese reagieren mit dem im Schwimmbadwasser enthaltenen Chlor zu Kupferchlorid (CuCl₂), einem löslichen Salz, das sich im Haar ablagert und eine unschöne grünliche Verfärbung verursacht. Dieser Effekt ist besonders bei blondem oder hellbraunem Haar deutlich sichtbar.

Der Schlüssel zum Verständnis dieses Phänomens liegt in der Oxidation des Kupfers. Kupferatome geben Elektronen ab (werden oxidiert) und bilden positive Kupferionen (Cu²⁺). Diese Ionen sind es, die mit dem Chlor reagieren und das grünlich gefärbte Kupferchlorid bilden. Die Intensität der Grünfärbung hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Konzentration der Kupferionen im Haar, die Chlor-Konzentration im Wasser und die Dauer des Kontakts.

Welche Faktoren begünstigen die Kupferablagerung im Haar?

Neben dem Kontakt mit chlorhaltigem Wasser spielt die Quelle der Kupferionen eine entscheidende Rolle. Diese können aus verschiedenen Quellen stammen:

  • Kupferhaltige Haarprodukte: Einige Haarfarben, Shampoos oder Spülungen enthalten Kupferverbindungen, die sich im Haar anreichern können.
  • Kupferleitungen: Wasser aus Leitungen, die aus Kupfer bestehen, kann erhöhte Kupferionenkonzentrationen aufweisen.
  • Umweltfaktoren: Auch die Umwelt kann Kupferpartikel liefern, die dann im Haar haften bleiben.

Wie kann man die Grünfärbung entfernen?

Eine gründliche Haarwäsche mit einem milden Shampoo ist der erste Schritt zur Bekämpfung der grünen Verfärbung. Allerdings kann dies oft nicht ausreichen, um das Kupferchlorid vollständig zu entfernen. Hier bieten sich verschiedene weitere Maßnahmen an:

  • Spezielle Entfärbungsprodukte: Im Handel sind spezielle Shampoos und Kuren erhältlich, die auf die Entfernung von Metallablagerungen im Haar spezialisiert sind. Diese Produkte enthalten oft chelatbildende Substanzen, die die Kupferionen binden und so ihre Auswaschung erleichtern.
  • Ascorbinsäure (Vitamin C): Eine Lösung aus Ascorbinsäure kann als Reduktionsmittel wirken und das Kupferchlorid in löslichere Verbindungen umwandeln, die leichter ausgewaschen werden können.
  • Professionelle Hilfe: Bei hartnäckigen Verfärbungen empfiehlt sich die Konsultation eines Friseurs, der über spezielle Verfahren und Produkte verfügt.

Prävention ist besser als Kur:

Um einer grünen Verfärbung durch Kupfer vorzubeugen, sollten folgende Maßnahmen beachtet werden:

  • Verwendung kupferfreier Haarprodukte: Achten Sie auf die Inhaltsstoffe von Haarprodukten und wählen Sie solche ohne Kupferverbindungen.
  • Schutz des Haars vor Chlorwasser: Tragen Sie eine Badekappe beim Schwimmen im chlorhaltigen Wasser.
  • Ausspülen nach dem Schwimmen: Spülen Sie Ihr Haar nach dem Schwimmen gründlich mit klarem Wasser aus.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die grüne Verfärbung des Haares durch Kupferchlorid ein chemisches Problem ist, das durch eine Kombination aus Oxidation und Reaktion mit Chlor entsteht. Durch gezielte Maßnahmen zur Entfernung der Ablagerungen und zur Prävention lässt sich dieses kosmetische Problem jedoch effektiv bekämpfen.