Warum wird man im Sommer krank?

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Sommerliche Erkältungen? Kühle Klimaanlagen, Zugluft und feuchte Kleidung schwächen das Immunsystem. Die dadurch reduzierte Durchblutung der Schleimhäute erleichtert Viren und Bakterien den Angriff auf den Körper, was Infektionen begünstigt. Vorsicht ist also geboten!

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Warum wir im Sommer trotz Sonne krank werden: Mehr als nur eine Erkältung

Der Sommer, die Zeit der Sonne, des Urlaubs und der Leichtigkeit – und doch klagen viele gerade in den warmen Monaten über Erkältungen, grippale Infekte und andere Krankheiten. Die Vorstellung, im Sommer krank zu werden, wirkt paradox, schließlich verbindet man Wärme mit Wohlbefinden und einem starken Immunsystem. Doch die Realität zeigt ein anderes Bild. Die Ursache für diese vermeintlichen Sommer-Erkältungen ist komplexer als ein einfacher „Kälteschock“ und hängt von einer Reihe von Faktoren ab.

Klimaanlagen und der tägliche Temperaturwechsel: Der wohl häufigste Grund für sommerliche Erkrankungen ist der ständige Wechsel zwischen heißer Außentemperatur und stark gekühlten Innenräumen, beispielsweise durch Klimaanlagen. Diese starken Temperaturschwankungen belasten den Körper und schwächen das Immunsystem. Die Abkühlung der Schleimhäute in Nase und Rachen reduziert die Durchblutung und damit die Abwehrfähigkeit gegen Viren und Bakterien. Diese finden so einen idealen Nährboden für eine Infektion. Besonders riskant ist es, direkt nach dem Aufenthalt in der prallen Sonne in einen klimatisierten Raum zu gehen.

Feuchtigkeit und mangelnde Hygiene: Hohe Luftfeuchtigkeit, insbesondere in Kombination mit Hitze, bietet ideale Bedingungen für das Wachstum von Pilzen und Bakterien. Schweißtreibende Aktivitäten in Kombination mit feuchter Kleidung können zu Hautreizungen und Infektionen führen. Auch die oft vernachlässigte Hygiene in öffentlichen Bereichen, wie Schwimmbädern oder Spielplätzen, spielt eine Rolle. Die erhöhte Konzentration von Keimen in diesen Umgebungen erhöht das Ansteckungsrisiko.

Reiseaktivitäten und veränderte Umgebungen: Die Sommermonate sind Reisezeit. Der Kontakt mit vielen Menschen in Flughäfen, Hotels und anderen öffentlichen Orten erhöht die Wahrscheinlichkeit, sich mit Krankheitserregern anzustecken. Hinzu kommt, dass sich der Körper während einer Reise an neue klimatische Bedingungen und ungewohnte Ernährung gewöhnen muss, was das Immunsystem zusätzlich belastet. Jetlag und Schlafmangel verschärfen diese Situation zusätzlich.

Sonneneinstrahlung und Immunsystem: Während moderate Sonneneinstrahlung Vitamin D produziert und das Immunsystem stärkt, kann übermäßige Sonneneinstrahlung paradoxerweise entzündungsfördernd wirken und das Immunsystem schwächen. Starker Sonnenbrand beeinträchtigt die Hautbarriere und erhöht das Infektionsrisiko.

Vernachlässigung der Flüssigkeitszufuhr: Bei hohen Temperaturen verliert der Körper verstärkt Flüssigkeit. Eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr kann die Schleimhäute austrocknen und deren Abwehrkräfte schwächen.

Fazit: Sommerliche Erkrankungen sind nicht einfach nur Erkältungen, sondern resultieren aus einer Kombination von Faktoren. Eine ausgewogene Lebensweise, die Vermeidung extremer Temperaturschwankungen, die Einhaltung der Hygiene und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind entscheidend, um das Immunsystem zu unterstützen und das Risiko von Krankheiten im Sommer zu minimieren. Vorsicht ist also geboten, auch wenn die Sonne scheint.