Warum vertragen einige mehr Alkohol als andere?

14 Sicht
Alkoholtoleranz ist variabel. Genetische Veranlagung spielt eine Rolle, ebenso wie erworbene Toleranz durch regelmäßigen Konsum. Der Körper meldet sich unterschiedlich früh mit negativen Reaktionen.
Kommentar 0 mag

Warum vertragen einige mehr Alkohol als andere?

Menschen unterscheiden sich in ihrer Fähigkeit, Alkohol zu vertragen. Manche können eine beträchtliche Menge konsumieren, ohne merkliche Auswirkungen zu zeigen, während andere schon nach wenigen Gläsern stark beeinträchtigt sind. Diese Unterschiede sind auf eine komplexe Wechselwirkung zwischen genetischen und erworbenen Faktoren zurückzuführen.

Genetische Veranlagung

Genetische Variationen spielen eine wichtige Rolle bei der Alkoholtoleranz. Bestimmte Gene kodieren für Enzyme, die dafür verantwortlich sind, Alkohol im Körper abzubauen. Menschen mit einer höheren Aktivität dieser Enzyme können Alkohol schneller verstoffwechseln und vertragen daher in der Regel mehr, bevor sie Anzeichen einer Intoxikation zeigen.

Zu den häufigsten genetischen Varianten, die mit einer höheren Alkoholtoleranz in Verbindung gebracht werden, gehören:

  • ADH1B: Kodiert für ein Enzym, das Alkohol in Acetaldehyd umwandelt.
  • ALDH2: Kodiert für ein Enzym, das Acetaldehyd in weniger schädliche Substanzen umwandelt.

Erworbene Toleranz

Zusätzlich zur genetischen Veranlagung kann auch erworbene Toleranz durch regelmäßigen Alkoholkonsum entstehen. Wenn Menschen wiederholt Alkohol zu sich nehmen, passt sich ihr Körper an die Substanz an. Dies geschieht durch eine Reihe von Mechanismen, darunter:

  • Erhöhte Produktion von abbauenden Enzymen
  • Verminderte Empfindlichkeit gegenüber den Auswirkungen von Alkohol auf das Gehirn
  • Veränderungen des Stoffwechsels

Es ist wichtig zu beachten, dass erworbene Toleranz ein zweischneidiges Schwert ist. Während sie es Menschen ermöglicht, kurzfristig mehr Alkohol zu vertragen, kann sie auch zu einer Abhängigkeit führen und das Risiko alkoholbedingter Gesundheitsprobleme erhöhen.

Individuelle Variationen

Neben genetischen und erworbenen Faktoren spielen auch eine Reihe anderer individueller Variationen bei der Alkoholtoleranz eine Rolle:

  • Körpergröße und Gewicht: Größere und schwerere Menschen können in der Regel mehr Alkohol vertragen als kleinere und leichtere.
  • Geschlecht: Frauen vertragen typischerweise weniger Alkohol als Männer, da sie einen höheren Körperfettanteil haben und Alkohol langsamer verstoffwechseln.
  • Alter: Jüngere Menschen haben in der Regel eine geringere Alkoholtoleranz als ältere Menschen.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente können die Alkoholtoleranz beeinflussen und die Risiken von Intoxikation und unerwünschten Wirkungen erhöhen.

Zu früh auftretende negative Reaktionen

Die Auswirkungen von Alkohol variieren je nach Person und können von Euphorie und Entspannung bis hin zu Übelkeit, Erbrechen und Gedächtnisverlust reichen. Manche Menschen erleben diese negativen Reaktionen früher als andere, was auf eine geringere Alkoholtoleranz hinweist.

Schlussfolgerung

Die Alkoholtoleranz ist eine komplexe Angelegenheit, die von einer Vielzahl genetischer und erworbener Faktoren beeinflusst wird. Während manche Menschen in der Lage sind, erhebliche Mengen Alkohol ohne merkliche Auswirkungen zu konsumieren, vertragen andere bereits nach kleinen Mengen Alkohol Anzeichen einer Intoxikation. Es ist wichtig, sich der eigenen Alkoholtoleranz bewusst zu sein und verantwortungsvoll zu konsumieren, um die Risiken alkoholbedingter Gesundheitsprobleme zu minimieren.