Was bewirken weibliche Hormone bei Männern?

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Östrogen, oft als weibliches Hormon bezeichnet, spielt auch im männlichen Körper eine entscheidende Rolle. Es trägt zur Potenz, Fruchtbarkeit, Energiehaushalt und psychischer Belastbarkeit bei und wird in verschiedenen Geweben, einschließlich Hoden und Gehirn, produziert.
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Was bewirken weibliche Hormone bei Männern?

Obwohl oft als “weibliche Hormone” bezeichnet, spielen Östrogene auch im männlichen Körper eine entscheidende Rolle. Tatsächlich sind sie für Männer genauso wichtig wie Testosteron, das oft als “das männliche Hormon” angesehen wird. Ein Ungleichgewicht, ob ein Überschuss oder ein Mangel an Östrogen, kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen.

Die Rolle von Östrogen im Mann

Östrogen wird im Körper von Männern in geringen Mengen produziert, hauptsächlich in den Hoden, aber auch in der Nebenniere und im Fettgewebe. Es wird aus Testosteron durch das Enzym Aromatase umgewandelt.

Östrogen beeinflusst Männer in vielerlei Hinsicht:

  • Fruchtbarkeit: Östrogen spielt eine wichtige Rolle bei der Spermienreifung und trägt zur gesunden Funktion der Spermien bei.
  • Libido: Es beeinflusst den Sexualtrieb und das sexuelle Verlangen.
  • Energiehaushalt: Östrogen wirkt auf den Stoffwechsel und beeinflusst die Körperfettverteilung.
  • Gehirnfunktion: Es beeinflusst die Stimmung, das Gedächtnis und die kognitive Funktion.
  • Herz-Kreislauf-Gesundheit: Östrogen wirkt sich positiv auf die Gefäßgesundheit und den Cholesterinspiegel aus.
  • Knochenstoffwechsel: Es trägt zur Knochendichte und -stabilität bei.

Was passiert bei einem Östrogenungleichgewicht?

Ein Ungleichgewicht des Östrogenspiegels, sei es ein Überschuss oder ein Mangel, kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen bei Männern führen:

Zu viel Östrogen:

  • Gynäkomastie (Vergrößerung der Brustdrüsen)
  • Erektile Dysfunktion
  • Verminderte Spermienzahl und -qualität
  • Verlust an Muskelmasse
  • Gewichtszunahme, insbesondere im Bereich der Hüfte und der Oberschenkel
  • Depressionen und Stimmungsschwankungen
  • Erhöhtes Risiko für bestimmte Krebserkrankungen, wie z. B. Prostatakrebs

Zu wenig Östrogen:

  • Verminderte Knochendichte und erhöhtes Risiko für Osteoporose
  • Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Müdigkeit und Antriebslosigkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Verminderte Libido

Ursachen für ein Östrogenungleichgewicht

Verschiedene Faktoren können ein Östrogenungleichgewicht bei Männern verursachen, darunter:

  • Alter: Mit zunehmendem Alter sinkt der Testosteronspiegel, während der Östrogenspiegel relativ gleich bleibt oder sogar ansteigen kann.
  • Übergewicht: Fettgewebe produziert Östrogen, daher haben übergewichtige Männer tendenziell einen höheren Östrogenspiegel.
  • Umweltfaktoren: Bestimmte Chemikalien, die in Kunststoffen und Pestiziden vorkommen, können wie Östrogen wirken und den Hormonspiegel beeinflussen.
  • Medikamente: Einige Medikamente, wie z. B. bestimmte Antidepressiva, können den Östrogenspiegel beeinflussen.
  • Krankheiten: Bestimmte Erkrankungen, wie z. B. Lebererkrankungen und Schilddrüsenerkrankungen, können den Hormonhaushalt beeinflussen.

Diagnose und Behandlung

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie an einem Östrogenungleichgewicht leiden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dieser kann einen Hormontest durchführen, um den Östrogenspiegel im Blut zu bestimmen. Anhand der Ergebnisse kann der Arzt eine geeignete Behandlung empfehlen.

Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen:

  • Änderung des Lebensstils: Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Gewichtsabnahme können dazu beitragen, den Hormonspiegel zu regulieren.
  • Medikamente: In einigen Fällen kann der Arzt Medikamente verschreiben, um den Östrogenspiegel zu senken oder zu erhöhen.
  • Hormonersatztherapie: In seltenen Fällen kann eine Hormonersatztherapie mit Östrogen in Betracht gezogen werden.

Es ist wichtig zu betonen, dass ein ausgewogener Hormonspiegel für die Gesundheit von Männern unerlässlich ist. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Bedenken haben oder Symptome eines hormonellen Ungleichgewichts bemerken.